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Tim Schneider ist Albas dienstältester Profi. Er war schon in der schwierigen Phase vor der Ankunft von Aíto bei Alba. 

© imago/Engler

Tim Schneider über Alba Berlins Krise: „Es ist eine Herausforderung, aber wir haben alle Zutaten, um erfolgreich zu sein“

Tim Schneider war schon in der schwierigen Phase vor der Ankunft von Aíto bei Alba. Die aktuelle Situation sei mit damals aber nicht vergleichbar und der Glaube an die Wende groß.

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Tim Schneider ist erst 27 Jahre alt, verfügt bei Alba Berlin aber über ein Alleinstellungsmerkmal. Der Power Forward ist der einzige Spieler, der schon im Team stand, bevor Sportdirektor Himar Ojeda sowie das Trainergespann Aíto García Reneses und Israel Gonzalez ab 2017 eine der erfolgreichsten Phasen der Vereinsgeschichte einleiteten.

Schneider trainierte 2016 unter Saša Obradović erstmals mit den Profis und feierte in der darauffolgenden Saison sein Bundesligadebüt. „Unter Saša war es eine ganz andere Stimmung im Team und das Jahr mit Ahmet Çakı war nicht gerade Albas erfolgreichstes“, sagt Schneider.

2016/17 beendeten die Berliner die Hauptrunde auf Rang sechs und schieden dann in der ersten Runde der Play-offs aus. Es folgten die spanische Revolution, Finalteilnahmen in Serie, drei Meisterschaften, zwei Pokalsiege.

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Misserfolg, das war für viele Jahre ein Fremdwort bei Alba – und macht die aktuelle Situation nicht leicht. „Schwierige Situationen gehören im Sport dazu, aber es ist eine Herausforderung. Für mich ist es das erste Mal, dass wir so wenige Erfolgserlebnisse haben und das Top Four im Pokal verpasst haben“, sagt Schneider.

Unter Trainer Ahmet Çakı (vorne) feierte Tim Schneider 2016 sein Debüt in der Bundesliga.

© imago/Nordphoto

Er und das Team seien nicht daran gewöhnt, so oft zu verlieren. Wettbewerbsübergreifend haben die Berliner in dieser Saison erst sieben von 26 Spielen gewonnen. „Das zehrt an unserer Energie“, sagt Schneider.

Am Dienstag gegen Kaunas

Unerwartete Negativserien können schnell eine gefährliche Eigendynamik entwickeln, das Selbstvertrauen rauben und dem Zusammenhalt im Team schaden. Bei Alba sei dies aktuell aber nicht das Problem. „Wir schieben uns die Schuld nicht gegenseitig zu, wir sind eine Einheit und suchen gemeinsam nach Lösungen“, sagt Schneider. „Was sollen wir auch sonst tun?“

Dass die Berliner nicht plötzlich vergessen haben, wie man Basketball spielt, war am vergangenen Freitag zu sehen, als das Team gegen Partizan Belgrad eine große Überraschung nur hauchdünn verpasste. Nach einem Dreier von Schneider führte Alba eine Minute vor Schluss mir vier Punkten, verlor aber knapp.

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An diesem Dienstag (20.45 Uhr, Magentasport) empfangen die Berliner Žalgiris Kaunas in der Arena in Friedrichshain. Die Litauer sind als Tabellensiebter der Euroleague mitten drin im Rennen um die Play-offs und reisen als klarer Favorit zu Schlusslicht Alba. „Wir haben im Training ein bisschen was Neues in der Defense einstudiert, denn Kaunas hat zwei superathletische Guards, die man im Eins-gegen-eins kaum verteidigen kann“, sagt Schneider über die Žalgiris-Stars Lonnie Walker und Sylvain Francisco.

Das spielfreie Wochenende haben die Berliner für Training und Regeneration genutzt. Mit Will McDowell-White ist ein Spieler nach längerer Verletzung wieder ins Training eingestiegen, die Personalsituation entspannt sich langsam.

Dass wir den Anfang verkackt haben, ändert nichts daran, dass wir Deutscher Meister werden wollen.

Tim Schneider

Jetzt ein paar Erfolgserlebnisse und dann geht es aufwärts – das ist die Hoffnung bei Alba. „Ich bin überzeugt, dass wir diese schwere Phase überstehen werden und bald wieder Siege einfahren werden“, sagt Schneider. Das Team habe „alle Zutaten, um erfolgreich zu sein“.

Hoffnung macht neben dem starken Auftritt gegen Partizan auch die Vergangenheit. Eine gute Hauptrundenplatzierung ist für jede Mannschaft das Ziel und bringt Vorteile für die Play-offs, eine Garantie stellt sie aber nicht dar. Das hat Alba vor anderthalb Jahren am eigenen Leib erfahren.

Nach der besten Hauptrunde der Vereinsgeschichte schieden die Berliner 2023 im Viertelfinale sang- und klanglos aus. Gegen eine Ulmer Mannschaft, die nach schwachem Saisonstart sensationell die Meisterschaft holte. „Wir werden weiter ackern, und dass wir den Anfang verkackt haben, ändert nichts daran, dass wir Deutscher Meister werden wollen“, sagt Schneider. „Ulm ist das beste Beispiel.“

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