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TTC Eastside gegen Cartagena unter Druck: Das Golden Match als letzte Rettung
Nach der 1:3-Niederlage im Hinspiel müssen die Berlinerinnen Cartagena klar schlagen, um über einen Umweg ins Halbfinale zu kommen. Es geht vor allem darum, von Beginn an den Rhythmus zu finden.
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Der TTC Eastside hätte sich eine ganz andere Ausgangslage gewünscht, wenn am Freitagabend in heimischer Halle (18.30 Uhr, Paul-Heyse-Straße 25) das Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League ansteht. Nach dem 1:3 in Cartagena braucht es eine geschlossen starke Teamleistung und keine Aussetzer, um der Favoritenrolle noch gerecht zu werden und ins Halbfinale einzuziehen.
Präsident Alexander Teichmann gibt sich „verhalten optimistisch“, auch wenn er weiß, dass seine Frauen gehörig unter Druck stehen werden. „Unsere Spielerinnen sind gut drauf und haben die Qualität, das zu schaffen“, sagt er. „Sie müssen einfach ihren Flow entwickeln.“
Wer bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen antritt, kennt das ja nicht anders.
Eastside-Präsident Alexander Teichmann über den Druck für seine Spielerinnen
Ähnlich wie es dem spanischen Team vor knapp vier Wochen gelungen war, müssen die Berlinerinnen ihre Gegnerinnen von Beginn an in Schwierigkeiten bringen. Denn nur ein 3:0 oder ein 3:1 sorgen dafür, dass es zu einem sogenannten „Golden Match“ kommt. Hier werden maximal drei Sätze gespielt. Wer zuerst zwei davon gewinnt, hat gewonnen. Ein 3:2-Sieg gegen Cartagena wäre also schon zu wenig.
Der TTC Eastside ist fast immer Favorit
Über den Druck, der auf seinen Spielerinnen lastet, macht sich Teichmann keine Sorgen. „Wer bei Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen antritt, kennt das ja nicht anders.“ Zudem tritt Eastside eigentlich immer als Favorit an, wenn das bestmögliche Aufgebot antritt. „Viele Gegner sagen vorher schon, dass sie keine Chance gegen uns haben.“
Diese Strategie hatte sich Cartagena auch im Hinspiel zurechtgelegt. Mit dem Gefühl, als Außenseiter in dieses Spiel zu gehen, konnten die Spielerinnen offenbar frei aufspielen und schafften es, dass Nina Mittelham und Xiaona Shan so gar nicht in ihren Rhythmus fanden. Insbesondere mit Linkshänderin Maria Xiao kamen die Berlinerinnen nicht zurecht, obwohl sie diese aus zahllosen internationalen Turnieren kennen.
„Es gibt einfach solche Tage“, sagt Teichmann, „da gelingt dir als Team wenig.“ Das sei bei anderen Sportarten nicht anders, wenn sich zum Beispiel im DFB-Pokal der Außenseiter durchsetzt. So sehr sich die Spielerinnen mit Erfolgen pushen, kann es sich eben auch hemmend auswirken, wenn die Kolleginnen mit sich hadern und nicht in ihr Spiel finden.
Eine explizite Betrachtung des Hinspiels gibt es nicht. Nach Auskunft Teichmanns geht es einfach darum, dass alle Eastside-Spielerinnen auf sich selbst vertrauen. „Bei Nina Mittelham mache ich mir in einem normalen Spiel keine Sorgen, wenn sie mal mit vier oder fünf Punkten zurückliegt“, sagt Teichmann. Weil er ihre mentalen Stärken kennt. Auch wenn er auf ein solches Nervenspiel am Freitagabend natürlich gerne verzichten würde.
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