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Alexander Schwolow parierte stark an seinem letzten Arbeitstag für den 1. FC Union.

© Imago/Philippe Ruiz

Schwolow geht, Ilic wackelt: Der 1. FC Union plant für die kommende Saison

Ausgerechnet zwei Spieler, die in der kommenden Saison nicht mehr für den Verein spielen sollen, prägten das letzte Saisonspiel. Was heißt das für den Kader der kommenden Saison?

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Es war einer dieser wunderbaren Steffen-Baumgart-Sätze, die irgendwie euphemistisch klingen und trotzdem alles ehrlich auf den Punkt bringen: „Die Leistung war da nicht für sprechend, dass man das Spiel unbedingt gewinnen muss“, sagte der Trainer des 1. FC Union am Samstag.

Dass Union am letzten Spieltag trotzdem mit 2:1 in Augsburg gewann, lag an zwei Spielern, die den Verein im Sommer verlassen sollten. Vorne drehte Andrej Ilic mit zwei Toren das Spiel. Hinten leistete Alexander Schwolow im Tor einen fast noch wichtigeren Beitrag. „Ein Grund für den Sieg war, dass wir einen guten Torwart hatten“, sagte Baumgart.

Dabei war nicht allen klar, dass dieser Torwart Alexander Schwolow hieß. Bei den Highlights auf DAZN am Samstagabend sprach der Kommentator ständig davon, dass Frederik Rönnow mit Glanztaten das Union-Tor sauber hielt. Dabei stand Rönnow, der sich im Abschlusstraining verletzt hatte, nicht einmal im Kader.

Schwolow wechselte von Hertha BSC zu Union

Ein menschlicher Fehler, der zu Schwolows Zeit bei Union auch passte. Zwei Jahre lang stand der Deutsche im Schatten Rönnows. Für Schlagzeilen sorgte er in seiner Union-Karriere nur einmal: Als er 2023 von Hertha BSC nach Köpenick wechselte.

Auch wenn er seine Chance bekam, war die Beziehung Schwolow-Union nicht immer von Erfolg gekrönt. Als Rönnow Anfang des Kalenderjahres verletzt pausieren musste, stand Schwolow fünf Spiele hintereinander im Union-Tor − und kassierte dabei stolze zwölf Gegentreffer.

Ich bin Cheftrainer. Wenn ich keinen Einfluss auf die Kaderplanung habe, wer dann?

Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Union, über anstehende Transfers

Vielleicht auch deshalb war ihm dieser letzte glänzende Abschied in Augsburg aber zu gönnen. Denn trotz der Zahlen und des Schattendaseins war Schwolow auch immer eine gute Nummer zwei, dessen selbstlose Mitarbeit in Köpenick durchaus anerkannt war. Als er am vorletzten Spieltag in der Alten Försterei offiziell verabschiedet wurde, besangen ihn die Union-Fans als „Stadtmeister“.

Ihn zu ersetzen, wird eine der kleineren Herausforderungen des Sommers sein. Rönnow, der seinen Vertrag im Januar verlängerte, dürfte auch in der kommenden Saison die Nummer eins bleiben. Weil Schwolow sich entschieden hat, den Verein zu verlassen, braucht Union jetzt einen neuen Ersatztorhüter.

Bei Ilic, der in Augsburg auch seinen Abschied feierte, könnte es noch anders aussehen. Der Stürmer war bisher von OSC Lille ausgeliehen und konnte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten in den letzten Wochen als Stammspieler etablieren. Womöglich denkt der Verein darüber nach, ihn im Sommer doch noch fest zu verpflichten.

Dementiert hat das Baumgart jedenfalls nicht. „Ich bin Cheftrainer. Wenn ich keinen Einfluss auf die Kaderplanung habe, wer dann? Wir haben im Sommer alles im Blick. Schauen wir mal, was dann passiert“, sagte der Union-Trainer.

Das war am Sonntag alles noch Zukunftsmusik. Nach dem glücklichen Sieg in Augsburg wollte sich Steffen Baumgart zunächst einmal zurücklehnen. „Wir freuen uns über den Sieg, wissen es aber schon einzuordnen und freuen uns jetzt vor allem über den Urlaub“, sagte er.

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