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Marketa Vondrousova mit dem neu gefertigten Siegerpokal der Berlin Tennis Open.

© Reuters/Annegret Hilse

Spannendes Finale der Berlin Tennis Open: Marketa Vondrousova macht es wie einst in Wimbledon

Die Tschechin wehrt im ersten Durchgang sechs Satzbälle gegen Wang Xinyu aus China ab und hat auch am Ende bei großer Hitze mehr zuzusetzen.

Stand:

Gegen Ende des ersten Satzes im Einzelfinale der Berlin Tennis Open nahmen zwei Kajaks Kurs auf das Steffi-Graf-Stadion. Die Kanuten steuerten ihre Boote bis nah an das Ufer des Hundekehlesees, ehe sie wieder umkehrten. Die beiden hätten es danach durchaus noch schaffen können, sich am heimischen TV-Gerät das Ende des Endspiels zwischen Marketa Vondrousova und Wang Xinyu anzusehen.

Die beiden Finalistinnen lieferten sich ein tolles und langes Match vor ausverkauften Rängen, am Ende setzte sich die tschechische Wimbledonsiegerin von 2023 gegen die Qualifikantin aus China mit 7:6 (12:10), 4:6, 6:2 durch. „Als wir hier ankamen, wollten wir erst mal ein Match gewinnen. Und dann ist das hier passiert. Es war eine unglaubliche Woche“, sagte die 25 Jahre alte Vondrousova nach ihrem ersten Turniersieg seit Wimbledon vor zwei Jahren.

Der erste Satz lieferte dabei vor mehr als 4000 Zuschauern Hochspannung. Wang schlug bei 5:4 und 6:5 zweimal zum Satzgewinn auf. Im Tiebreak führte sie schon 6:2, vergab aber diese vier Satzbälle genauso wie noch zwei weitere, ehe Vondrousova jubeln durfte.

Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad und praller Sonne hätte die Satzführung normalerweise ein großer Vorteil sein müssen. Aber Wang spielte, als wäre nichts geschehen und holte Satz zwei.

Das Publikum war jetzt schon auf seine Kosten gekommen, die Sympathien gehörten eher die Chinesin. Doch bei Wang machten sich die sieben Matches inklusive Qualifikation im dritten Satz bemerkbar. Sie stand nicht mehr so gut zu ihren Schlägen, streute vermehrt Fehler ein und konnte am Ende nichts mehr zusetzen.

„Wir hatten heute die Box auf der falschen Seite“, versuchte sich Wang bei der Siegerehrung mit Blick auf die Plätze ihrer Trainer scherzhaft an einer Erklärung für die Niederlage. Und sorgte so einmal mehr in dieser Woche für Lacher. Für Wimbledon dürfte mit ihr durchaus zu rechnen sein.

Noch mehr aber natürlich mit Vondrousova. Die Tschechin weiß nicht nur, wie man auf Rasen spielt, mit platzierten Aufschlägen, immer wieder gut dosiertem Slice und Stoppbällen. Sondern auch, wie man darauf gewinnt. Zwei ihrer insgesamt drei Titel hat sie nun auf Gras geholt.

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