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Sport: Noch ein Jahr in Lederhosen

Giovane Elber will doch bis 2004 beim FC Bayern bleiben

München (dpa/Tsp). Giovane Elber liebt Lederhosen. Vier davon besitzt der brasilianische Star des FC Bayern München, wie er unlängst in einem Interview mit der „Zeit“ verriet. „Alle sind gut eingesessen. Sie sind gemütlich, vor allem ohne Unterhose drunter.“ Die Lederhose gehört zur StandardAusrüstung eines jeden Bayern-Spielers. Auch Giovane Elber wird die Landestracht weiterhin anziehen. Er will seinen Vertrag in München, der bis 2004 läuft, nun doch erfüllen. In der Pressekonferenz nach dem Mittwochstraining beantwortete der Stürmer entsprechende Fragen mit „Ja“.

Immer wieder hatte er angekündigt, den FC Bayern vorzeitig verlassen zu wollen, zumal der Klub an Lauterns Miroslav Klose Interesse bekundet hatte. Elbers Wunschziel: Spanien. Dorthin will er nun erst in eineinhalb Jahren wechseln. „Ein bisschen mehr leben“, will Elber dort, wie er der „Zeit“ verriet. Außerdem ist es verlockend, dass es dort nicht so kalt ist. Schließlich war Elber, als er vor neun Jahren nach Deutschland kam, reichlich verschreckt, kannte er doch weder Winterreifen noch Eiskratzer. Nie im Leben hatte er Schnee gesehen. Nun wird er sich weiter mit der bayrischen Kälte arrangieren, etwa am Sonnabend beim Derby gegen den TSV 1860. Gestern war Elber hoch motiviert für die Partie. „Es ist immer schön, gegen Sechzig zu spielen. Da ist Brisanz im Spiel.“

Auch Hitzfeld bleibt treu

„Giovane hat einen Vertrag bis 2004. Logisch, dass er bleibt, wenn die Leistung stimmt“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld, der seinen Stürmer gegen alle Kritik verteidigt. Etwa die, dass dessen Laufpensum bisweilen nicht groß genug sei. „Aus einem Brasilianer kann man keinen deutschen Spieler machen. Wichtig ist, dass er viele Tore schießt. Und da liegt er voll im Soll“, sagte Hitzfeld in „Sport-Bild“. In der Bundesliga liegt Elber mit elf Treffern an dritter Stelle der Torjägerliste. Nicht nur er, sondern auch Hitzfeld hat bekräftigt, in München bleiben zu wollen, vorerst – allen Angeboten aus dem Ausland zum Trotz. Der Trainer bestätigte am Mittwoch diverse Offerten ausländischer Klubs, wies jedoch etwaige Wechselabsichten von sich. „Ich habe Anfragen aus Spanien und England. Das ist ganz normal. Das habe ich öfter“, sagte Hitzfeld. „Aber das ist kein Thema, da ich einen Vertrag bis 2004 habe.“ Laut Medienberichten sind Real Madrid und der FC Barcelona an Hitzfeld interessiert.

Seit Juli 1998 ist der Trainer beim FC Bayern unter Vertrag. Mit dem Rekordmeister gewann Hitzfeld die Champions League, den Weltpokal, drei deutsche Meistertitel und den DFB-Pokal. In dieser Saison können ein weiterer Meistertitel und Pokaltriumph dazukommen. Im Pokal-Halbfinale empfangen die Münchner Bayer Leverkusen, in der Bundesliga haben sie schon acht Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger Borussia Dortmund. Gut möglich, dass Ottmar Hitzfeld und Giovane Elber in wenigen Monaten wieder die Meisterschale hochhalten auf dem Marienplatz. Natürlich in Lederhosen.

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