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In Freiburg gelang Ilic jüngst der Siegtreffer zum 2:1.

© Imago/Steinsiek.ch

Unions Stürmer Andrej Ilic: Verlierer unter Svensson, Gewinner unter Baumgart

In einer Medienrunde spricht der serbische Angreifer über seine Leiden in der Bundesliga-Hinrunde. Ex-Trainer Bo Svensson kritisiert er dabei heftig. 

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Manchmal kann ein Trainerwechsel Wunder wirken. Für Andrej Ilic, zum Beispiel, läuft es mittlerweile prächtig beim 1. FC Union Berlin. Unter Trainer Steffen Baumgart ist der serbische Stürmer zu einer der Erfolgsgeschichten der Rückrunde geworden und fühlt sich nach eigenen Angaben in Köpenick jetzt pudelwohl.

Das war aber bei weitem nicht immer so. In einer Medienrunde am Donnerstag blickte Ilic mit erfrischender Ehrlichkeit auf sein schwieriges erstes Jahr bei Union zurück, und richtete dabei besondere Kritik an seinen früheren Trainer Bo Svensson.

„Das war vielleicht die schlimmste Phase meiner Karriere bisher“, sagte der Stürmer über die Zeit unter Svensson. „Ich habe harte Zeiten erlebt, aber wenn man nicht spielt und nicht weiß, warum, dann ist das schwer für den Kopf.“

Nach seinem Wechsel vom Champions-League-Teilnehmer OSC Lille im vergangenen Sommer erlebte Ilic zunächst schwierige sechs Monaten. Unter Svensson stand er in keinem einzigen Pflichtspiel im Kader. In der Zeit, behauptet der Serbe, habe der damalige Trainer nicht einmal mit ihm gesprochen.

„Ich war wütend, weil keiner mit mir gesprochen hat. Vom ersten Training an stand ich außen vor. Die Leute im Klub haben mir gesagt, dass sie mich mögen und mich hier haben wollten, aber es sah nicht so aus. Ich habe einfach versucht, normal zu bleiben und keine Probleme in der Kabine zu machen“, so Ilic.

Wäre der vorherige Trainer geblieben, wäre ich zu 90 Prozent gegangen.

Andrej Ilic

Nach einiger Zeit habe er das Gespräch mit Svenssons Co-Trainer Babak Keyhanfar gesucht, der ihm sagte, er solle die Rückrunde abwarten, um seine Chance zu bekommen. Mit Svensson habe er nach der ersten Woche aber „kein einziges Mal“ gesprochen. Auch deswegen überlegte er, den Verein im Winter vorzeitig zu verlassen: „Wäre der vorherige Trainer geblieben, wäre ich zu 90 Prozent gegangen.“

Doch es kam anders. Im Dezember wurde Svensson durch Steffen Baumgart an der Seitenlinie ersetzt, und seitdem geht es auch für Ilic bergauf. Unter Baumgart ist er zum Stammspieler geworden und hat mittlerweile drei Tore für die Köpenicker erzielt. Anders als bei Svensson habe Baumgart klar kommuniziert, was er von Ilic erwartet, und das versuche er nun umzusetzen, erklärte der Serbe.

„Ich bin jetzt froh, dass ich geblieben bin, und das Blatt sich gewendet hat“, sagte er weiter. „Ich wollte auch nicht weg, denn ich mag diesen Klub sehr. Ich mag die Fans und den kämpferischen Spirit.“

Ob er am Samstag gegen Bayer Leverkusen wieder in der Startelf steht, bleibt aber fraglich. Am Sonntag musste Ilic beim 1:0 gegen Wolfsburg wegen einer Knieprellung ausgewechselt werden. Diese Woche hat er nur teilweise mit der Mannschaft trainiert. „Es wird besser, und ich hoffe, ich bin für das Spiel bereit. Aber ich weiß es noch nicht.“

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