zum Hauptinhalt
Ein Schuss, ein Tor, Joshua Zirkzee. Das Talent traf in der Nachspielzeit zum 2:1 für den FC Bayern München.

© Uwe Anspach/dpa

Siegtorschütze Joshua Zirkzee: Warum jetzt auch ein 18-Jähriger den Bayern weiterhilft

In der Nachspielzeit entscheidet ein Talent die Bundesliga-Partie zwischen Freiburg und dem FC Bayern. Joshua Zirkzee traf zum umjubelten 2:1.

Noch mit Schweiß auf der Stirn stand Joshua Zirkzee nach Spielende auf dem Freiburger Rasen, den Daumen gereckt grinst er in ein Handy und löst aus. "Was für ein Abend für Joshua #Zirkzee", twittert der FC Bayern München, sein Arbeitgeber. Und dazu: Bundesliga-Debüt, check. Eine Minute auf dem Platz, check. Entscheidet das Spiel mit dem ersten Ballkontakt, check.

Die reguläre Spielzeit im Freiburger Schwarzwald-Stadion war abgelaufen, es stand 1:1 zwischen dem SC Freiburg und dem FC Bayern. An der Seitenlinie wedeln sie mit den Armen, weiter, immer weiter, soll das bedeuten. Ein Unentschieden in Freiburg, das ist zu wenig für das Münchner Selbstverständnis.

"Die Entwicklung finde ich bemerkenswert"

Nach 91 Minuten und 20 Sekunden hebt der deutsche Nationalspieler Serge Gnabry den Ball in den Strafraum, fast etwas zu weit in den Lauf des gerade eingewechselten Zirkzee, 18 Jahre, Trikotnummer 35. Gerade noch so spitzelt er den Ball durch die Beine des herauseilenden Freiburger Torwarts in das Tor. In ein paar Monaten, in der Nachbetrachtung dieser Saison, werden die Münchner dann merken, was dieses so späte Tor und die daraus resultierenden Punkte wert waren.

Zirkzee hatte also allen Grund zur Freude. Trainer Hansi Flick sagte nach der Partie bei Sky: "Er ist jetzt drei Wochen dabei, die Entwicklung finde ich bemerkenswert. Heute hat er sich selbst belohnt und auch die Mannschaft." Für die Schlussphase hatte Flick eigentlich die Hoffnung auf hohe Bälle und Flanken gesetzt, deswegen auch den 1,93 Meter großen Mittelstürmer Zirkzee für die letzten Minuten gebracht. "Ich habe gedacht, wenn noch eine Flanke kommt, kann er sie eventuell reinmachen", sagte Flick über den Entscheider der Partie.

Ausgebildet wurde der Niederländer in seiner Heimat, im Sommer 2017, mit 16 Jahren also, verpflichteten ihn die Münchner aus der Jugend von Feyenoord Rotterdam. In der laufenden Spielzeit gehörte Zirkzee zum Stammpersonal der Zweitvertretung in der Dritten Liga, kam bisher auf 13 Einsätze.

Zirkzees Profi-Debüt: Champions League gegen Tottenham

Gerade Flick zeigte sich zuletzt äußerst zufrieden mit seinen Leistungen, Zirkzee wurde immer häufiger in die erste Mannschaft hochgezogen, auch, weil es einige Verletzungen im Profikader gab. Vor einer Woche in der Champions League beim 3:1-Sieg über Tottenham feierte der 18-Jährige dann sein Profi-Debüt.

Flick befand aber nach dem Erfolg in letzter Minute auch, dass noch viel zu tun sei bei seiner Mannschaft. "Die erste Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, könnten auch 2:0, 3:0 führen." In der zweiten Halbzeit habe es Freiburg dann gut gemacht, sie hätten eine gute Ordnung gehabt und Flicks Mannschaft die Angriffe der Gastgeber mit Glück überstanden. "Daran arbeiten wir", sagte Flick, auch "um eigene Talente zu entwickeln."

Wenn Zirkzee oder die auf der Bank sitzenden Talente Lars Lukas Mai, der neuseeländische Fußballer des Jahres Sarpreet Singh oder Leon Dajaku sich weiter so entwickeln, "dann wird das schneller gehen als wir denken", sagte Flick. (Tsp)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false