
© AFP/Frank Molter
„Platz sechs toppen“: Deutsche Basketballerinnen wollen EM versöhnlich beenden
Nach der klaren Niederlage gegen Titelverteidiger Belgien im Viertelfinale ist die Enttäuschung groß bei Deutschlands Basketballerinnen. Dennoch soll es in den Platzierungsspielen nicht nur um die goldene Ananas gehen.
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Emily Bessoir war die Enttäuschung anzusehen. „Heute dürfen wir frustriert sein, heute dürfen wir traurig sein“, sagte sie bei Magentasport, warf den Blick allerdings auch nach vorne. „Das Schöne ist, dass es weitergeht.“
Rein technisch stimmt das. Am Freitag (13.30 Uhr) treffen die deutschen Basketballerinnen in Piräus auf die Türkei im ersten von zwei Spielen um die Plätze fünf bis acht.
Der große Traum ist jedoch geplatzt. Die DBB-Auswahl hatte sich eine Medaille als Ziel gesetzt, beim 59:83 gegen Titelverteidiger Belgien im Viertelfinale bekamen die Deutschen jedoch aufgezeigt, dass zur absoluten Spitze noch ein gutes Stück fehlt.
Angesichts der vielen Probleme – mit Marie Gülich und Alina Hartmann verletzten sich zwei Spielerinnen in der Vorbereitung schwer, die Sabally-Schwestern sagten ihre Teilnahme ab – ist das keine große Überraschung. Die Nationalmannschaft hatte nach 1997 und 2023 überhaupt erst zum dritten Mal das Viertelfinale einer EM erreicht.
Die Spielerinnen hatten dennoch an ihre Chance geglaubt, auch gegen Belgien um Ausnahmespielerin Emma Meesseman. „Es lag in unserer Hand“, sagte Romy Bär, mit 38 Jahren die erfahrenste Spielerin im Team. In der ersten Hälfte, als das Geschehen noch ausgeglichen war, sei die Mannschaft „mitgeschwommen, aber wir haben das Spiel nicht an uns gerissen“. Bär führte dies vor allem auf einen Mangel an Erfahrung zurück.
Während Belgien in jeder Situation ruhig blieb und den Gameplan minutiös befolgte, wirkten die deutschen Spielerinnen zunehmend ratlos und nervös. Dabei wurde dem Team mal wieder das dritte Viertel zum Verhängnis. Meesseman riss das Spiel an sich und die DBB-Auswahl fand keine Antworten.
„Die spielen super schön, finden die offene Frau. Da merkt man, dass sie schon länger zusammenspielen“, sagte Bessoir. Diese Phase habe das deutsche Team „ein bisschen gebrochen“.
Die 23-Jährige, die bei Olympia nach einer schweren Verletzung ohne Kreuzband gespielt hatte und bei der EM erstmals nach der anschließenden Operation wieder in einem Pflichtspiel auf dem Feld stand, will das Turnier trotz des verpassten großen Ziels noch nicht abhaken.
Vor zwei Jahren wurde die DBB-Auswahl Sechster – und schaffte es damit zum Qualifikationsturnier für Olympia. Solch ein Ziel gibt es dieses Mal nicht. Als Gastgeberinnen sind die deutschen Basketballerinnen schon für die WM im kommenden Jahr in Berlin qualifiziert.
In den Platzierungsspielen soll es dennoch nicht um die goldene Ananas gehen, das deutsche Team will den Epilog ihres Nationalmannschaftssommers mit aller Ernsthaftigkeit angehen. „Letztes Mal sind wir Sechste geworden, das wollen wir toppen“, sagt Bessoir.
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