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Beliebter geht nicht. Herthas harter Fankern im Olmypiastadion.

© Reuters/Bensch

Vor dem Pokalspiel gegen Heidenheim: Wird Hertha BSC jetzt attraktiver für Berlins Jugend?

In Berlin haben es viele Schüler nicht mit Hertha, sondern mit Bayern oder dem BVB. Doch nun hat der Klub Erfolg, kann sogar das Pokal-Halbfinale erreichen.

Immer nur Bayern und Dortmund und selten Hertha - warum halten so viele junge Berliner im Fußball nicht zu Berlin? Unsere Schülerpraktikanten Jacob Lehmkühler und Kilian Klaus, beide Hertha-Fans, haben sich in ihren Gymnasien umgehört.

Wegen der vielen Auf- und Abstiege im Zeitraum von 2009-2013, hat Hertha BSC viel an Aufmerksamkeit unter jungen Leuten in der Stadt verloren. Viele junge Berliner sind Fans von anderen erfolgreicheren Klubs wie dem BVB, dem FC Bayern oder anderen internationalen Top-Klubs, wie Real Madrid oder Barcelona geworden.

Vielleicht ist das mit ein Grund dafür, dass zurzeit nur 66 Prozent der Plätze im Olympiastadion pro Spiel belegt sind, trotz der erfolgreichen Saison. Das ist mit Abstand der schlechteste Wert in der Fußballbundesliga (der nächst schlechteste ist Stuttgart mit 83 Prozent) – wobei die Berliner natürlich eines der größten Stadien in der Bundesliga haben.

Warum aber halten so viele Schüler nicht mehr zu Hertha? Das hat ein paar Gründe, zum einem sehnen sich viele Menschen nach garantiertem Erfolg, großartigen Sensationstoren und vielen Titeln, all das konnte Hertha in ihrer Durststrecke, der letzten Jahre, nicht vorweisen. Das sind die sogenannten Erfolgsfans. Dann gibt es noch die Fußballinteressierten, deren Verwandten aus den jeweiligen Regionen der größten Topvereine stammen und sich deshalb als Fans dieser Mannschaften ausgeben.

Durch teure Fehleinkäufe, viele Trainerwechsel und den Verlust einiger Spieler, die für das Team einerseits sportlich und andererseits für den mannschaftlichen Zusammenhalt wichtig waren, hat Herthas Ruf gelitten. Die Berliner hatten noch nie ein Image als Topverein in Deutschland, das ist ein weiterer Grund für viele Fans, Hertha nicht zu unterstützen.

In unseren Klassenstufen halten nur 21 Prozent zur Hertha

Wir haben uns mal in unseren neunten Klassen umgehört, wer so zu wem hält. Uns hat das Ergebnis dann doch überrascht. Unter den befragten Schülern ist Hertha nach Borussia Dortmund und Bayern München nur der drittbeliebteste Klub. Am besten schneidet der BVB mit 42 Prozent, dann der FC Bayern mit 33 Prozent und erst der dritte Platz ist mit Hertha belegt (21 Prozent). Das heißt, dass es in unseren beiden Klassen ungefähr fast viermal so viele Fans von anderen Klubs gibt, als von Hertha.

BVB, Bayern und Hertha. So sieht das in den Schulklassen unserer Autoren aus.

© promo

Das könnte sich dennoch bald ändern. Durch Herthas überdurchschnittlichen Tabellenplatz, einer eventuellen Champions League Qualifikation und einer guten Platzierung im DFB Pokal könnte Hertha bald wieder große Aufmerksamkeit erreichen.

Das Spiel am Mittwoch ist unglaublich wichtig für Hertha. Ein Sieg am Mittwoch im Viertelfinale in Heidenheim und die Berliner sind im Halbfinale. Nur noch ein Sieg danach und Hertha spielt im vollen Olympiastadion um den Titel. Pokalsieger! Das wäre was! Mit Sicherheit stünden Hertha-Schals danach auch an unserer Schule höher im Kurs als jetzt.

Jacob Lehmkühler, Kilian Klaus

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