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Testspielsieg bei Vizemeister VfL Wolfsburg: Unions Frauen „sind bereit für die Liga“
Auf der Rückreise aus dem Trainingslager macht der 1. FC Union für ein Testspiel einen Zwischenstopp in Wolfsburg und besiegt dort den Champions-League-Teilnehmer mit 2:0.
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Die Sommervorbereitung des 1. FC Union ist im vollen Gange und läuft bisher äußerst erfolgreich. Nachdem das Team von Trainerin Ailien Poese bereits Anfang August sein Auftakt-Testspiel gegen den Polnischen Meister Pogon Stettin mit 3:2 für sich entscheiden konnte, gelang den Berlinerinnen am Sonntag auch im zweiten Härtetest gegen den VfL Wolfsburg ein 2:0-Sieg.
Im Duell mit dem Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer überzeugte Union vor allem mit einer kompakt stehenden Defensive. Zwar hatten die Berlinerinnen insgesamt weniger Spielanteile, blieben besonders durch schnelle Umschaltaktionen aber die gesamte Partie über gefährlich.
Bezeichnend war die 20. Minute, als Naika Reissner sich im Duell mit VfL-Verteidigerin Camilla Küver durchsetzte. Nach kurzem Dribbling konnte die 20-Jährige unbedrängt im Strafraum auf die frei stehende Sophie Weidauer querlegen, die den Ball nur noch zur Führung einschieben musste.
Für Weidauer war es der erste Treffer im rot-weißen Trikot. Die in diesem Sommer aus Bremen nach Berlin gewechselte Stürmerin gilt als einer von vielen Unioner Toptransfers, musste allerdings kurz vor der Halbzeit angeschlagen den Platz verlassen. Neben Weidauer starteten mit Campbell, Steuerwald, Schneider und Pawollek gleich vier weitere Neuzugänge bei den Berlinerinnen.
Ähnlich gestaltet sich die Situation beim VfL, der ebenfalls einen großen Umbruch verkraften muss. Hinzu kommt, dass vor allem die vielen EM-Fahrerinnen erst verspätet in die Vorbereitung gestartet sind. Komplett ist das Team deshalb erst seit wenigen Tagen. Die Folge waren immer wieder auftretende Abstimmungsfehler, Ungenauigkeiten und Ballverluste.
Das kritisierte auch VfL-Trainer Stephan Lerch, der am Sonntag seinen 41. Geburtstag feierte, im Anschluss an das Spiel: „An der einen oder anderen Stelle hat uns die Präzision gefehlt. Wir haben unsere Chancen im Gegensatz zum Gegner nicht effektiv genutzt.“
Am Sonntag testet Union gegen Real Madrid
Union hingegen scheint sich als Team bereits etwas besser gefunden zu haben. Nach dem sechstägigen Trainingslager in Klosterpforte zeigten sich die Berlinerinnen bissig in den Zweikämpfen und ließen in den 90 Minuten nur wenige Großchancen zu. Stattdessen waren es die Unionerinnen selbst, die kurz vor Abpfiff erneut zuschlugen. Bei einem Eckball war Nele Bauereisen mit dem Kopf zur Stelle und erzielte so den 2:0-Endstand.
Die Mannschaft demonstrierte damit bereits ihre Anpassungsfähigkeit. Während Union in der vergangenen Zweitligasaison normalerweise spielbestimmend sowie mit viel Ballbesitz auftrat, zeigten sie gegen die individuell natürlich noch ein Stück besser besetzten Gastgeberinnen, dass sie auch tiefer stehend agieren können.
Wir wollten heute sehen, wie weit wir defensiv schon sind und wenn wir das betrachten, dann sind wir sehr zufrieden.
Sabrina Eckhoff, Co-Trainerin des 1. FC Union
Entsprechend zufrieden war Co-Trainerin Sabrina Eckhoff, die in Wolfsburg an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehrte: „Wir wollten heute sehen, wie weit wir defensiv schon sind und wenn wir das betrachten, dann sind wir sehr zufrieden.“
Der Sieg ist zugleich ein erster Beleg für die Bundesliga-Tauglichkeit des 1. FC Union, von der auch die zur zweiten Halbzeit eingewechselte Torhüterin Nadine Böhi überzeugt ist. „Ich bin wirklich stolz auf uns, wie wir als Team aufgetreten sind – wir sind bereit für die Liga.“ Dabei wartet die nächste Probe bereits auf die Berlinerinnen, die am kommenden Sonntag in der Alten Försterei auf Real Madrid treffen (15.30 Uhr).
Der VfL wiederum konnte trotz der Niederlage einen neuen Testspiel-Zuschauerrekord verzeichnen. Bei strahlend blauem Himmel kamen 2.728 Zuschauende in das Stadion des Frauenteams, viele im Anschluss an das am selben Tag stattfindende Fanfest. Jubeln konnten über das Ergebnis hingegen eher die mitgereisten Union-Fans, die während des Spiels immer wieder deutlich zu hören waren. Und so lieferte Union insgesamt schon einmal einen kleinen Vorgeschmack darauf, was die Bundesliga in der kommenden Saison erwarten darf.
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