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Leverkusens Patrik Schick bejubelt sein Tor zum 2:2.

© dpa/Federico Gambarini

Spätes Remis: Leverkusen bleibt auch im Kaukasus unbesiegt

Lange liefert Bayer Leverkusen im Europa-League-Achtelfinale die schlechteste Saisonleistung ab. Am Ende rettet der Bundesliga-Tabellenführer im Hinspiel immerhin noch ein Remis.

Von Holger Schmidt, dpa

Xabi Alonso war komplett durchnässt, doch das war dem Trainer von Bayer Leverkusen egal. Die Serie hatte gehalten, sein Team hatte die erste Niederlage im 35. Pflichtspiel der Saison noch abgewendet. Die Joker Florian Wirtz und Patrik Schick haben den Fußball-Bundesligisten im nasskalten Hexenkessel von Baku vor der ersten Niederlage im 35. Pflichtspiel der Saison bewahrt.

Beim 2:2 (0:2) im Achtelfinal-Hinspiel der Europa League bei Karabach Agdam in Aserbaidschan retteten der Nationalspieler und Tscheche nach der mit Abstand schlechtesten Halbzeit der Saison noch das Unentschieden und damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am Donnerstag in Leverkusen.

„Wir haben den Gegner absolut nicht unterschätzt. Wir wussten, dass sie dominant und sehr aggressiv sind“, sagte Fußball-Nationalspieler Jonathan Tah. „Die Serie ist am Ende natürlich ein schöner Nebeneffekt, aber darum geht's nicht.“

Leverkusens Trainer Xabi Alonso beantwortet die Fragen von Journalisten nach dem Spiel.
Leverkusens Trainer Xabi Alonso beantwortet die Fragen von Journalisten nach dem Spiel.

© dpa/Federico Gambarini

Trainer Xabi Alonso hatte nach der langen Anreise in den Kaukasus mit Blick auf die Belastung der kommenden Wochen zahlreiche Stars geschont. Unter anderem hatten Granit Xhaka, Wirtz und Jeremie Frimpong zu Beginn auf der Bank gesessen. Agdam nutzte das durch Yassine Benzia (26.) und Juninho (45.+2) eiskalt aus. Der zwölf Minuten zuvor eingewechselte Wirtz verkürzte durch Leverkusens 100. Pflichtspiel-Tor der Saison (70.) - und Patrik Schick (90.+2) glich dann noch aus.

Die alte, aber stimmungsvolle Arena in Baku, die einst Josef-Stalin-Stadion und dann Wladimir-Lenin-Stadion hieß, trägt inzwischen den Namen von Tofiq Bahramow. Also von jenem aserbaidschanischen Linienrichter, der beim WM-Finale 1966 den Ball hinter der Linie gesehen und somit das „Wembley-Tor“ für England gegen Deutschland ermöglicht hatte. Etwa eine halbe Stunde vor dem Anpfiff hatte es begonnen, kräftig zu regnen. Zusammen mit dem starken, kalten Wind waren es ungemütliche Verhältnisse.

Leverkusens Jeremie Frimpong (l) und Agdams Tural Bayramov kämpfen um den Ball.
Leverkusens Jeremie Frimpong (l) und Agdams Tural Bayramov kämpfen um den Ball.

© dpa/Federico Gambarini

Die Gastgeber versuchten die Leverkusener direkt mit einer druckvollen und körperlichen Spielweise zu überraschen. Das gelang, die Werkself fand lange überhaupt nicht ins Spiel. Alonso missfiel das augenscheinlich. Der Spanier gestikulierte ungewöhnlich wild am Spielfeldrand herum.

Doch es wurde nicht besser. Ganz im Gegenteil. Zunächst hielt Matej Kovar, der wie in jedem Gruppenspiel Kapitän Lukas Hradecky im Tor vertrat, einen Schuss von Juninho stark mit einer Hand (24.), dann traf Marko Jankovic den Innenpfosten (25.) und wieder ein paar Sekunden später war es dann passiert, als Benzia den Ball aus zehn Metern unter die Latte schoss.

Angesichts von 6:0 Torschüssen war die Führung für Agdam verdient und folgerichtig. Und in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ließ sich Bayer dann auch noch auskontern, als Juninho Jonathan Tah ab der Mittellinie enteilte und Kovar ausspielte.

Alonso brachte zur Pause Frimpong, und als es nur bedingt besser wurde, in der 58. Minute auch noch Xhaka und Wirtz. Nun wurde es besser, und der Ex-Leverkusener Andrej Lunew musste gegen Edmond Tapsoba erstmals einen gefährlichen Schuss parieren (62.). Als Wirtz einen Rückpass von Abdellah Zoubir abfing und den Ball über Lunew lupfte, war Leverkusen wieder im Spiel. Der ebenfalls eingewechselte Schick sorgte schließlich für das Remis. (dpa)

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