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DFB-Pokal - VfL Wolfsburg - SV Werder Bremen
© dpa

DFB-Pokal: Werder siegt 5:2 in Wolfsburg

Werder Bremen zieht mit einem deutlichen Sieg in Wolfsburg ins DFB-Pokalhalbfinale ein. Schon nach zehn Minuten führten die Gäste nach rasantem Beginn 2:1.

Der SV Werder Bremen wird in dieser Saison wirklich nicht vom Glück verfolgt, im Großen ebenso wenig wie im Kleinen. Am Sonntag, beim 0:0 gegen Bayern München, machte Christian Vander, der Ersatzmann von Werders verletztem Torhüter Tim Wiese, vermutlich das Spiel seines Lebens, gestern Abend aber, im DFB-Pokal-Viertelfinale beim VfL Wolfsburg, fehlte Vander mit einem Muskelfaserriss. Die Bremer mussten ihren dritten Torhüter Nico Pellatz aufbieten, einen 22-Jährigen, der noch nie für die Profis gespielt hatte. Als der junge Mann nach drei Minuten seinen ersten Ballkontakt hatte, führte Werder bereits 1:0, kurz nach seinem zweiten stand es 2:0. Am Ende zogen die Bremer durch einen 5:2-Erfolg ins Halbfinale ein – nachdem sie ihren Vorsprung zur Halbzeit schon wieder verspielt hatten.

Werder begann das Spiel sehr aggressiv und erzielte gleich mit dem ersten Angriff das 1:0. Claudio Pizarro legte den Ball auf Diego zurück, der rutschte aus, drehte sich aber noch im Fallen um seinen Landsmann Josué und erzielte mit einem Schuss ins kurze Eck die Führung für Werder. Nicht einmal fünf Minuten später erhöhte der starke Mesut Özil auf 2:0, wieder über die rechte Wolfsburger Abwehrseite. Mit einem wuchtigen Schuss aus spitzem Winkel überwand er Torhüter Diego Benaglio.

Es war ein rasanter Beginn, den die 24 115 Zuschauer in Wolfsburg sahen, und es ging in diesem Tempo weiter. Nach zehn Minuten hieß es nur noch 1:2, nachdem Edin Dzeko sich nach einer Hereingabe von Marcel Schäfer von seinem Gegenspieler Naldo weggeschlichen hatte und den Ball auch kurzer Entfernung ins Tor wuchtete. Nico Pellatz, der im Sommer 2007 von Hertha BSC zu Werder gewechselt war, hatte keine Abwehrchance.

Beide Mannschaften spielten auch in der Folge mutig nach vorne, erlaubten sich aber in der Defensive weiterhin eine Menge Fehler. Pizarro und Özil vergaben gute Chancen für die Bremer, das 3:1 für Werder vereitelte jedoch der Linienrichter, der Pizarro im Abseits gesehen haben will. Ob die Wolfsburger den Zweitorerückstand erneut unbeeindruckt weggesteckt hätten, ist fraglich. So aber drängten sie Ende der ersten Halbzeit noch einmal mit Macht und brachten Werders schwache Innenverteidigung wiederholt in große Nöte. Drei Minuten vor der Pause war die Führung endgültig verspielt. Nach einer Flanke von Peter Pekarik ließ sich Per Mertesacker von Dzeko übertölpeln, dessen Kopfball senkte sich über Pellatz zum 2:2 ins Tor.

In der Halbzeit verkündete die Stadionsprecherin, offensichtlich euphorisiert vom Spielverlauf, dass der VfL praktisch schon im Halbfinale sei – die Bremer aber meldeten sich zurück. Nach einem Foul von Benaglio an Diego entschied Schiedsrichter Kinhöfer auf Elfmeter, Diego verwandelte zum 3:2. Die Wolfsburger konnten den Druck danach nicht mehr erhöhen, und 20 Minuten vor Schluss beseitigte Claudio Pizarro dann die letzten Zweifel am Ausgang des Spiels. Erst traf er nach einer Kopfballablage des eingewechselten Hugo Almeida zum 4:2, dann erzielte er noch das 5:2. So endete die sechste Pokalbegegnung beider Mannschaften wie die fünf zuvor – mit dem Einzug Werders die nächste Runde. Am Glück lag es bestimmt nicht. „Wir wollen in diesem Jahr etwas gewinnen“, sagte hinterher der zweifache Torschütze Pizarro, „das ist der Pokal, denn in der Liga läuft es ja nicht so gut.“

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