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Eleni Markou (rechts) und Marie Becker zeigten mit Union eine starke Leistung gegen Bundesligist Leipzig.

© IMAGO/O.Behrendt

Pokalüberraschung an der Alten Försterei: 1. FC Union Berlin zieht gegen Leipzig ins Achtelfinale ein

Die Köpenicker Fußballerinnen zeigen vor mehr als 4000 Fans gegen Bundesligist Rasenballsport Leipzig eine mutige Leistung. Dina Orschmann schießt Union ins Achtelfinale des DFB-Pokals.

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Außenseiter setzen im Pokal meist auf eine altbewährte Strategie. Sie ziehen sich weit zurück, überlassen dem höherklassigen Gegner den Ball und lauern auf Konter. Ailien Poese und ihr Team hatten eine andere, eine sehr mutige Idee. Die Fußballerinnen des 1. FC Union Berlin begannen das Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig am Sonntagnachmittag mit sehr hohem Pressing, stellten jeden Abstoß zu, attackierten selbst die gegnerische Torhüterin – und das mit Erfolg.

Die Bundesligistinnen aus Leipzig wackelten schon in der Anfangsphase bedenklich und fanden kaum ins Spiel. Kurz vor der Halbzeit brachte Dina Orschmann Union in Führung und nach 90 Minuten stand ein verdienter 1:0 (1:0)-Sieg zu Buche. Da Regionalligist Viktoria 89 mit 0:2 gegen Turbine Potsdam unterlag, ist Union die einzige Berliner Mannschaft im Achtelfinale des DFB-Pokals. „Wir haben es unheimlich gut geschafft, den Gegner einzuschnüren und trotzdem die Tiefe zu sichern“, sagte Poese. „Das hohe Anlaufen war der Schlüssel zum Sieg.“

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Nach einer perfekten Saison mit Aufstieg und Landespokalsieg war Union mit zwei Unentschieden in die Zweite Liga gestartet. Den sehr selbstbewussten Spielstil hat sich die Mannschaft aber bewahrt und das war gegen Leipzig schon früh zu erkennen. Keine Spur von Angst, kein Zögern. Hätte ein zufälliger Zuschauer raten müssen, wer im Stadion An der Alten Försterei der Bundesligist ist und wer in der Zweiten Liga spielt, die Antwort wäre mit ziemlicher Sicherheit die falsche gewesen.

Leipzig schien von dem hohen Pressing der Köpenickerinnen überrascht zu sein und leistete sich viele Unsicherheiten. Die erste und für lange Zeit beste Chance hatten aber die Sächsinnen, die in Person von Lydia Andrade an Unions Torhüterin Melanie Wagner scheiterten.

Es sollte ein seltenes offensives Ausrufezeichen der nominellen Favoritinnen bleiben. Union war in der ersten halben Stunde das druckvollere Team, eroberte einige Bälle in der gegnerischen Hälfte, ließ im Strafraum aber die nötige Präzision vermissen.

Das änderte sich kurz vor der Pause, als Athanasia Moraitou einen Freistoß hoch in den Strafraum segeln ließ, Eleni Markou per Kopf den Pfosten traf und Orschmann einen Meter vor dem Tor genau richtig stand.

Leipzigs Trainer Jonas Stephan konnte mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden sein und schickte schon früh die gesamte Bank zum Aufwärmen. Doch abgesehen von einer Doppelchance in der Nachspielzeit der ersten Hälfte taten sich die Bundesligistinnen gegen die gut geordneten und zweikampfstarken Berlinerinnen weiter schwer.

Union hatte durch einen Konter von Antonia Halverkamps eine gute Chance auf das 2:0, die eingewechselte Celine Frank verpasste das Leipziger Tor mit einem Fernschuss nur knapp. Die Berlinerinnen blieben aktiv und das Aufbäumen der Gäste war sehr überschaubar. So hatte das 1:0 bis zum Schlusspfiff Bestand und die 4186 Fans im Stadion feierten das nächste Ausrufezeichen ihrer Mannschaft.

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