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Von den Malediven zur Titelverteidigung: Nils Lichtlein und die Füchse starten in die neue Saison
Für die Füchse Berlin steht am Samstag der Supercup gegen Kiel an. Nils Lichtlein geht gestärkt in die neue Spielzeit – durch eine intensive Vorbereitung und ein Team, das für ihn zur zweiten Familie geworden ist.
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Die Sommerpause war zwar kurz, aber eine Woche verbrachte Nils Lichtlein auf den Malediven – zusammen mit Bob Hanning und ein paar Mitspielern. Inzwischen ist es Tradition, dass der Füchse-Geschäftsführer mit einigen Spielern nach Saisonende verreist. „Als wir A-Jugendmeister wurden, waren wir das erste Mal mit Bob in Marbella. Seitdem machen wir das jedes Jahr“, sagt Lichtlein.
Mit dabei waren unten anderem seine Mannschafts-Kollegen Tim Freihöfer, Lasse Ludwig, Matthes Langhoff und Max Beneke (für die kommende Saison zum ThSV Eisenach ausgeliehen). Mit ihnen verbindet Lichtlein heute eine enge Freundschaft. Seit der Jugend spielen sie zusammen Handball in Berlin und verbringen auch abseits des Spielfelds viel Zeit miteinander.
„Wenn man so lange im selben Team ist und Titel gewinnt, dann schweißt das zusammen“, sagt Lichtlein vor der anstehenden neuen Bundesliga-Saison, die am Samstag in München mit dem Supercup gegen Kiel startet (18 Uhr, Dyn). „Mir bedeutet es viel, jemanden zu haben, mit dem ich reden kann und der meine Situation versteht und teilt. Ich muss mich nie an meine Eltern wenden, ich habe immer genügend Leute um mich herum“, so der 23-Jährige.
Er ist jemand, zu dem ich gehen kann, wenn ich Probleme habe. Allein durch seine Lebenserfahrung hat er häufig Lösungen parat.
Nils Lichtlein über Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning
Entsprechend vertraut verlief die gemeinsame Woche im Inselparadies. Nach der anstrengenden Saison war es der perfekte Ort, um abzuschalten: freie Vormittage, Zeit zum Ausschlafen und am Strand zu liegen. Doch wer denkt, dass das ein purer Entspannungsurlaub war, der irrt. „Wir haben schon recht viel dort unternommen. Wir waren Tauchen und Schnorcheln, haben Fußball und Spikeball gespielt“, berichtet Lichtlein, der sich ein Zimmer mit Tim Freihöfer geteilt hat.
Besondere Verbindung zwischen Hanning und Lichtlein
Ein Highlight war das Tennis-Turnier, bei dem der sportliche Ehrgeiz wieder aktiviert wurde. Hanning sicherte sich bei der Einteilung der Doppel mit Freihöfer den erfahrensten Spieler als Partner. Lichtlein, der zuvor noch nie einen Schläger in der Hand gehalten hatte, trat mit Lasse Ludwig an: „Lasse hat vorher auch nicht häufig gespielt. Wir waren schon ganz klar die Underdogs.“
Ein ungleiches Duell also – aber witzig sei es natürlich trotzdem gewesen, sich gegenseitig anzustacheln. „Ganz kommt man nicht weg von diesem Wettkampfgefühl“, gesteht Lichtlein. Als fairer Sportsmann gibt er aber zu: „Die Mannschaft mit dem besten Spieler hat gewonnen – also Tim und Bob.“
Ein gemeinsames Dinner war der einzige echte „Pflichttermin“ – dem sich in der Regel noch ein Spieleabend anschloss. „Bobs Lieblingsspiel war ganz klar ‚Risiko‘, das immer ewig dauert. Er ist als Erster rausgeflogen und der Rest von uns musste noch drei Stunden weiter spielen. Am nächsten Morgen waren wir alle kaputt“, scherzt Lichtlein.
Wie ungezwungen er über seinen Jugendtrainer und langjährigen Förderer spricht, zeigt das enge Verhältnis der beiden. „Ich habe ihm unglaublich viel zu verdanken“, so der Rückraumspieler. Hanning sei für ihn zu einer wichtigen Ansprechperson geworden. „Er ist jemand, zu dem ich gehen kann, wenn ich Probleme habe. Allein durch seine Lebenserfahrung hat er häufig Lösungen parat.“
Die jährlichen Reisen hätten geholfen, sich abseits der Platte kennenzulernen und zu realisieren: „Er ist am Ende auch nur ein Mensch, der Meinungen und Gefühle hat. Man kann ganz normal mit ihm über Dinge reden, die über Handball hinaus gehen.“
Eine Basis, die nicht nur Lichtlein, sondern dem gesamten Team zugutekommt – besonders in der ersten Saison als Titelverteidiger.
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