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Grischa Prömel (l.) und Kölns Niklas Hauptmann kämpfen um den Ball.

© dpa

Zweite Liga: Union nimmt einen Punkt aus Köln mit

Dreimal gingen die Berliner in Köln bisher leer aus - dieses Mal sollte das anders werden. Und wirklich: Union traf. Das reichte immerhin für ein Unentschieden.

Knapp zehn Minuten vor dem Ende hatte Timo Horn den Ball. Er hielt ihn lange. Und gestikulierte. Der Torwart des 1. FC Köln wusste nicht, wohin damit. Das war ein Verdienst des 1. FC Union, der in der Schlussphase der Begegnung nicht nur ein Unentschieden hielt, sondern jetzt sogar die bessere Mannschaft war. Letztlich blieb es beim 1:1 (0:1), der Berliner Fußball-Zweitligist sammelte verdient einen Punkt ein.
Im Vergleich zum Auftaktsieg gegen Erzgebirge Aue nahm Trainer Urs Fischer eine Veränderung vor, Simon Hedlund spielte im Mittelfeld für Akaki Gogia. Felix Kroos, Siegtorschütze beim 1:0 gegen Aue, musste erneut auf die Bank. Ein rundes Jubiläum beging Verteidiger Michael Parensen, der sein 200. Zweitligaspiel bestritt.

Dreimal hatte Union bislang in Köln versucht, Punkte mitzunehmen. Jedes Mal war dieses Unterfangen gescheitert, unter anderem mit 0:7 und 0:4. Ein eigenes Tor war ebenfalls nicht gelungen. Nun versuchten es die Gäste gegen einen der beiden großen Aufstiegsfavoriten neben dem Hamburger SV gleich mit Mut und Offensive. Die erste Minute lief noch, als Kenny Prince Redondo zum Schuss kam. Lasse Sobiech blockte zur Ecke. Auch danach war es recht ansehnlich, was Union machte. Hinten gut stehend, aggressiv in den Zweikämpfen, zielstrebig nach vorn spielend. Allerdings ergaben sich daraus keine großen Gelegenheiten vor der Südkurve. Diese ist seit Montagabend nach Hans Schäfer benannt. Der 54er-Weltmeister war im November 2017 im Alter von 90 Jahren gestorben. Er hatte während seiner ganzen Karriere beim 1. FC Köln gespielt und mit dem Verein 1962 und 1964 die deutsche Meisterschaft gewonnen.

Clemens trifft nach Solo

Etwa ab Mitte der ersten Hälfte übernahm Köln die Kontrolle, Union sah sich immer weiter hinten reingedrängt. Louis Schaub und Jhon Cordoba hatten erste gute Gelegenheiten. Bei der Führung halfen die Berliner dann kräftig mit. Grischa Prömel gelang es im Mittelfeld nicht, den Angriff zu stoppen. Stattdessen landete der Ball genau bei Christian Clemens, der kurz hinter der Mittellinie Fahrt aufnahm und kaum angegriffen wurde. Clemens zog ab, der Schuss wirkte nicht unhaltbar, fand aber an Torwart Rafal Gikiewicz vorbei den Weg ins Netz. Ein sehenswertes Tor nach dem langen Solo von Clemens, doch auch ein höchst unnötiger Gegentreffer aus Sicht von Union. Die zweite Halbzeit startete spektakulär: Erst schickte Ken Reichel den Ball per Freistoß auf die Reise, Keeper Horn lenkte ihn mit einer tollen Parade an die Latte und Prömel brachte den Abpraller aus schwieriger Position mit dem Kopf nicht im Tor unter. Im Gegenzug köpfte Jonas Hector nach einem Freistoß von Schaub an die Latte. Dass die Kölner Defensive durchaus zu knacken war, zeigte sich in mehreren Situationen. Doch zunächst kamen mal die Flanken zu nah ans Tor ran, mal war der Abschluss nicht präzise genau. So wie beim Kopfball von Marvin Friedrich, den Horn locker parierte.

Union macht das Spiel schnell

Anschließend machte Union das Spiel in einer Situation ganz schnell – und glich aus. Nach einem Ballverlust der Kölner im Aufbau sprintete der kurz zuvor eingewechselte Gogia und bediente in der Mitte Sebastian Andersson, der im Sturmzentrum aus Nahdistanz erfolgreich war. Tor für Union, das erste überhaupt in Köln.
Und damit auf einmal beste Aussichten, auf einen Punktgewinn beim Bundesliga-Absteiger. Oder vielleicht sogar mehr. Denn Köln zeigte deutlich Wirkung. Der eine Horn, Vorname Jannes, spielte beispielsweise einen üblen Rückpass auf den zweiten Horn, den im Tor. Aber dieser verhinderte noch den Treffer durch Gogia. Tsp

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