
© dpa/Matthias Koch
Verletzungspech kommt zur Unzeit: Unions Fußballerinnen befinden sich in einer herausfordernden Woche
Union hat extra eine Stelle geschaffen, um eine gute Belastungssteurung zu gewährleisten. Trotzdem fehlen zehn Spielerinnen verletzt. Und das kurz bevor die Topspiele gegen Wolfsburg und Bayern anstehen.
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Christian Arbeit nutzte am Samstag die Halbzeitpause beim Heimspiel des Männerteams des 1. FC Union, um eine wichtige Ansage zu machen. „Unsere Frauen machen gerade eine kleine Krise durch und brauchen uns am Dienstag gegen den VfL Wolfsburg“, sagte der Stadionsprecher in der Alten Försterei. Wenige Stunden zuvor hatte das Team von Ailien Poese eine deutliche 0:3-Niederlage bei Werder Bremen einstecken müssen und damit das dritte der letzten vier Spiele verloren.
Derzeit läuft es aus zweierlei Hinsicht nicht rund. Da wäre zum einen der spielerische Aspekt. Gegen Werder zeigte sich wieder einmal, dass es bei Union derzeit am Spiel nach vorne hapert. Während die Gastgeberinnen letztlich zu sieben Torschüssen kamen und durchaus höher hätten gewinnen können, blieb es bei Union bei einem einzigen Versuch. „Wir haben da ehrlicherweise zu wenig Torchancen herausgespielt“, sagte Ailien Poese.
Gerade in der Offensive fehlt es Union aktuell schlicht an der nötigen Qualität. Zwar traten Kapitänin Lisa Heiseler und die ehemalige Bremerin Sophie Weidauer gewohnt engagiert auf, konnten aber keine Chancen kreieren. „Es ist viel Enttäuschung und Traurigkeit dabei, in Anbetracht der Niederlage aber auch einfach mit Blick auf unsere aktuelle Situation mit den Verletzten“, sagte Weidauer. Am Samstag fehlten den Köpenickerinnen gleich zehn Spielerinnen, unter anderem die beiden Angreiferinnen Eileen Campbell und Nele Bauereisen sowie Jenny Hipp und Athanasia Moraitou im zentralen Mittelfeld. Weiterhin werden mit Tanja Pawollek und Naika Reissner zwei weitere Leistungsträgerinnen schmerzlich vermisst.
Union hat Stelle für Belastungssteuerung geschaffen
Union hatte im Sommer als einer der wenigen Vereine der Bundesliga das Trainer- und Funktionsteam um eine wichtige Position erweitert. Mit Bao Nguyen wurde extra ein Reha- und Athletiktrainer eingestellt, um mit verletzten und angeschlagenen Spielerinnen gezielter arbeiten und präventiv die Belastung besser steuern zu können.
Das aktuelle Programm mit Spielen unter der Woche und Länderspielpausen, in denen regelmäßig Unionerinnen eingesetzt werden, scheint trotz des 30 Spielerinnen umfassenden Kaders zu eng getaktet zu sein. Auch wenn das Problem zahlreicher Verletzter Union nicht exklusiv hat, sondern der gesamte Frauenfußball.
Für das Team von Poese könnte der Zeitpunkt trotzdem nicht unpassender sein. Denn am Dienstagabend empfängt Union den VfL Wolfsburg in der Alten Försterei (19 Uhr, Dazn), drei Tage später geht es schon zu den Meisterinnen des FC Bayern. „Es heißt wirklich, einfach Wunden lecken und nach drei Tagen wieder fit auf dem Platz zu stehen“, sagte Trainerin Ailien Poese am Samstag.
Vielleicht macht ihnen eines Hoffnung: im vergangenen August hatten die Köpenickerinnen ein Teststpiel gegen Wolfbsurg noch mit 2:0 verdient gewinnen können. Und das, obwohl die meisten Nationalspielerinnen zu diesem Zeitpunkt bereits von der EM zurückgekehrt waren.
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