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Die mögen unseren Präsidenten nicht. Zach Werenski beim Abspielen der US-Hymne.

© Getty Images via AFP/Minas Panagiotakis

Trump, Strafzölle und Eishockey: Warum Kanada auf die US-Hymne pfeift

Eishockey ohne Leon Draisaitl, dafür mit Buhrufen. Beim von der NHL inszenierten Vier-Nationen-Turnier werden die USA vor dem Spiel gegen Finnland in Montreal ausgepfiffen.

Claus Vetter
Ein Kommentar von Claus Vetter

Stand:

An sich braucht sich 90 Prozent der Eishockeywelt nicht für dieses Turnier zu interessieren. Es ist halt von der übermächtigen National Hockey League (NHL) inszeniert, die sich wenig für den Rest der internationalen Eishockeywelt kümmert, wenn es nicht um das Verpflichten von (europäischen) Spielern für die NHL geht.

Auf eine Weltmeisterschaft pfeifen sie gepflegt und so haben sie jetzt (so in Anlehnung an alte Formate wie den „Canada Cup“ oder den „World Cup of Hockey“) das „4 Nations Face-Off“ inszeniert, mit Nationalteams, die ausschließlich NHL-Spieler stellen können.

So fehlen beim Turnier also Topstars wie Leon Draisaitl oder auch das Team des aktuellen Weltmeisters Tschechien. Sportlich also am Rande von Egal die Chose. Aber trotzdem ist was los, weil das Turnier nicht nur in den USA (Boston), sondern auch in Kanada stattfindet.

Aber jetzt war trotz sportlicher Belanglosigkeit doch ordentlich was los, respektive Anti-Stimmung in der Bude: Vor dem 6:1 der US-US-Amerikaner gegen Finnland wurde „The Star-Spangled Banner“ in Montreal von Buhrufen begleitet. Zuvor hatte der Hallensprecher im Bell Centre von Montreal die Fans dazu aufgefordert, Respekt beim Abspielen der Hymnen zu zeigen und sie wohl damit erst richtig heiß gemacht.

Respekt? Warum eigentlich und vor allem vor wem, wenn Donald Trump doch vorhat, sich Kanada einzuverleiben? Womöglich haben einige Eishockeyfans gar Furcht, dass sie bald nur noch die US-Hymne vor den Spielen hören müssen.

Seit Trump Kanada als neuer Präsident der USA mit Strafzöllen gedroht hat, erklangen bereits in Spielen von NBA und NHL Buhrufe bei der US-Hymne. Wer einen Präsidenten hat, der die halbe Welt beleidigt, muss sich halt nicht wundern, wenn seine Hymne außerhalb der Heimat kein aktueller Hit ist.

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