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Schmerzhaftes 0:3 beim FC St. Pauli: Der 1. FC Union steckt nun mitten im Abstiegskampf
Im vierten Spiel unter Steffen Baumgart setzt es die dritte Niederlage. Wieder präsentiert sich Union nach vorne ungefährlich und offenbart in der Defensive Schwächen.
Stand:
Steffen Baumgarts Spielern stand die Enttäuschung nach Abpfiff ins Gesicht geschrieben. Die Mannschaft des 1. FC Union hatte sich viel für das Auswärtsspiel beim FC St. Pauli vorgenommen, musste am Ende aber eine herbe 0:3 (0:1)-Niederlage einstecken. Die Köpenicker verpassten es am Sonntagabend, sich mit drei Punkten etwas Abstand auf die unteren Plätze zu verschaffen und mussten zudem St. Pauli in der Tabelle vorbeiziehen lassen.
Es war die dritte Niederlage im vierten Spiel unter Baumgart. „Wir haben vernünftige erste 20 Minuten gespielt und haben dann den Faden mit dem 0:1 verloren“, bilanzierte Unions Trainer. „Mit zwei Aktionen hätten wir zurück ins Spiel kommen können, das haben wir aber nicht geschafft und bei den beiden letzten Toren haben wir es schlecht gemacht.“
Während Alexander Blessin gezwungenermaßen einmal wechselte und für den gesperrten Eric Smith (5. Gelbe) Lars Ritzka von Beginn an auflaufen ließ, vertraute Baumgart auf dieselbe Elf, die in der vergangenen Woche gegen Mainz gewonnen hatte.
Zu Beginn glich das Duell eher einem ruhigen Sonntagabendkick und es dauerte 28 Minuten, bis das Spiel die erste Torchance verzeichnen konnte. St. Paulis Kapitän Jackson Irvine zog in den Strafraum und suchte aus halbrechter Position den Abschluss. Unions Torwart Alexander Schwolow, der den noch immer im Kader fehlenden Frederik Rönnow ersetzte, konnte Irvines Schuss aber ohne Probleme zur Ecke abwehren.
Zumindest die beiden Fanlager im mit 29.546 Zuschauenden ausverkauften Millerntor-Stadion lieferten sich vom Anpfiff weg ein Gesangsduell auf allerhöchstem Niveau und nach der ersten Chance nahm dann auch das Spiel an Fahrt auf. Zunächst hatte Union das Spielgeschehen bestimmt und um die 65 Prozent Ballbesitz verzeichnet, sich aber keine wirkliche Chance herausspielen können.
Sie haben uns den Ball überlassen und Fußball spielen und sich durchkombinieren ist vielleicht eher nicht so unsere Stärke.
Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Union
Einzig ein direkter Freistoß und eine Ecke von Robert Skov (4. und 20. Spielminute), die den Kopf von Kapitän Danilo Doekhi fand, sorgten für so etwas wie Torgefahr. „Sie haben uns den Ball überlassen und Fußball spielen und sich durchkombinieren ist vielleicht eher nicht so unsere Stärke, sondern mehr auf den zweiten Ball gehen und klarer nach vorne spielen“, sagte Baumgart. „Die Lehren sollten wir schon daraus ziehen: Was kann man, was kann man nicht.“
Die Gastgeber überließen den Berlinern bereitwillig den Ball und griffen aus ihrer tief stehenden Fünferkette erst ab der Mittellinie an. Union versuchte es oftmals mit langen Bällen hinter die Kette, welche St. Pauli aber leicht zu verteidigen wusste. Nach der Chance Irvines veränderte sich allerdings die Dynamik des Spiels.
Nach einer halben Stunde spielt nur noch St. Pauli
Die Hamburger agierten nun offensiver und so dauerte es nur drei Minuten, bis der zweite Schuss St. Paulis seinen Weg ins Tor fand. Nach einem Ballgewinn im Zentrum ging es zu schnell für Baumgarts Team, das nur dabei zusah, wie Irvine einen Steckpass in den Lauf von Morgan Guilavogui verlängerte und dieser den Ball im rechten oberen Eck unterbrachte.
Die umgehende Reaktion lieferte Benedict Hollerbach, der nach einem langen Ball durch war und links im Sechzehner zum Abschluss kam. Nikola Vasilj war aber zur Stelle und parierte zur Ecke. Es sollte erstmal der einzige Torschuss Unions bleiben. St. Pauli hingegen drehte nun auf und kam zu mehreren aussichtsreichen Szenen. Und so konnten die Köpenicker von Glück sprechen, dass es nur mit einem Tor Rückstand in die Pause ging.
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel hatte Jordan Siebatcheu den Ausgleichstreffer auf dem Fuß, doch in letzter Sekunde konnte Hauke Wahl noch mit einer Grätsche klären. Der Anfangsschwung Unions hielt anschließend nicht lange, denn in der 51. Minute musste Schwolow erneut hinter sich greifen. Wieder traf Morgan Guilavogui, wieder ging dem Treffer ein Ballgewinn St. Paulis an der Mittellinie voraus. Vorlagengeber war diesmal Johannes Eggestein.
In der Folge war das Team von Baumgart bemüht, blieb aber weiterhin nicht zwingend genug. Einzig Benedict Hollerbach setzte offensiv Akzente und verfehlte in der 58. Minute aus spitzem Winkel nur knapp das Tor. Auch die Einwechslungen der Offensivkräfte Yorbe Vertessen und Kevin Volland sollte daran nichts mehr ändern.
Vielmehr kam Union zunächst noch glimpflich davon, weil St. Pauli mit Noah Weißhaupt und Oladapo Afolayan mehrere Möglichkeiten ungenutzt ließ. Der dritte Treffer fiel schließlich doch noch durch Danel Sinani in der Nachspielzeit.
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