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„Florian Wirtz stand nicht zur Verfügung“: Horst Heldt zieht Transferbilanz beim 1. FC Union
Einer kommt, zwei gehen – beim 1. FC Union Berlin hat sich weniger getan als erwartet. Sportchef Horst Heldt spricht über die schwierige Transferperiode und Neuzugang Marin Ljubicic.
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Die entscheidende Frage kam gleich zu Beginn und Horst Heldt ging einer klaren Antwort aus dem Weg. Wie zufrieden kann der 1. FC Union Berlin mit der Wintertransferperiode sein? „Fragen sie mich das nach der Saison“, sagte Unions Sportchef. „Wir haben versucht umzusetzen, was wir umsetzen wollten, und ich hoffe, dass es fruchtet.“
Umgesetzt haben die Berliner drei Transfers. Mit Marin Ljubicic kam ein Stürmer vom Linzer ASK, Jordan Siebatcheu (Stade Reims) und Yorbe Vertessen (RB Salzburg) verließen den Verein. Damit erfüllte Union zumindest das Ziel, den Kader etwas zu verkleinern, und erwirtschaftete einen Überschuss von einigen Millionen Euro.
Geld für weitere Transfers wäre laut Heldt vorhanden gewesen, doch trotz einiger Spekulationen und zahlreicher Telefonate mit Klubs und Beratern tat sich nichts mehr. Man mache Transfers nur, wenn sie den Verein wirklich besser machen. „Im Wintertransfermarkt gibt es nur bedingte Möglichkeiten und Florian Wirtz stand nicht zur Verfügung“, sagte Heldt und lachte.
Im Wintertransfermarkt gibt es nur bedingte Möglichkeiten und Florian Wirtz stand nicht zur Verfügung.
Horst Heldt, Unions Sportchef
Mit Bayer Leverkusens Ausnahmekönner kann Ljubicic vermutlich nicht konkurrieren, die Berliner erwarten aber viel von dem 22 Jahre alten Kroaten. „Er hat eine hohe Intensität in allem, was er macht, eine gewisse Aggressivität im Umschaltspiel, gutes Pressingverhalten“, sagte Heldt.
Ljubicic habe er schon länger im Blick gehabt, sagte der Sportchef. „Es geht nicht um eine A-, B- oder C-Lösung. Wir haben uns nach Stürmern umgeschaut, die nachweislich schon mal eine Quote erreicht haben, und Marin weiß, wo das Tor steht.“
Auf die zwei Abgänge traf das in dieser Saison nur bedingt zu. Während Heldt durchblicken ließ, dass Vertessen den Verein verlassen wollte, kam der Abgang des US-amerikanischen Mittelstürmers eher überraschend. Es habe einige Angebote für Jordan gegeben, doch diese hätten ihn nicht interessiert. Erst als sein Jugendklub Stade Reims anklopfte, ging es kurz vor Ende der Transferphase schnell. „Wir haben gemerkt, dass er das gerne machen wollte.“
Obwohl Jordan eine fast schon epische Torflaute begleitet, hört man bei Union kein schlechtes Wort über den Stürmer. Als Mensch und Spieler habe er der Mannschaft viel gegeben. „Ich kann ihm nichts vorwerfen, außer dass er etwas Pech hatte und ihm vielleicht manchmal die Gier, dieser Egoismus, den ein Stürmer haben muss, etwas gefehlt hat“, sagte Heldt.
Diese Qualitäten erhoffen sich die Berliner nun von Ljubicic, aber auch von Andrej Ilic und Ivan Prtajin, die in der Hinrunde kaum eine Rolle gespielt haben. „Sie haben unterschiedliche Qualitäten und können das auffangen“, sagte Heldt, der gegen Leipzig auch ohne erzielten Treffer offensiv einen Schritt nach vorne sah.
Gegen Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr, Sky) soll sich diese Entwicklung dann auch in Toren niederschlagen. „Wichtig ist, dass wir unser Ziel erreichen und die Klasse halten“, sagte Heldt.
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