zum Hauptinhalt
Nach dem Tod eines griechischen Fußballfans darf Dinamo Zagreb bis mindestens zum Ende der Saison bei Auswärtsspielen im Europapokal keine Zuschauer mitbringen (Symbolbild).

© imago/ANE Edition/Eurokinissi/Thanassis Dimopoulos

Tod eines griechischen Fußballfans: UEFA erteilt Dinamo Zagreb Fan-Verbot bei Auswärtsspielen

Die UEFA greift nach dem Tod eines griechischen Fußballfans durch einen Messerstich hart durch. Die Strafe gilt bis zum Ende der Europapokal-Saison.

Nach dem Tod eines griechischen Fußballfans darf Dinamo Zagreb bis mindestens zum Ende der Saison bei Auswärtsspielen im Europapokal keine Zuschauer mitbringen.

Diese Strafe gab die UEFA am Samstagabend nach dem Rückspiel der Champions-League-Qualifikation zwischen Zagreb und AEK Athen bekannt (2:2). Anhänger von gegnerischen Teams dürfen weiterhin zu Spielen nach Kroatien reisen.

Am Mittwoch hatte sich UEFA-Präsident Aleksander Ceferin mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis in Athen getroffen und verschärfte Maßnahmen im Kampf gegen Hooligans und Fan-Gewalt angekündigt.

„Gewalt und Hooliganismus sind kein griechisches, sondern ein europäisches Problem“, sagte Ceferin. Man dürfe diese Leute nicht Fans nennen, sie seien „der Krebs des Fußballs, sie nutzen ihn für ihre idiotischen Ideen“.

Fußballfans mit verdeckten Gesichtern, die meisten von ihnen aus Kroatien, werden von der Polizei eskortiert, als sie das Polizeipräsidium in Athen verlassen (Archivbild).

© dpa/AP/Petros Giannakouris

Mitsotakis kündigte für Griechenland verschärfte Maßnahmen an. So sollen alle organisierten Fanclubs geschlossen werden. Künftig gebe es dann nur einen offiziellen Fanclub, der an den Verein angebunden sei, sagte er. Außerdem sollen die Befugnisse der Polizei an den Stadien ausgeweitet und die Kontrollen verschärft werden.

An dem Treffen nahmen auch Chefs und Vertreter der vier großen griechischen Clubs Panathinaikos Athen, Olympiakos Piräus, AEK Athen und PAOK Thessaloniki teil. Mitsotakis appellierte an die Clubs, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen und gegen Fangewalt anzukämpfen. Jeder müsse mobilisiert werden, und das europaweit, hieß es in den gemeinsamen Statements.

Vor dem 2:1 für AEK im Hinspiel am 7. August hatten rund 150 kroatische Hooligans in der Athener Vorstadt Nea Filadelfia randaliert. Bei den schweren Ausschreitungen kam ein griechischer Fan durch einen Messerstich ums Leben. Rund 100 Kroaten und Fans anderer Nationalitäten sitzen seither in griechischen Gefängnissen.

Das Rückspiel war von der UEFA abgesagt und auf Samstag verlegt worden. Die Partie endete 2:2, beide Treffer für AEK fielen erst in der Nachspielzeit. Athen hat deswegen weiter Chancen auf die Qualifikation zur Königsklasse, Zagreb spielt nun in der Qualifikation für die Europa League. (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false