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Schweizerin ist erfolgreichste Para-Athletin von Paris: Debrunners Überlegenheit
Die Schweizer Top-Athletin Catherine Debrunner gewinnt ihre sechste Medaille in Paris und wird damit zur erfolgreichsten Athletin der diesjährigen Sommerspiele.
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Die Sonne scheint am letzten Wettkampftag der Paralympics in Paris. Der Einlauf der Marathonläufe liegt zentral im Herzen der französischen Hauptstadt. Zwischen „des Invalides“, dem Eiffelturm und dem „Grand Palais“ laufen und fahren am Sonntag die Athleten und Athletinnen nach über 42 Kilometern über die Ziellinie.
So auch die Rollstuhl-Leichtathletin Catherine Debrunner, die im Marathon der Klasse T54 Gold holt und ihren bisher erfolgreichsten internationalen Wettkampf abschließt. Und in Paris nicht zu toppen war.
Debrunner ist an diesem Sonntagmorgen mit ihrer sechsten Medaille in Paris die erfolgreichste von allen. Mit dieser letzten Medaille überholte sie den Schwimmer Ihar Boky, der in der französischen Hauptstadt fünf Goldmedaillen holte.
Fünf Mal Gold und einmal Silber katapultieren die Ausnahmeathletin auf den ersten Platz in der Gesamtwertung aller Athleten und Athletinnen. Sie siegte über die 400, 800, 1500, 5000 Meter sowie im Marathon. Silber wurde es über die 100 Meter.
Einen Vorgeschmack auf ihre spätere Dominanz im Rollstuhlrennen zeigte 2021 in Tokio 2021. Dort gewann sie einmal Gold und einmal Bronze. Diese ersten großen internationalen Erfolge führten zu einer lebensverändernden Entscheidung der Schweizerin.
Vor drei Jahren, nach den Spielen in Tokio, kündigte die heute 29-Jährige ihren Halbtagsjob als Grundschullehrerin, um sich auf den Sport zu fokussieren. Die richtige Entscheidung, wenn man ihre Erfolge danach betrachtet. Bereits bei der Para-WM im japanischen Kobe im Mai holte sie vier Mal Gold und einmal Silber. Mittlerweile hält Debrunner, die seit ihrer Geburt aufgrund eines Tumors querschnittgelähmt ist, in fünf Disziplinen Weltrekorde und fährt allen davon.
Die Gründe, die sie zu diesem Erfolg gebracht haben, beschreibt sie selbst als viele kleine Puzzleteile. Eins davon sei ihr unterstützendes Umfeld. Das brauchte sie vor allem für den Marathon. Das Rennen wurde im Vorfeld von allen Seiten als extrem schwer bezeichnet. Debrunner kritisierte vor allem das viele Kopfsteinpflaster und den Anstieg auf den Champs-Élysées.
Auch die deutsche Starterin Merle Menje war von der Strecke alles andere als überzeugt. „Die letzten fünf Kilometer waren wirklich der Horror. Die waren von keinem Rollstuhlfahrer ausgedacht“, sagte sie nach dem Marathon, in dem die 20-Jährige als Neunte ins Ziel kam.
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