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„Unvorstellbar für mich“: Laszlo Benes freut sich über Startelf-Rückkehr und kritisiert Bo Svensson
Beim 0:0 gegen Leipzig stand Laszlo Benes zum ersten Mal seit dem Hinspiel in der Startelf des 1. FC Union. Der Slowake ist erleichtert und spricht über schwierige Monate.
Stand:
Um die fußballerischen Qualitäten von Laszlo Benes zu verstehen, reicht eine kleine Szene, die kaum jemand wahrgenommen hat (im Video ab Minute 5:40). Als der 1. FC Union Berlin vor zweieinhalb Wochen im eigenen Stadion gegen den FC Augsburg verlor, liefen die letzten Minuten.
Im rechten Halbraum kam der Ball zum 27 Jahre alten Slowaken und der zauberte mit seinem begnadeten linken Fuß einen Pass auf den Rasen, bei dem sich die meisten Menschen den Knöchel verdreht hätten. Aus dem Fußgelenk chippte er den Ball über die Abwehrreihe genau in den Lauf von Andrej Ilic. Doch der Serbe schoss daneben und Benes‘ Traumpass ging in der Köpenicker Trauer unter. Es lief einfach nicht. Nicht für Union, nicht für Benes.
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Doch das soll sich jetzt ändern. Am Samstag stand der offensive Mittelfeldspieler gegen Rasenballsport Leipzig zum ersten seit dem Hinspiel in der Startformation, und hatte mit einer ordentlichen Leistung seinen Anteil am 0:0 gegen die Sachsen.
„Ich bin sehr dankbar, dass ich heute 90 Minuten auf dem Platz stehen konnte“, sagte Benes und sprach über die schwierigen Monate seit seinem Wechsel vom Hamburger SV zu Union im vergangenen Sommer.
„Es ist schwierig, Worte zu finden“, sagte Benes und kritisierte den im Dezember als Trainer entlassenen Bo Svensson, ohne dessen Namen zu nennen, deutlich. „Dass ich im ersten halben Jahr fast gar keine Chance bekommen habe, ist unvorstellbar für mich.“
Nachdem Benes am ersten Spieltag als Joker zum 1:1 gegen Mainz getroffen hatte, folgte zwei Wochen später ein Startelfeinsatz gegen Leipzig. Doch Svensson und Benes – das passte einfach nicht.
Dass ich im ersten halben Jahr fast gar keine Chance bekommen habe, ist unvorstellbar für mich.
Laszlo Benes kritisiert Ex-Trainer Bo Svensson
Meist wurde er in der Schlussphase eingewechselt, manchmal kam er gar nicht zum Einsatz. 186 Bundesligaminuten spielte er unter Svensson, viel zu wenig für einen Kreativspieler, der das oft berechenbare Spiel der Berliner beleben sollte.
Im System des Dänen war Benes‘ Paraderolle als Zehner nicht vorgesehen. Für die Außenbahn ist er zu langsam, für das zentral-defensive Mittelfeld nicht zweikampfstark genug. Gegen Leipzig kam er erstmals auf seiner Lieblingsposition zum Einsatz und profitierte dabei auch von der Umstellung auf 4-2-3-1.

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„Ich finde die Wechsel haben sehr gut funktioniert“, sagte Stürmer Benedict Hollerbach und lobte Benes. „Laso war ein absoluter Mehrwert. Er hat uns vorne gut in Szene gesetzt und das Übergangsspiel, das uns in vielen Spielen total gefehlt hat, war durch ihn endlich da.“
Für ein Tor reichte es gegen die Leipziger trotzdem nicht, doch nach schwierigen Wochen mit teils sehr schlechten Leistungen war das Spiel gegen das strauchelnde Topteam aus Sachsen ein deutlicher Schritt nach vorne. „Wir hatten sehr viele gute Aktionen, in denen der letzte Pass oder ein besserer Abschluss gefehlt hat“, sagte Benes. „Wir sind auf einem guten Weg und ich hoffe, dass der Trainer weiter auf mich setzt.“
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