
© Kai Heuser
Viktoria vor Pokalspiel gegen Bochum: Neu-Kapitänin Ehegötz will auf dem Platz vorangehen
Zum Start der neuen und ersten Zweitligasaison treffen die Berlinerinnen in den Play-offs des DFB-Pokals auf den VfL Bochum. Angeführt wird das Team dabei erstmals von der neuen Kapitänin Nina Ehegötz.
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Rund drei Jahre ist es her, als im Sommer 2022 sechs Gründerinnen das Frauenteam vom FC Viktoria Berlin übernahmen. Das Ziel wurde von Anfang an offensiv formuliert: Der Klub soll in naher Zukunft in der Bundesliga spielen. In der letzten Saison gelang nun mit dem Aufstieg aus der Regionalliga in die Zweite Bundesliga ein wichtiger Zwischenschritt – allerdings mit Betonung auf dem „zwischen“. Denn auch in der anstehenden Spielzeit bleibt Viktoria ambitioniert.
Doch bevor das Team von Trainer Miren Catovic am 24. August mit einem Heimspiel gegen die SG 99 Andernach in den Ligabetrieb startet, steht zunächst am kommenden Sonntag die Play-off-Runde im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum an (12 Uhr, Stadion Lichterfelde).
Dadurch verbringt man quasi schon den ganzen Tag am Fußballplatz und eben nicht nur den Abend.
Nina Ehegötz über die veränderten Trainingszeiten bei Viktoria
Die Play-offs gehören seit diesem Jahr zum neuen Modus des DFB-Pokals der Frauen. Noch bevor die erste Hauptrunde stattfindet, treffen dort die Landespokalsieger und neun Zweitligateams aufeinander. Bereits für die erste Runde gesetzt sind die Top Vier der letztjährigen Zweitligasaison sowie die Erstligisten der vergangenen Spielzeit.
Um sich potenziell mit einem Top-Gegner aus der Bundesliga messen zu können, muss Viktoria Berlin also zunächst die Play-offs überstehen. Mit dem VfL Bochum trifft der Verein dort direkt auf einen Ligakonkurrenten. Viktoria als Kapitänin auf das Feld führen, wird dabei am Sonntag erstmals Stürmerin Nina Ehegötz. Gemeinsam mit Anna Höfker und Sarah Stöckmann bildet sie das neue Kapitäninnen-Trio bei den Berlinerinnen.
In der Vorbereitung setzte Viktoria auf neue Trainingszeiten
Für die 28-Jährige ist es eine große Ehre in ihrem nun vierten Jahr bei Viktoria das Kapitäninnenamt zu übernehmen: „Ich bin dem Verein sehr dankbar, dass er mir das Vertrauen schenkt und möchte, wie schon im letzten Jahr, einfach auf dem Platz vorangehen und dort alles geben“, sagt sie.
Den Pokalgegner Bochum schätzt sie direkt zum Saisonstart als starken Konkurrenten ein. „Mit Bochum wartet ein sehr guter Gegner auf uns, der letztes Jahr in der Zweiten Liga schon gezeigt hat, dass er da oben mitspielen kann.“ Das Ziel sei für sie aber trotzdem, das Spiel zu gewinnen und eine Runde weiterzukommen.
Helfen könnte dabei die erfolgreiche Saisonvorbereitung. Seine fünf Testspiele hat Viktoria allesamt gewonnen, unter anderem die Bundesligisten aus Jena und Hamburg besiegt. Solche Erfolgserlebnisse würden zwar Selbstvertrauen schaffen, doch am Ende sei dem Team klar, dass es sich bloß um Testspiele handele, erzählt Ehegötz. „Wir gehen natürlich mit einem guten Gefühl in die Partie gegen Bochum, aber wir wissen eben auch, dass man jedes Spiel von Neuem sein Bestes geben muss und jedes Spiel anders verläuft.“
Für einen optimalen Saisonstart hat Viktoria in der Vorbereitung unter anderem die Trainingszeiten angepasst. Statt wie im letzten Jahr nur am Abend war das Team diesen Sommer von 10 bis 15 Uhr am Trainingsgelände. Dort wurde nicht nur mit dem Ball geübt, sondern es gab auch Videoanalysen. „Dadurch verbringt man quasi schon den ganzen Tag am Fußballplatz und eben nicht nur den Abend“, erklärt Ehegötz.
Ich glaube, wenn du uns Spielerinnen fragst, sind wir alle super motiviert ganz oben anzugreifen.
Nina Ehegötz über die Ziele in der Zweiten Bundesliga
Für sie ist das ein weiterer Schritt der Professionalisierung bei Viktoria: „So haben wir den vollen Fokus auf den Fußball und haben auch mehr Zeit für beispielsweise Individualtraining oder Videoanalysen.“ Mit Blick auf die ebenfalls bald startende Zweitligasaison dürften solche Aspekte noch weiter an Bedeutung gewinnen.
Unabhängig von der Ligazugehörigkeit will sich Viktoria Berlin nämlich nicht verstecken, wenngleich die neue Liga neue Herausforderungen mit sich bringt. „Die Intensität wird in den Spielen definitiv größer. Außerdem ist die Leistungsdichte viel höher als in der Regionalliga. Wir haben eigentlich jede Woche ein Topspiel“, erklärt Ehegötz. Hinzu kämen die längeren Auswärtsfahrten, an die man sich erst gewöhnen müsste.
Doch die Kapitänin bleibt trotz der vielen Veränderungen zuversichtlich: „Ich glaube, wenn du uns Spielerinnen fragst, sind wir alle super motiviert ganz oben anzugreifen. Ich weiß aber auch, dass dafür alles stimmen müsste.“ Eine Platzierung unter den besten vier wäre deshalb auf jeden Fall ein Erfolg für die erste Saison in Liga zwei.
Um diese Euphorie mitzunehmen, gilt es allerdings erst einmal die Playoff-Runde im DFB-Pokal gegen Bochum zu überstehen. Und wie ein Durchmarsch in die Bundesliga dann vielleicht aussehen könnte, hat ein anderer Berliner Verein ja gerade erst vorgemacht.
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