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Hart umkämpftes Match.

© dpa/Andreas Gora

Sensation in der Champions League: BR Volleys verlieren gegen Lüneburg – und scheiden aus

Drei Stunden liefern die BR Volleys und die SVG Lüneburg sich ein hart umkämpftes Spiel. Im Goldenen Satz gelingt den Gästen dann etwas Historisches.

Stand:

Ein deutsches Duell in der Champions League – was für viele Volleyballfans zunächst langweilig klang, entwickelte sich zu einem echten Krimi. Bereits das Playoff-Hinspiel der BR Volleys gegen die SVG Lüneburg hatte mit einem Tiebreak-Sieg der Lüneburger geendet. Noch spannender ging es am Mittwoch beim Rückspiel in der Max-Schmeling-Halle zu.

Dort ging es für Berlin bis in den Tiebreak (25:13; 23:25; 23:25; 27:25; 17:15) und dann in den Goldenen Satz, den Lüneburg gewann. Damit scheiden die Volleys nach einem echten Krimi aus der Champions League aus.

1. Satz

Die BR Volleys starteten konzentriert und motiviert in den ersten Satz. Ihre Körpersprache war eine ganz andere als noch im Hinspiel.

Simon Plaskie, der für Kapitän Ruben Schott spielte, sicherte die Abwehr. Florian Krage tat sich im Block hervor und machte gleich zwei Blockpunkte hintereinander, sodass die Volleys 17:8 in Führung gingen.

Und dann war da noch Jake Hanes: Der US-Amerikaner ließ den Gästen mit seinen Angriffen wenig Chancen, stellte seine Durchschlagskraft unter Beweis und nutzte clever die Lücken in der Abwehr. Berlin gewann den Satz deutlich mit 25:13.

Florian Krage jubelt.

© dpa/Andreas Gora

2. Satz

Doch Lüneburg wäre nicht Lüneburg, wenn sie die Volleys einfach so davonziehen lassen würden. In der Champions League hatten sie bereits gegen Topteams wie Chaumont gezeigt, wie man sich von einem Rückstand nicht unterkriegen lässt.

Im zweiten Satz blieben sie an den Volleys dran, die jetzt mehr Fehler machten. Erst glich Kapitän Mohwinkel aus, der im Hinspiel krankheitsbedingt gefehlt hatte. Dann punkteten Simon Torwie und Oskar Espeland – und schon lagen die Volleys mit 19:21 zurück, sodass Trainer Joel Banks sich gezwungen sah, die Auszeit zu nehmen.

Den ersten Satzball wehrte Berlin ab, danach machte Lüneburgs Zuspieler Michael Wright den Satz zu.

3. Satz

Der dritte Satz hätte kaum spannender sein können. Zunächst ging es hin und her, keine Mannschaft setzte sich eindeutig ab. Lüneburg steigerte sich vor allem im Aufschlag, trat deutlich dominanter auf und setzte die Volleys unter Druck.

Lüneburg spornt sich gegenseitig an.

© dpa/Andreas Gora

Berlin hingegen spielte nicht mehr so frei auf und geriet mit 15:19 in den Rückstand. Insgesamt 5211 Zuschauende waren in der Halle dabei, die mitgereisten Lüneburg-Fans taten sich mit ihren Pompoms und Rufen hervor.

Zwischenzeitlich kochte die Stimmung vor allem auf Seite der Berliner hoch, sodass Jake Hanes die Gelbe Karte kassierte. Er war es auch, der die ersten beiden Satzbälle abwehrte, doch am Ende holte Lüneburg auch diesen Satz.

4. Satz

Danach war es vor allem eine Sache der Psyche: Die Lüneburger wussten, dass sie nur noch einen Satz gewinnen mussten, um das Spiel für sich zu entscheiden. Den Berliner war klar, dass sie noch zwei Sätze holen mussten, um einen alles entscheidendes „Golden Set“ zu erzwingen.

Beide Mannschaften wurden zunehmend nervöser und machten Aufschlagfehler. Zwei Satzbälle wehrte Lüneburg ab, doch danach knallte Florian Krage den Ball übers Netz (27:25) und erzwang damit einen fünften Satz.

5. Satz

Die Volleys starteten dank der Aufschlagserie ihres Zuspielers Johannes Tille erfolgreich in den fünften Satz. In der Abwehr und Annahme steigerten sie sich deutlich und erarbeiteten sich einen Vorsprung von vier Punkten.

Im entscheidenden Moment machte Hanes ein Ass, verwandelte damit den Satzball – und erzwang das „Golden Set“.

6. Satz

Die Stimmung in der Halle kochte nun endgültig. „Berlin hat in dieser Halle noch nie einen Goldenen Satz verloren“, heizte der Hallensprecher das Publikum an. Und doch waren es zunächst die Gäste, die mit 7:5 in Führung gingen.

Vor allem Kapitän Mohwinkel feuerte sein Team an. Und als es aus Sicht der Gäste 11:8 stand, erhob sich der gesamte blau-weiß-rote Gäste-Fanblock. „SVG“ schallte es laut durch die Halle. Und dann verwandelte tatsächlich Xander Ketrzynski den Matchball. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte stehen die Lüneburger im Viertelfinale der Champions League.

„Der erste Satz war wirklich hart, das mussten wir erstmal schlucken“, sagte Simon Torwie. „Ich bin extrem stolz, wie die Jungs weitergemacht haben. Als Lüneburg sind wir immer der Underdog, der gegen die starken, großen, grandiosen Berliner kämpfen muss. Was uns auszeichnet, ist, dass wir extrem bissig sind. Wir wissen, dass es Stück für Stück weitergeht. Und so haben wir heute gewonnen.“

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