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Bisher konnte sich Hertha auf die Unterstützung der Fans verlassen, doch der Zusammenhalt droht zu bröckeln.

© dpa/Andreas Gora

Unruhe bei Hertha BSC: Präsident Drescher schreibt Mail an Vereinsmitglieder

Hertha BSC kommt sportlich nicht voran. Für die Fans ist der Trainer daran schuld, doch die Klubführung hält vorerst an Cristian Fiél fest. Nun äußert sich auch der Präsident.

Stand:

Die Stimmung bei Hertha BSC droht nach dem jüngsten 0:2 bei Jahn Regensburg zu kippen. Immer deutlicher äußern Fans seitdem ihre Meinung über die Situation im Klub. Ins Zentrum der Kritik ist dabei Trainer Cristian Fiél gerückt, dem viele Hertha-Anhänger nicht mehr zutrauen, das Ruder herumzureißen.

Am Dienstag fühlte sich Sportdirektor Benjamin Weber bemüßigt, dazu in einer Medienrunde Stellung zu beziehen. Weber stärkte Fiél dabei den Rücken und nahm stattdessen die Profis in die Pflicht: „Ich erwarte vor allem von der Mannschaft und den Führungsspielern eine Reaktion am kommenden Samstag.“ Hertha trifft dann im Olympiastadion auf den 1. FC Kaiserslautern.

Webers Aussagen lösten anschließend aber nur neue Diskussionen unter den Fans aus. Bei „BlueSky“ schrieb ein User dazu: „Das grenzt wirklich an Realitätsverweigerung, ganz ganz übel.“ Ein anderer bezeichnete die Medienrunde von Weber als „kommunikativen Unfall.“

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Ähnlich heftig fiel die Kritk bei Instagram aus, dort schrieb ein Nutzer in Richtung Benjamin Weber: „Ein sehr trauriger Versuch, die Fans zu beruhigen. Benny, ihr habt pal abgesägt und uns diesen untalentierten Übungsleiter vor die Pfanne gesetzt. Dann steht jzt auch zu dieser Entscheidung und setzt den Typ vor die Tür! Es ist genug! Wir haben gegen Regensburg, Ulm und Münster einen Punkt geholt. Einen!!! Es reicht! Fiel hat keinen Spieler besser gemacht, keinen! Keine spielidee, kein Plan b! Bitte Benny, ich kann und will mir das nicht mehr ansehen!!!“

Etwa zwei Stunden nach der Medienrunde erhielten Herthas Mitglieder eine Mail von ihrem Präsidenten Fabian Drescher, der darin zunächst erklärte: „Wir erleben momentan eine sportlich und atmosphärisch sehr schwierige Phase“. Weiter hob er den Zusammenhalt im Verein und die Unterstützung der Fans hervor und bedauerte: „Dass wir euch das bisher nicht zurückzahlen konnten, tut uns allen enorm weh.“

Für die kommenden Wochen wünscht sich Drescher weiterhin Einigkeit, wobei Kritik ausdrücklich erwünscht sei. Aber: „Lasst uns dabei bitte nicht an den Grundfesten unserer blau-weißen Gemeinschaft sägen.“ Die komplette Mail des Präsidenten können Sie hier nachlesen:

Am Mittwoch jährt sich zum zehnten Mal der Tag, an dem die Berliner erstmals Pal Dardai als Trainer verpflichteten. Nach guten Jahren unter dem einstigen Erstliga-Rekordspieler ging es danach nur noch bergab. Sportlich dauerhaft, finanziell wurde die Lage nach einer kurzen Phase der Hoffnung durch den Einstieg von Investor Lars Windhorst sogar bedrohlich.

Nach dem Abstieg 2023 spielt Hertha zweitklassig. Unter Präsident Kay Bernstein gab es eine Aufbruchstimmung, die zunächst auch nach dessen überraschenden Tod anhielt. Doch inzwischen mehren sich die Zeichen, dass dem Verein einmal mehr unruhige Zeiten bevorstehen könnten. Allen Beteuerungen der Führung zum Trotz. (Tsp)

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