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Viktoria gelingt es aktuell nicht Torchancen zu kreieren.

© IMAGO/Matthias Koch

Keine Tore gegen Zwickau: Viktoria 89 sucht nach Lösungen in der Offensive

In den vergangenen sieben Spielen reichte es bei Viktoria lediglich für zwei Tore. Vor allem Winterabgang Cigerci wird von den Berlinern schmerzlich vermisst.

Enes Küc setzte sich links am Strafraum stark gegen zwei Gegenspieler durch, zog nach innen, legte sich den Ball auf rechts und schlenzte ihn Richtung langen Pfosten. In allerletzter Sekunde konnte ein gegnerischer Abwehrspieler noch vor der Linie retten. Wenig später war das Spiel von Viktoria 89 gegen den FSV Zwickau auch schon vorbei. Beim 0:0 war die Einzelaktion des Jokers Küc eine von zwei guten Chancen für die Berliner. Was bezeichnend ist für die derzeitige Offensivbemühungen des Drittligisten, der zuletzt vor dem gegnerischen Tor fast nichts mehr zustande brachte.

In den vergangenen sieben Spielen reichte es lediglich für zwei Tore. Hinzu kommt, dass Viktoria noch immer auf den ersten Sieg in der Liga im Jahr 2022 wartet. Dabei wäre angesichts der Gegner ein Dreier durchaus im Bereich des Möglichen gewesen. Doch auch im Kellerduell mit den Zwickauern klappte es wieder nicht.

Viktoria schafft es im Moment nicht, Torchancen zu kreieren, die Spieler agieren zu hektisch mit Ball und der entscheidende Pass im letzten Drittel will genausowenig gelingen wie der Abschluss, wenn sich ein Stürmer doch mal in einer aussichtsreichen Position befindet. In der Rückrunde erzielten die Berliner lediglich neun Tore in elf Spielen, vier davon gegen Viktoria Köln im ersten Spiel Mitte Dezember vergangenen Jahres.

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In diesem Spiel war allerdings auch noch Toptorjäger Tolcay Cigerci dabei, der zwar nicht selbst traf, dafür aber zwei Treffer vorbereitete. Bei der derzeit fehlenden Torgefahr von Viktoria muss man zwangsläufig wieder über Cigerci sprechen, dessen Abgang im Winter zum türkischen Zweitligisten Samsunspor wohl doch eine größere Lücke hinterlassen hat als zunächst gedacht. Cigerci ist noch immer der erfolgreichste Torschütze der Berliner mit sieben Toren.

Das ist durchaus problematisch in Anbetracht der bereits elf gespielten Partien in der Rückrunde. Im Vergleich dazu hatte Viktoria in der Hinrunde bereits 22 Tore und 18 Punkte auf dem Konto nach elf Spielen. In der Rückrundentabelle belegen sie den letzten Platz mit lediglich sechs Punkten und stellen die schlechteste Abwehr sowie den zweitschwächsten Sturm der Liga, keine gute Kombination.

Die Viererkette funktioniert immer besser

Zuletzt hat sich zumindest die Defensive der Berliner etwas stabilisiert und die Systemumstellung von Neu-Trainer Farat Toku auf eine Viererkette scheint immer besser zu funktionieren. Hinter Toku, der seit rund zwei Wochen bei Viktoria im Amt ist, liegen anstrengende Englische Wochen, die einen normalen Trainingsalltag, gar nicht erst zuließen.
Auch deswegen gibt der 41-Jährige seinen Profis Rückendeckung: „Ich möchte meiner Mannschaft ein großes Lob aussprechen nach diesen Englischen Wochen. Mir ist bewusst, dass die Belastung zuletzt sehr groß war“, sagte er. „Jetzt haben wir noch Osnabrück vor der Brust und können dann nächste Woche in den geregelten Trainingsbetrieb zurückkehren“, gibt sich der Nachfolger von Benedetto Muzzicato einigermaßen zuversichtlich.

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Es wird auf jeden Fall nicht leicht werden für die Berliner: Zuerst geht es am Samstag nach Osnabrück (14 Uhr, Magentasport), bevor sie in zwei Wochen den Tabellenersten aus Magdeburg empfangen. Dazwischen steht noch das Halbfinale im Berliner Pokal gegen den Oberligisten Hertha 06 an, in dem man sich wieder etwas Selbstvertrauen holen könnte. Das hat Viktoria auch dringend nötig, wenn die Situation im Tabellenkeller nicht noch dramatischer werden soll. Ein bisschen Normalität im Spielalltag käme da gerade recht, damit Cheftrainer Toku endlich nach Lösungen vor allem für die Offensive suchen kann.

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