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Sicherer Rückhalt. Deutschlands Torwart Felix Benke hielt den Traum von Los Angeles fest.

© IMAGO/Eibner

Vier Spiele, vier Siege: Deutsche Wasserballer überzeugen beim Weltcup in Berlin

Die Männer lösten somit souverän das Ticket für das Weltliga-Turnier in Los Angeles. Für die Frauen fällt die Traumreise hingegen aus.

Weltmeister, Vizeweltmeister, Vizeeuropameister und Deutschland. Es ist schon einige Zeit her, dass man Deutschland in einem Atemzug mit der Weltspitze des Wasserballs nennen konnte. Nicht erst seit der missratenen Olympia-Qualifikation 2021 und der verpatzten Europa- und Weltmeisterschaften 2022 hat Deutschland den Anschluss selbst an die erweiterte Weltspitze verloren.

Doch an den vergangenen Tagen spielte das keine Rolle. Beim Weltcup in Berlin nutzten die Männer des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) die einzig verbliebene Chance auf eine Teilnahme bei einem internationalen Championat und lösten das Ticket für die Teilnahme beim Weltliga-Finalturnier in Los Angeles souverän.

Bereits in der Gruppenphase ließ die Auswahl von Bundestrainer Milos Sekulic keinen Zweifel an ihrem Ziel und damit ihrem ganz persönlichen American Dream. Nicht einmal geriet die deutsche Mannschaft in Rückstand und qualifizierte sich mit drei Siegen aus drei Spielen für das Finale am Sonntagabend.

Mit dem Europasportpark im Rücken

Vor einer halb besetzten Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark zeigten die deutschen Wasserballer im Finalspiel gegen Kasachstan ihr Können. Sie überzeugten die Fans vor Ort mit einer Leistung. Die von Band eingespielten „Deutschland, Deutschland“- Anfeuerungen gingen im Jubel unter. Eine starke Abwehrleistung war am Ende der Schlüssel zum völlig ungefährdeten 12:1 (3:0, 0:0, 7:1, 1:0) Sieg. Auch, weil Felix Benke einmal mehr zwischen den Pfosten brillierte. Eine Leistung, die nach dem Spiel mit der Auszeichnung zum Spieler des Spiels honoriert wurde.

Die besten deutschen Werfer waren, mit jeweils drei Treffern, Mark Gansen und Yannek Chiru, einer von sechs Spielern der Wasserfreunde Spandau 04 im Kader. Der deutliche Sieg sicherte Deutschland dank des besseren Torverhältnisses sogar noch Platz eins beim Berliner Turnier vor Rumänien.

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Tore erzielte die deutschen Wasserballer gegen Kasachstan.

Die dürfte das aber herzlich wenig gestört haben. Zu groß war die Freude nach dem 18:7 (5:1, 5:1, 3:3, 5:2) gegen das von Ex-Bundestrainer Petar Porobic trainierte China. Ein historischer Sieg für die Osteuropäer und der erste Auftritt auf der Weltbühne des Wasserballs seit dem Weltliga-Finale 2007 und der Weltmeisterschaftsteilnahme 2013.

Für die deutschen Frauen fällt die Traumreise in die USA hingegen aus. Nach zwei Niederlagen gegen Kasachstan (7:11) und Neuseeland (6:12) sowie einem Sieg gegen Großbritannien (15:12) in der Gruppenphase spielten sie am Donnerstag gegen Usbekistan um Platz fünf. Dieses Spiel konnten sie mit 15:8 (2:2, 2:1, 5:2, 6:3) für sich entscheiden und damit wenigstens das Berliner Turnier erfolgreich abschließen.

Für das Team um Kapitänin Gesa Deike ging es während des Turniers aber nicht nur darum, gegen die internationale Konkurrenz Erfahrung für die weitere Entwicklung in Richtung Olympia 2028 zu sammeln, sondern Torhüterin Felicitas Guse einen gebührenden Abschied zu gewähren. Die 28-Jährige hat mit dem Spiel gegen Usbekistan ihre internationale Karriere beendet. „Hier jetzt mit einem Sieg abzutreten, hat sich gut angefühlt. Es ist schön, dass wir am Ende deutlich gewonnen haben. Allgemein war dieses Turnier noch einmal ein toller Abschluss“, freute sich Guse.

Für die deutschen Herren geht es als nächstes Ende Juni um die Teilnahme bei der Europameisterschaft, die statt Ende Oktober in Tel Aviv nun Ende Januar 2024 in Netanya stattfinden wird. Um dann direkt im Anschluss vom 30. Juni bis 2. Juli beim Weltliga-Finalturnier den amerikanischen Traum zu leben.

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