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Später Jubel. Bayer Leverkusen ist Herbstmeister.

© AFP/Lukas Barth

Treffer in der Nachspielzeit: Bayer Leverkusen sichert sich die Herbstmeisterschaft

Durch ein Tor in der vierten Minute der Nachspielzeit gewinnt Bayer Leverkusen 1:0 beim FC Augsburg. Der Spitzenreiter tat sich lange schwer.

Finn Dahmen war kurz davor, in seinem 30. Spiel in der Fußball-Bundesliga eine ganz neue Erfahrung zu machen. Der Torhüter des FC Augsburg hat noch nie in seiner Profikarriere zu null gespielt, und jetzt schien es ausgerechnet gegen Bayer Leverkusen der Fall zu sein. Bis in die vierte Minute der Nachspielzeit verteidigten die Augsburger das 0:0, dann aber schlug der Spitzenreiter doch noch zu.

Exequiel Palacios hat Bayer Leverkusen spät erlöst. Der argentinische Mittelfeldspieler bescherte der Mannschaft von Trainer Xabi Alonso mit einem Last-Minute-Tor einen 1:0 (0:0)-Erfolg und damit die Hinrunden-Meisterschaft vor Verfolger FC Bayern München. Lange bissen sich die Leverkusener Kombinationsfußballer die Zähne aus, ehe Palacios (90.+4 Minute) für Jubel bei Bayer sorgte.

„Die Jungen hatten den Glauben, es bis zum Ende zu versuchen“, lobte Leverkusens Trainer Xabi Alonso. „Das Tor war kein Glück, sondern eine Belohnung für ein gutes Spiel.“

Seine Mannschaft wahrte vor 30.055 Zuschauern ihren Ungeschlagen-Nimbus in dieser Saison auch im 26. Pflichtspiel und schloss damit ihre eindrucksvolle Bundesliga-Hinrunde unbezwungen ab. Der Vorsprung auf den FC Bayern beträgt weiter vier Punkte, die Münchner haben aber noch ein Nachholspiel in der Hinterhand.

Kein Victor Boniface (Adduktorenverletzung), kein Edmond Tapsoba und kein Odilon Kossounou (beide Afrika-Cup) - der Ausfall von Leistungsträgern war der Mannschaft von Xabi Alonso höchstens in der Anfangsphase anzumerken. Die Leverkusener brauchten einige Minuten, um den Kombinationsmotor gegen eine clever eingestellte Augsburger Auswahl anzuwerfen. Die Gastgeber von Trainer Jess Thorup störten früh und boten eine durchdachte Raumaufteilung.

Augsburg hielt dem Druck lange stand

Mit zunehmender Spieldauer wurden die Augsburger Entlastungsmomente jedoch rarer. Der für Boniface im Sturmzentrum aufgebotene Patrik Schick umkurvte Augsburgs Schlussmann Finn Dahmen in der 19. Minute mit etwas Glück, Verteidiger Felix Uduokhai rettete aber kurz vor der Torlinie. Kunstschütze Alejandro Grimaldo (28.) scheiterte dann aus 18 Metern an der Latte. Und gegen einen Kopfball von Robert Andrich (37.) aus kürzester Distanz musste Dahmen mit den Bauchmuskeln retten.

Und der FC Augsburg? Der hielt dem Dauerdruck erst mal stand. Kapitän Ermedin Demirovic (22.) nahm es einmal sogar fast mit der kompletten Dreierkette der Leverkusener auf und sorgte mit seinem Rechtsschuss, der allerdings am rechten Pfosten vorbeiflog, für ein ordentliches Raunen auf der Tribüne.

Xabi Alonso verzichtete anfangs auch auf Verteidiger Jonathan Tah, dem eine Gelb-Sperre droht, und Spielmacher Florian Wirtz. In der Dreierkette agierte als zentraler Mann Robert Andrich, Wirtz wiederum wurde nach einer Erkältung etwas geschont. „Florian Wirtz hat ein kleines Problem in der Trainingswoche gehabt. Es besteht mehr Risiko, wenn er von Anfang an spielt“, hatte Xabi Alonso vor dem Anpfiff im TV-Sender Sky erläutert.

Mit dem eingewechselten Wirtz in der letzten halben Stunde erhöhten die Leverkusener wieder die Schlagzahl. Sie mussten aber erst mal innehalten, als sich der Videoreferee wegen einer Abseitsposition von Augsburgs Stürmer Phillip Tietz (72.) einschaltete - dessen vermeintliches Tor blieb aber auch nach Durchsicht der TV-Bilder aberkannt.

Palacios sorgte dann in der Nachspielzeit doch noch für den stürmisch gefeierten Siegtreffer. „Wir haben das auch ein bisschen erzwungen“, sagte Bayers Sportgeschäftsführer Simon Rolfes. „Wir haben bis zur letzten Sekunde daran geglaubt.“ (dpa)

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