
© Runa Sievers
VC Olympia wird 30 Jahre alt: Der Berliner Verein, wo die Volleyballstars herkommen
Sein 30. Jubiläum feiert der Bundesstützpunkt für den Volleyball-Nachwuchs mit einem Spiel gegen den Rekordmeister BR Volleys. Für ein Pokalspiel der Volleys verlost der Tagesspiegel Tickets.
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Es ist eine stolze Zahl: Knapp 1000 Volleyballer und Volleyballerinnen wurden beim Nachwuchsverein VC Olympia in Berlin ausgebildet. In den vergangenen 30 Jahren half der Verein etlichen Mädchen und Jungen dabei, sich den großen Traum von der Profikarriere zu erfüllen, darunter prominente Nationalspieler und -spielerinnen wie Anton Brehme und Pia Kästner. Nun feiert er am kommenden Wochenende sein Jubiläum und blickt noch einmal auf die größten Erfolge zurück.
Einer, der seit vielen Jahren dabei ist, ist Arvid Kinder, der selbst lange Volleyball spielte, unter anderem beim Bundesligisten Netzhoppers Königs Wusterhausen. Heute ist er Manager beim VCO. „Wir sind der Bundesstützpunkt vom Deutschen Volleyball-Verband“, erzählt er. „In der Regel ist es so, dass die Kinder und Jugendlichen erst von den Landestrainern gesichtet werden. Dann werden sie im Alter von etwa 14 oder 15 Jahren auf die Nachwuchsstützpunkte aufgeteilt. Bei uns dauert die Ausbildung etwa vier Jahre.“
Die erste Männermannschaft spielt dank eines Sonderspielrechts alle zwei Jahre in der Bundesliga. Früher galt dieses Konzept auch bei den Frauen. „Allerdings gab es seit 2018 kein Sonderspielrecht für die erste Liga, weil sie als zu stark eingeschätzt wird. Daher spielen die Frauen in der zweiten Liga.“

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Über 170 Spieler sind seit Gründung des Vereins A-Nationalspieler:innen geworden. Ihnen zu Ehren wurden anlässlich des Jubiläums sogar Sondertrikots hergestellt. Mit Blick auf die vergangenen Jahre freut sich Arvid Kinder besonders darüber, dass so viele ehemalige VCO-Spieler heute bei Bundesligisten spielen. Das sei nicht immer so gewesen, erzählt er. Früher hätten weitaus mehr ausländische Spieler bei Topvereinen wie den BR Volleys gespielt. „Aber es hat sich dahin entwickelt, dass viele Vereine junge deutsche Spieler einbinden.“
Oberstes Ziel ist die Entwicklung von Nationalspielern
Eine besondere Chance bietet sich durch die vier Vereine, die 2023 in die Bundesliga aufgestiegen sind. Der Sprung zu Dachau, Freiburg, Karlsruhe und Bitterfeld-Wolfen ist für die Spieler nicht ganz so groß wie zu Topvereinen wie Friedrichshafen oder Berlin. „Für uns ist das gut. Unsere Spieler können sich dort entwickeln.“
Das oberste Ziel des Nachwuchsvereins bleibt aber die Entwicklung von Nationalspieler:innen. „Das ist der Grund, warum der Bundesstützpunkt vor 30 Jahren ins Leben gerufen und stetig ausgebaut wurde. Fast 50 Prozent der Nationalmannschaft kommt vom VCO.“
Der Erfolg gibt dem Berliner Projekt indes recht: Bei den Olympischen Spielen in diesem Sommer zeigte die deutsche Mannschaft eine starke Leistung und musste sich erst im Viertelfinale gegen Frankreich geschlagen geben. „Das ist das, wofür hier täglich arbeiten“, sagt Kinder. „In der Liga zahlen wir Lehrgeld. Wir werden nicht viele Spiele gewinnen und oft am Ende der Tabelle stehen. Aber wenn man sieht, wie die Spieler und Spielerinnen sich weiterentwickeln, dann können wir stolz auf unsere Arbeit sein.“
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Am kommenden Wochenende steht für die erste Männermannschaft nun eine echtes Saisonhighlight an: Am Sonntag geht es daheim im Sportforum gegen den Rekordmeister BR Volleys (15 Uhr). Dort gibt es ein Wiedersehen mit vier ehemaligen VCO-Spielern: Kapitän Ruben Schott, Johannes Tille, Daniel Malescha und Djifa Amedegnato. Die beiden Berliner Vereine stehen im regelmäßigen Austausch und verfügen sogar über den gleichen Mannschaftsarzt.
Kinder hofft, dass möglichst viele ehemalige Spieler:innen zu dem Match kommen. „Das wird ein bisschen wie ein Klassentreff und soll die Grundlage für weitere Ehemaligentreffen bilden. Aber mal sehen, wie viele kommen können. Schließlich läuft die Saison und viele haben selbst Spiele.“
Für den 21-jährigen Volleys-Zuspieler Amedegnato ist es noch gar nicht so lange her, dass er im Sportforum spielte. Im Jahr 2023 wechselte er vom VCO zum Erstligisten Netzhoppers und seit dieser Saison spielt er bei den Volleys.
„Es ist immer sinnvoll, erst bei einem Verein zu spielen, wo man Spielpraxis sammeln und sich weiterentwickeln kann und dann den Sprung zu einem Topverein in der Bundesliga oder ins Ausland zu wagen“, sagt Kinder. Amedegnato ist das gelungen und damit dürfte er den vielen Volleyballern und Volleyballerinnen beim VCO ein wichtiges Vorbild sein.
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