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Viel Auswahl, wenig Tore: Unions Trainer Bo Svensson ist trotzdem zuversichtlich
Nach vier Pflichtspielen ist Union noch ungeschlagen und geht mit Schwung in das Heimspiel gegen Hoffenheim an diesem Samstag. Nur in der Offensive läuft es noch nicht rund.
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Drei Tore nach vier Pflichtspielen, davon eins im DFB-Pokal gegen einen Regionalligisten, sind für eine Bundesliga-Offensive keine herausragende Quote. Dass dem 1. FC Union Berlin ein zuverlässiger Knipser guttun würde, ist seit Wochen Konsens. Eine feste Hierarchie hat sich im Angriff noch nicht herauskristallisiert, Bo Svensson sieht darin aber bisher kein Problem.
„Wir haben viele unterschiedliche Qualitäten im Offensivspiel. Es geht darum, diese so auf den Platz zu bringen, dass es passt. Es geht darum, dass wir den Gegner mit Ball, aber auch gegen den Ball vor Probleme stellen“, sagte der dänische Trainer vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim an diesem Samstag (15.30 Uhr, Sky) im Stadion An der Alten Försterei. Wo einige fehlende Eingespieltheit wittern, erkennt Svensson viele Optionen für alle möglichen Gegner und Spielsituationen.
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Mit Jordan Pefok Siebatcheu, Benedict Hollerbach, Yorbe Vertessen und Tim Skarke kamen in dieser Spielzeit schon vier Stürmer zum Einsatz. Woo-yeong Jeong und Laszlo Benes sind etwas weiter hinten zu Hause, denken aber auch offensiv. Der serbische Mittelstürmer Andrej Ilic arbeitet nach seiner Verpflichtung am letzten Tag der Transferphase im Sommer noch an der Integration und Ivan Prtajin ist nach einer zwischenzeitlichen Verletzung wieder voll im Training. Wahrscheinlich wird zumindest einer von beiden am Samstag erstmals in der Liga auf der Bank sitzen.
Kevin Volland zurück im Training
Und dann ist da noch Kevin Volland, der in den vergangenen Tagen nach einer Knieoperation erstmals wieder mit den Kollegen trainierte, der aber noch etwas Zeit brauchen wird. „Er ist von seiner Art ein absoluter Gewinn für die Mannschaft, kommt für Samstag aber noch nicht infrage“, sagte Svensson.
Wir beurteilen das große Ganze, da gehört mehr zu als nur die Spiele oder die Punkte.
Bo Svensson, Union-Trainer
Der Trainer hat viel Auswahl und nutzt diese Flexibilität ausgiebig. Während in Mainz und gegen St. Pauli noch Jordan im Zentrum begann, entschied sich das Trainerteam in Leipzig für den schnelleren Skarke. Diese Idee funktionierte nur in Ansätzen, mit den Einwechslungen von Jordan und Vertessen wurde das Offensivspiel dann besser. Es war nicht das erste Mal, dass Union durch die Wechsel deutlich zielstrebiger wurde.
Viel Zählbares ist dabei bisher aber noch nicht herumgekommen. Vertessen erzielte den Siegtreffer im Pokal gegen Greifswald, Benes traf in Mainz und Hollerbach war mit seinem 1:0 der Matchwinner gegen St. Pauli. Im letzten Drittel fehlt Union zu oft die Präzision, um aus aussichtsreichen Möglichkeiten klare Chancen und dann auch Tore zu machen. Die Ausbeute ist ausbaufähig.
Insgesamt sieht Svensson sein Team dennoch auf dem richtigen Weg. „Wir haben eine gute Woche gehabt“, sagte der Trainer. In Leipzig sah man, insbesondere in der zweiten Hälfte, bereits mehr Ansätze des höheren Pressings, das der Däne Union verordnen will.
Dass diese Fortschritte mittlerweile auch im Training zu erkennen sind, freut Svensson, es ist aber nur ein Aspekt. „Wir beurteilen das große Ganze, da gehört mehr zu als nur die Spiele oder die Punkte“, sagte der Trainer. Es sei normal, dass es in dieser frühen Phase der Saison Aufs und Abs gebe, „aber generell ist die Tendenz positiv“.
Das wollen die Berliner am Samstag gegen Hoffenheim im eigenen Stadion bestätigen. Während Union nach vier Pflichtspielen noch ungeschlagen ist, herrscht bei der TSG schon viel Unruhe. Im Pokal schrammte das Team knapp an einer Blamage vorbei, zuletzt gab es zwei Niederlagen und Trainer Pellegrino Matarazzo steht bereits in der Kritik.
Svensson warnt dennoch vor dem Gegner. „Uns erwartet ein schwieriges Spiel“, sagte Unions Trainer und verwies auf die letzten Gegner der Hoffenheimer. „Gegen Leverkusen und Frankfurt werden noch andere verlieren.“
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