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Vor den Präsidentschaftswahlen: Diese US-Sportstars teilen gegen Donald Trump aus
Sport und Politik lassen sich trennen? Nicht in den USA. Im Wahlkampf melden sich immer mehr Athleten zu Wort, die ihre Unterstützung für Kamala Harris bekunden.
Stand:
Wenige Monate vor den US-Präsidentschaftswahlen melden sich immer mehr Sportstars zu Wort. Einige rufen zum Gang an die Wahlurne auf, andere wollen aktiv verhindern, dass Donald Trump ein zweites Mal zum Präsidenten gewählt wird. Sie teilen in den sozialen Medien gegen ihn aus und bekunden ihre Unterstützung für Kamala Harris.
Eine der prominentesten Personen ist Turnstar Simone Biles, die sich bereits während der Olympischen Spiele in Paris geäußert hat. Nachdem Trump in einer Rede behauptet hatte, Migranten würden US-Amerikanern die „schwarzen Arbeitsplätze“ wegnehmen und sich damit auf Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor bezog, reagierte Biles auf seine rassistischen Aussagen mit einem Post: Sie teilte ein Foto von ihrer olympischen Goldmedaille und schrieb darüber „Ich liebe meinen schwarzen Job“.
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Auch Basketballer Stephen Curry hat deutlich gemacht, dass er im Wahlkampf Kamala Harris unterstützt. Die in Oklahoma geborene US-Vizepräsidentin ist langjähriger Fan der Golden State Warriors, bei denen Curry unter Vertrag steht. „Ich hoffe, sie gewinnt die Wahl“, sagte Curry bei einer Pressekonferenz. „Für sie geht es in diesem Moment, in dem sie weiß, was vor ihr liegt, um positive Energie und Optimismus. Sie weiß, wie gespalten unser Land ist.“
Steve Kerr, NBA-Legende und Coach des Nationalteams, schloss sich ihm an. „Ich weiß sehr wohl, dass es heutzutage mit Risiken verbunden ist, sich über Politik zu äußern“, sagte er kürzlich auf dem Parteitag der Demokraten. Dennoch sei ihm die Bedeutung der Wahl bewusst und daher gelte seine Unterstützung Harris und Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz.

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Mit Blick auf die jüngsten Umfragen sagte Kerr „Gute Nacht“ zu Trump und legte dabei seine Hände an die Wange, so als würde er gleich einschlafen. Die gleiche Pose hatte Steph Curry im olympischen Finale gemacht, um die Überlegenheit seiner Mannschaft gegenüber dem Gegner Frankreich zu demonstrieren.
Sportstars lehnten Einladungen ins Weiße Haus ab
Einer, der sich seit Jahren gegen Polizeigewalt ausspricht und die Waffengesetze kritisiert, ist Basketballer LeBron James, der bei Olympia in Paris Gold holte. Dabei legte er sich immer wieder mit Trump an. Als dieser 2021 erklärte, den Fernseher auszuschalten, wenn Spieler als Zeichen gegen Rassismus während der Nationalhymne niederknieten, antwortete James: „Ich glaube wirklich nicht, dass die Basketball-Community traurig darüber ist, ihn als Zuschauer zu verlieren.“
So ergeht es nicht wenigen in der Sportwelt. Immer wieder schlugen Stars Einladungen ins Weiße Haus aus und nutzten ihre Plattform für Statements – entgegen der Aufforderung Trumps, die Politik aus dem Sport herauszuhalten.
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Teilweise hatte das schwere Konsequenzen: Colin Kaepernick, Quarterback der San Francisco 49er, startete 2016 den knienden Protest gegen Rassismus und Polizeigewalt, und wurde dafür vom NFL-Chef Roger Goodell und Trump scharf kritisiert. Seit 2017 nahm ihn kein Verein mehr unter Vertrag – wohl auch, weil Trump ihn als „unpatriotisch“ bezeichnet hatte und die Klubs öffentliche Kritik fürchteten.
Sollten Sportler sich zu Politik äußern?
Trump selbst trennt Politik und Sport nicht voneinander: Bei den Olympischen Spielen hetzte er gegen die algerische Boxerin Imane Khelif und forderte „Männer aus dem Frauensport herauszuhalten“.
In der Frage, ob Athleten und Athletinnen ihre Meinung zu gesellschaftspolitischen Themen äußern sollten, ist die US-amerikanische Bevölkerung derweil gespalten. Das zeigt eine Umfrage der Washington Post und der University of Maryland aus dem vergangenen Jahr. 51 Prozent der befragten Personen gaben an, dass die Stars sich zu Themen wie Rassismus, Waffengewalt, LGBTIQ*-Rechte und Geschlechterungleichheit äußern sollten, 49 Prozent waren dagegen.
Deutliche Unterschiede zeigen sich indes zwischen den Parteilagern: Die Demokraten (77 Prozent) sprachen sich etwa dreimal häufiger dafür aus als die Republikaner (25 Prozent).
Auch in anderen Ländern nutzen Athleten und Athletinnen ihre Plattform für politische Statements. Fußballstar Kylian Mbappé etwa rief während der Europameisterschaft dazu auf, einen Sieg der rechtsnationalen Partei Rassemblement National (RN) zu verhindern. Von der Rechtspopulistin Marine Le Pen wurde er dafür scharf kritisiert.
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