zum Hauptinhalt
Schwierige Bedingungen beim Straßenrennen in Paris

© IMAGO/GEPA pictures

Zeyen-Giles gewinnt zweites Bronze: „Ich bin froh, dass ich heil im Ziel angekommen bin“

Mit dem dritten Platz im Straßenrennen sichert sich die Handbikerin ihre insgesamt sechste Paralympics-Medaille. Auch der Liebe begegnete sie einst bei Sommerspielen.

Von Anna Höhne

Stand:

Rund eine Stunde mussten die Handbikerinnen und Handbiker warten, ehe sie starten durften. Heftige Regenfälle hatten einen pünktlichen Start im Pariser Vorort Clichy-sous-Bois am Donnerstagmorgen unmöglich gemacht. „Es war ein Rennen unter sehr, sehr schweren Bedingungen“, sagte die deutsche Starterin Annika Zeyen-Giles, die ihre zweite Bronzemedaille bei den Paralympics in Paris gewann.

In einem spannenden Schlussspurt um Silber musste Zeyen-Giles zwar die Titelverteidigerin aus dem Straßenrennen von Tokio davonziehen lassen, konnte sich aber ihre insgesamt bereits sechste paralympische Medaillen sichern. „Ich bin heilfroh, dass ich heil im Ziel angekommen bin und mit Bronze rausgehe“, sagte sie.

Unter schwierigen Bedingungen hatte sich Zeyen-Giles auf der 28,3 Kilometer langen Strecke mit 280 Höhenmetern von Beginn in der Verfolgungsgruppe festgesetzt. Die Australierin Lauren Parker führte das Feld an und baute ihren Vorsprung während des Rennens um mehrere Minuten aus. Sie hatte am Sonntag bereits Gold im Para-Triathlon und Silber im Zeitfahren am Mittwoch gewonnen. Beim Straßenrennen überquerte sie mit einer Zeit von 52:04 Minuten nun ein zweites Mal als erste die Ziellinie.

Annika Zeyen-Giles gewann in Paris zweimal Bronze.

© dpa/Jens Büttner

Hinter der Australierin lieferte sich Zeyen-Giles ein spannendes Duell mit der Niederländerin Jenette Jansen und war kurzzeitig gleichauf mit der Titelverteidigerin, die sich am Ende durchsetzen konnte. Zeyen-Giles fuhr mit einer Zeit von 56:15 Minuten ins Ziel. Für Gold oder Silber habe ihr „die Power gefehlt“, gab Zeyen-Giles unumwunden zu: „Es war sehr hart auf der Strecke.“

Die nach einem Reitunfall querschnittgelähmte Athletin ist eine der erfolgreichsten Para-Sportlerinnen Deutschlands. Ihre ersten Paralympics in Athen 2004 bestritt sie noch mit der Nationalmannschaft der Rollstuhlbasketballerinnen, mit denen sie 2008 Silber und 2012 Gold gewann. Mit den Paralympics verbindet sie allerdings nicht nur ihre vielen Erfolge – bei den Spielen lernte sie auch ihren heutigen Ehemann kennen. Der Brite Chris Giles nahm 2012 in London als Volunteer teil und die beiden blieben über mehrere Jahre in Kontakt, bis sie sich 2023 das Ja-Wort gaben.

Auch nach Beendigung ihrer aktiven Zeit im Rollstuhlbasketball und knapp 20 Jahren als Leistungssportlerin hatte Annika Zeyen-Giles noch nicht genug. Auf der Suche nach neuen Herausforderungen begann 2019 eine zweite sportliche Karriere im Radsport. Direkt bei ihrer ersten Teilnahme auf dem Handbike sicherte sie sich bei den Paralympics in Tokio Gold im Zeitfahren und Silber im Straßenrennen. An diesen Erfolg kann die 39-Jährige mit zwei Bronzemedaillen in Paris nun anknüpfen – und macht Hoffnung auf die Spiele in Los Angeles 2028.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })