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Kein Durchkommen: Gegen den Eimsbütteler TV musste der HSV seine bisher einzige Saisonniederlage einstecken.

© imago images/Lobeca

Selbst getestet: So klappt es mit einem Sieg gegen den HSV

Die Fußballerinnen des HSV haben seit Oktober 2021 nur drei Pflichtspielniederlagen kassiert. Einem kleinen Verein aus Hamburg ist es aber gelungen – dank eines entscheidenden Faktors.

Charlotte Bruch
Ein Kommentar von Charlotte Bruch

Stand:

Das Hinspiel der Relegation zur Zweiten Bundesliga zwischen Viktoria 1889 Berlin und dem kaum zu schlagenden Gastgeber Hamburger SV steht an. Seit dem 31. Oktober 2021 haben es nur zwei Teams geschafft, die Fußballerinnen des HSV in einem Pflichtspiel zu schlagen. Nach der knappen 0:1-Pokalniederlage gegen Erstligist SGS Essen im Oktober, folgte knapp acht Monate später die wohl schmerzhafteste der drei Niederlagen – das 1:4 im Rückspiel der Relegation (ebenfalls zur Zweiten Liga) bei der Zweitvertretung von Turbine Potsdam.

In dieser Saison gelang einzig dem Hamburger Klub Eimsbütteler TV (ETV) im April ein Sieg in der Regionalliga Nord. In den restlichen 25 Spielen leistete sich der HSV keinen einzigen Punktverlust. Was die Frage aufwirft, wie es ein späterer Absteiger schafft, den HSV in die Knie zu zwingen.

Des Rätsels Lösung heißt: Unterschätzung. Ein kleines Wörtchen, das die Hamburgerinnen eigentlich schon seit dem Zwangsabstieg 2012 begleitet, als das damalige Männerteam in der Ersten Bundesliga Jahr für Jahr Millionenverluste machte und einen Weg hinaus aus dieser Misere in der Streichung der Finanzierung des Frauenteams sah. Eine niedrige sechsstellige Summe wurde also eingespart und der Abstieg in die Drittklassigkeit vollzogen. Nur ist der Weg zurück nicht ganz so einfach, das musste auch der HSV feststellen.

Ein Fehler, der auch gegen Turbine Potsdam II und zuletzt gegen den Eimsbütteler TV gemacht wurde. Die jüngste Niederlage dürfte die Spielerinnen des HSV nur wenig gestört haben, schließlich stand eine Woche später die Regionalliga-Meisterschaft fest. Dennoch hat sie gezeigt, dass der HSV auch in dieser Spielzeit schlagbar ist – wenn er seine Gegnerinnen unterschätzt. Und wenn man auf der anderen Seite alles dem Teamerfolg unterordnet, die wenigen Fehler eiskalt ausnutzt und mit einem 30-Meter-Schuss das nötige Glück auf seiner Seite hat. HSV-Trainer Lewe Timm sagte später, die Niederlage habe die Sinne des Teams geschärft.

Es dürfte ihnen auch eine Lehre gewesen sein, auf diesem fußballerischen Niveau die Fähigkeiten der Gegnerinnen nicht mehr herunterzuspielen. Was bei einem Team wie Viktoria 89, das bei gleicher Spielanzahl 45 Tore mehr geschossen hat in dieser Saison und daher mit viel Offensivkraft anreist, ohnehin unwahrscheinlich ist.

Ein weiterer Stolperschein könnte auf den ersten Blick im Austragungsort liegen, denn der wurde von Norderstedt nach Eimsbüttel verlegt. Dieser Umstand könnte angesichts der Auswärtsniederlage beim Eimsbütteler TV ein schlechtes Omen sein, doch Glück für den HSV: Es wird im Sportpark Eimsbüttel gespielt und nicht etwa an der Gustav-Falke-Straße, dem Heimplatz des ETV. Nun liegt es also am HSV, zu zeigen, dass er auch in Eimsbüttel gewinnen kann.

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