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© Inga Hofmann

Polizei schreitet auf Fanmeile in Berlin ein: „Wechselseitige Körperverletzung“ zwischen deutschen und spanischen Fans

Zuerst wurde gebuht, dann flogen Becher: Auf der Berliner Fanmeile kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Fanlagern. Die Polizei zog einen Fan raus – mutmaßlich einen deutschen.

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Es begann mit Buhrufen, doch schaukelte sich immer weiter auf: Auf der Fanmeile am Brandenburger Tor ist ein Fan von der Polizei festgesetzt worden – mutmaßlich ein deutscher. „Da gab es eine wechselseitige Körperverletzung, auf die Zeugen uns aufmerksam gemacht haben“, sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke dem Tagesspiegel.

„Da sind meine Kolleginnen und Kollegen in die Menschen hineingegangen und haben eine Person in ihrer Freiheit beschränkt, da er sich dort als einer der Körperverletzer gezeigt hat.“

„Da er sich der Freiheitsbeschränkung widersetzen wollte, hat man ihn gepackt und im Kreis herausgeführt

Polizeisprecherin Anja Dierschke

Ausschreitungen auf der Fanmeile

Direkt vor der Leinwand hatten sich die Animositäten zwischen zwei Fangruppen immer weiter gesteigert. Wie eine Tagesspiegel-Reporterin beobachtete, begann es mit Buhrufen: Wenn spanische Spieler auf der Leinwand zu sehen waren, buhten die deutschen Fans.

Nach Toni Kroos’ Foul gegen Rodri in der Anfangsphase wiederum pfiffen die spanischen Anhänger. Mit der Zeit begannen Becher zu fliegen. Immer wieder wurden die Trinkgefäße als Wurfgeschosse missbraucht.

Auf einmal begannen fünfzig spanische Fans wie wild zu winken. Mit dem Zeigefinger zeigten sie auf eine Person in der Menge, die offenbar am Randalieren war. In dieser Situation intervenierte die Polizei.

 92.000
Fans verfolgten das Viertelfinale auf der Fanmeile vor dem Brandenburger Tor

Über den Fan, mutmaßlich einen Anhänger des deutschen Teams in einem weißen Shirt, sagte die Polizeisprecherin: „Da er sich der Freiheitsbeschränkung widersetzen wollte, hat man ihn gepackt und im Kreis herausgeführt. Aktuell werden seine Personalien festgestellt und dann wird er auch wieder seiner Wege gehen.“

Viertelfinale mehrheitlich friedlich

Die Situation stelle jedoch eine Ausnahme an einem anderweitig friedlichen Abend dar. „Es ist mehrheitlich friedlich. Dass so eine Rangelei während des Spiels stattfindet und es zu einer Freiheitsbeschränkung kommt, zählt zu den seltenen Fällen“, sagte Dierschke dem Tagesspiegel weiter.

Wenige Minuten später kam es zu einem weiteren Moment der Aufregung. Erneut gestikulierten mehrere Fans wild und deuteten auf eine Stelle hin. Doch nicht wegen einer Auseinandersetzung, sondern weil eine Person ohnmächtig geworden war. Sanitäter und Hilfskräfte konnten der Person zügig zu Hilfe kommen.

Auf der Fanzone am Brandenburger Tor schauten nach Angaben der Organisatoren rund 92.000 Fans das Viertelfinale. 17.000 weitere verfolgten die Partie in der Fanzone vor dem Reichstag.

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