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Bilder der Verwüstung in Neapel.

© dpa/Salvatore Laporta

Update

„Verrückte und inakzeptable Verwüstungen“: Schwere Ausschreitungen von Fußballfans in Neapel überschatten Frankfurt-Aus

Trotz Sicherheitsvorkehrungen gab es vor und nach dem Champions League-Spiel schwere Randale mit Eintracht-Anhängern. Auch Neapel-Ultras waren beteiligt.

| Update:

In Neapel ist es am Rande des Achtelfinal-Rückspiels der Champions League zu Auseinandersetzungen zwischen Fans von Eintracht Frankfurt und der italienischen Polizei gekommen. Vermummte deutsche Fans griffen am Mittwoch im Stadtzentrum mit Feuerwerkskörpern und Stühlen Polizisten an, die daraufhin Tränengas einsetzten. Mehrere Autos gerieten in Brand.

Das Spiel selbst, geriet dabei fast zur Nebensache. Am Abend unterlag Frankfurt dem SSC 0:3 (0:1) und schied nach dem 0:2 im Hinspiel aus. Victor Osimhen (45.+2 und 53. Minute) erzielte im Stadion Diego Maradona die ersten beiden Tore für die Gastgeber, per Foulelfmeter erhöhte Piotr Zielinski (64.).

Nach den gewalttätigen Zusammenstößen sind die Anhänger von Eintracht Frankfurt größtenteils aus der Stadt gebracht worden. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa am Donnerstag berichtete, wurden die gewaltbereiten Fußballfans in der Nacht und am frühen Morgen mit Bussen und unter Polizeischutz zum Flughafen von Neapel sowie nach Salerno und Rom befördert, von wo sie ihre Heimreise nach Deutschland antreten sollten.

Der Marsch der Frankfurter Fans durch Neapel wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet.
Der Marsch der Frankfurter Fans durch Neapel wurde von einem großen Polizeiaufgebot begleitet.

© Imago/Antonio Balasco

Der Abtransport hatte sich in der Nacht verzögert, als Hooligans des SSC Neapel zu einem Hotel am Hafen vordringen wollten, in dem sich die Frankfurter befanden. Es kam in den naheliegenden Straßen zu Zusammenstößen zwischen den Fangruppen und der Polizei. Direkt neben dem Fan-Hotel war auch die Unterkunft der Frankfurter Mannschaft.

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Laut Ansa wurden wegen jener Ausschreitungen und dem Angriff der Neapel-Ultras in der Nacht zunächst sieben Menschen festgenommen, alle sollen Anhänger des italienischen Spitzenteams sein. 

Fußballfans steckten in Neapel Polizeiauto in Brand

Am Nachmittag war mindestens ein Polizeiauto in Brand gesteckt worden. Bei den Brandstiftern soll es sich um Personen aus dem gemeinsamen Fanlager von Eintracht Frankfurt und Atalanta Bergamo handeln, scheibt die FAZ.

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Medienberichten zufolge attackierten die Anhänger des Fußball-Bundesligisten die Einsatzkräfte an zentralen Stellen in der Stadt. Zuvor waren einige Hundert Frankfurter gemeinsam durch die Stadt gezogen, dabei war es zunächst noch ruhig geblieben.

Die Fans hatten sich am Mittag vor einem Hotel am Hafen versammelt und liefen dann gemeinsam bis zur Piazza del Gesú im historischen Zentrum von Neapel.

Begleitet wurden die Anhänger von Einsatzkräften der Polizei und der Carabinieri, über ihnen kreiste zudem ein Helikopter. Bei dem Marsch kam es zunächst zu keinen Zwischenfällen.

„Guerillakrieg“ in Neapel

Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi berichtete anschließend von „verrückten und inakzeptablen Verwüstungen“. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schrieb im Onlinedienst Twitter: „Diese Gewalt heute Abend ist aufs Schärfste zu verurteilen. Gewalttäter und Chaoten machen den Sport kaputt.“

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Schon im Vorfeld des Achtelfinal-Rückspiels hatte es große Sorgen vor Ausschreitungen und Randale gegeben. Fans aus Frankfurt wurde deshalb von der Präfektur Neapel verboten, am Abend ins Stadion zu gehen.

Die italienischen Behörden hatten „zum Schutz der Sicherheit“ ein Ticketverkaufsverbot für Eintracht-Fans erlassen. Hunderte Anhänger des Klubs aus Frankfurt waren trotzdem nach Neapel gekommen, wie eine AFP-Journalistin berichtete. Sie versammelten sich am Nachmittag vor ihrem Hotel und zogen ins Stadtzentrum, wo es zu den Ausschreitungen kam.

Laut der Zeitung „Corriere dello Sport“ waren rund 800 Polizisten im Einsatz. Das Blatt sprach mit Blick auf die Ausschreitungen von einem „Guerillakrieg“.

Die Eintracht strich zudem Sonderflieger nach Süditalien. Dennoch reisten Hunderte Anhänger nach Neapel. Am Dienstagabend waren einige von ihnen dabei in einem Bus mit Leuchtraketen beschossen worden. (dpa, AFP)

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