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Edina Müller (l), Anja Adler (r) und Felicia Laberer (M)

© dpa/Jens Büttner

Schwarz, Rot, Bronze: Drei Para-Kanutinnen, drei dritte Plätze

Zum Abschluss der Paralympics geht es für die Kanutinnen erst richtig los. Die drei Starterinnen der deutschen Mannschaft sichern sich über die 200 Meter Bronze.

Von Helen Päßler

Stand:

Das Wasser im Pariser Vorort glitzert, als Edina Müller weit nach vorn gebeugt in ihrem Kayak sitzt – es ist ihr Markenzeichen. Im Finale über die 200 Meter lange Strecke kommt Müller beim Start zwar nicht optimal weg, paddelt aber von Beginn an vorne mit – und das, trotz für sie ungünstiger Windbedingungen. Als leichteste Athletin im Starterinnenfeld ist sie besonders anfällig für Seitenwinde. Am Ende wird die 41-Jährige mit weniger als einer halben Sekunde Rückstand auf die Zweitplatzierte Maryna Mazhula aus der Ukraine Dritte.

„Paris hat mir jetzt natürlich alles gegeben, was ging“, sagte die Hamburgerin nach dem Rennen und bezog sich dabei auch auf ihre Rolle als Fahnenträgerin des deutschen Teams. Mit ihrer Bronzemedaille komplettiert Edina Müller außerdem ihr paralympisches Medaillenset nach Silber in Rio und Gold in Tokio.

Chancen auf eine Medaille rechnete sich auch Anja Adler aus. Bei den vergangenen Spielen in Tokio landete sie auf Rang vier – am Sonntag sollte es für ihre erste paralympische Medaille reichen. Dafür habe sie in letzter Zeit sehr hart gearbeitet, sich auf jegliche Art von Bedingungen vorbereitet, sagte sie nach dem Rennen. „Es kann kommen was will, ich bin bereit“, lautete seitdem ihre Devise.

Und sie sollte Recht behalten. Vom Start weg habe sie gemerkt, dass es ein gutes Rennen werde, meinte die 35-Jährige. „Bei 100 Metern hat es sich so geil angefühlt, da habe ich mir gesagt: Jetzt holst du dir die Medaille“, beschrieb Anja Adler den weiteren Verlauf des Finales. Letztlich fährt Adler als Dritte hinter den beiden Britinnen Charlotte Henshaw, die den paralympischen Rekord bricht, und Emma Wiggs ins Ziel und sichert sich Bronze. „Die Medaille umgehängt zu bekommen, die man sich so lang erträumt, ist einfach grandios“, sagte sie.

Etwas spannender macht es die letzte deutsche Starterin Felicia Laberer. In ihrem Rennen muss sich von fünfter Position erst auf den Bronzerang vorarbeiten. Ob sie diesen bis zum Ende halten kann, ist aus dem voll besetzten Stadion von den Rängen aus kaum zu erkennen. Umso erleichterter erscheinen die deutschen Fans, als nach einer fast unerträglich langen Zeit Laberers Name an dritter Stelle auf dem Bildschirm auftaucht. Vor ihr steuern lediglich die Britin Laura Sugar, die einen neuenpParalympischen Rekord aufstellt, und die Französin Nelia Barbosa ihre Kayaks ins Ziel.

Laberer selbst habe zwar geglaubt, als dritte Kanutin die Ziellinie überquert zu haben, Gewissheit habe sie aber auch erst gehabt, als die Anzeigetafel ihre Vermutung bestätigt, erklärte Felicia Laberer als die Bronzemedaille bereits um ihren Hals hing. „Es fühlt sich fast an wie Gold“, freute sich die 23-Jährige – insbesondere, weil sie dieses Jahr viele Selbstzweifel gehabt habe. Für Laberer ist es nach Tokio bereits die zweite Bronzemedaille, die sie nun mit den Menschen, die ihr wichtig sind, gemeinsam feiern kann. 

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