
© dpa/Hendrik Schmidt
Noch gibt es keine Trainerdebatte bei Hertha BSC: Entwicklungshelfer Cristian Fiél muss im neuen Jahr liefern
22 Punkte in 17 Spielen passen nicht zu den Ansprüchen von Hertha BSC. Sportdirektor Benjamin Weber setzt weiter auf Trainer Cristian Fiél - und spricht über Wintertransfers.
- Niklas Graeber
- Jordan Raza
Stand:
Eine Trainerdiskussion gibt es bei Hertha BSC nicht. Das stellte Sportdirektor Benjamin Weber nach dem trostlosen Jahresausklang in Hannover klar und schickte Cristian Fiél zumindest mit einer positiven Nachricht in den Weihnachtsurlaub. Noch genießt der impulsive Deutsch-Spanier das Vertrauen der Clubführung, doch der Druck wächst.
„Wir haben einen Entwicklungstrainer gesucht und ihn deswegen auch verpflichtet. Entwicklung heißt aber, am Ende auch Punkte zu holen. 22 Punkte in 17 Spielen ist zu wenig für unsere Ansprüche“, erklärte Weber und gab der Mannschaft einen Arbeitsauftrag für das Trainingslager im Januar in Spanien: „Es geht um Konstanz über mehrere Spiele. Um das Abstellen von individuellen Fehlern“.
Nach nur einem Sieg aus den vergangenen sieben Liga-Spielen steckt Hertha weiter im unteren Tabellendrittel fest. Das Polster auf einen direkten Abstiegsplatz beträgt neun Punkte. „Jetzt ist erst mal bisschen Ruhe. Jetzt ist erst mal komplett Runterfahren“, sagte Fiél über die besinnlichen Weihnachtstage im Kreise der Familie.
Die enge 2. Liga und Patzer der Konkurrenz erlauben es den Berlinern sogar, weiterhin vom Aufstieg zu träumen. Lediglich sechs Zähler beträgt der Rückstand auf Relegationsplatz drei. „Wenn wir da hinwollen, worüber am Anfang der Saison auch viel gesprochen wurde, dann sind das Momente, wo du mit allem, was du hast, dann diesen Sieg auch holen musst“, befand Fiél.
Der 44-Jährige bezog sich auf den mauen Jahresabschluss in Hannover. Trotz über 30 Minuten in Überzahl kam Hertha nicht über ein 0:0 hinaus.
Neuzugänge zünden nicht
Doch wie ein Spitzenteam agiert der Hauptstadt-Club die ganze Saison über schon nicht. Und das, obwohl die individuelle Qualität im Kader ligaweit mit am höchsten ist. „Es ist sehr viel möglich. In der Mannschaft steckt viel Potenzial“, sagte Weber.
Es waren Spiele dabei, in denen wir uns teilweise selbst besiegt haben. Das darf uns einfach nicht mehr passieren.
Cristian Fiél, Trainer von Hertha BSC
Aber der Abgang von Torjäger Haris Tabakovic macht sich bemerkbar. Dem Kader fehlt die Breite. Neuzugänge wie Luca Schuler und Jon Dagur Thorsteinsson bleiben bislang weit hinter den Erwartungen zurück. Die Liste der Langzeitverletzten ist lang. Die Ausfälle um Anthony Brooks und vor allem Fabian Reese sind nur schwer zu kompensieren.
Hinzu kommen reihenweise individuelle Aussetzer, die Hertha ein ums andere Mal den Sieg kosteten. Gegen Ulm, Schalke oder Darmstadt rettete das junge Team seine Führung nicht über die Zeit. „Es waren Spiele dabei, in denen wir uns teilweise selbst besiegt haben. Das darf uns einfach nicht mehr passieren“, appellierte Fiél an seine Mannschaft.
Sportdirektor Weber wird den Weihnachtsurlaub auch nutzen, um sich auf dem Transfermarkt umzusehen. Vor allem auf der Stürmerposition. „Wir müssen schauen, was finanziell möglich ist. Ich glaube nicht, dass es größere Dinge geben wird“, sagte Weber. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: