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Bayerns Trainer Thomas Tuchel positionierte sich klar gegen Rechtsextremismus.

© dpa/Daniel Löb

Zugang Dier winkt Joker-Debüt: Tuchel freut sich auf Rekordspiel gegen Bremen

Der FC Bayern möchte die Jagd auf Leverkusen mit einem Sieg gegen Werder Bremen fortsetzen. Für Trainer Tuchel geht es in diesen Tagen aber nicht nur um den Sport.

Von Christian Kunz, dpa

Ein Hauch von Nostalgie schwang mit, als Thomas Tuchel über die Bundesliga-Rekordpaarung sinnierte. „Das ist eine ganz klassische Begegnung, die für mich als Jugendlicher mit den größten Reiz versprüht hat. Das war immer spektakulär, das waren immer viele Tore, da war immer besondere Energie drin“, sagte der Trainer des FC Bayern München vor dem Heimspiel gegen den SV Werder Bremen an diesem Sonntag (15.30 Uhr/DAZN).

Zum 114. Mal treffen Bayern und Bremen, die beiden Fußballvereine mit den meisten Bundesliga-Partien, aufeinander. Doch anders als in Jugendzeiten des heute 50-jährigen Tuchels ist Werder seit Jahren kein Münchner Titelkonkurrent mehr, sondern ein zuverlässiger Punktelieferant. Die Bayern sind gegen Bremen seit 28 Liga-Spielen ungeschlagen – eine Rekordserie in der Bundesliga-Geschichte. Werders letzter Sieg liegt über anderthalb Jahrzehnte zurück. Damals gab es in München ein 5:2 gegen die Klinsmann-Bayern.

Zum Thema Rechtsextremismus muss man ganz klar sagen, können nicht genug aufstehen. Da stehen wir 1000 Prozent dagegen auf.

Thomas Tuchel, Trainer des FC Bayern

Abseits des Sports positionierte sich Tuchel wie zuvor einige seiner Bundesliga-Kollegen klar gegen Rechtsextremismus und für Demokratie. „Zum Thema Rechtsextremismus muss man ganz klar sagen, können nicht genug aufstehen. Da stehen wir 1000 Prozent dagegen auf, da gibt es keinen Zweifel, gegen jede Art von Extremismus. Und da kann es dann auch keine Stimme zu viel geben“, sagte Tuchel.

Hintergrund der Diskussionen ist ein vom Medienhaus Correctiv publik gemachtes Treffen von Rechtsradikalen mit Politikern von AfD und einzelnen CDU-Mitgliedern in einer Potsdamer Villa. Deutschlandweit werden an diesem Wochenende Zehntausende Menschen bei Demonstrationen gegen rechts und für die Demokratie erwartet.

Tuchel will gegen Bremen nun alles daran setzen, den nächsten Sieg einzufahren. „Wir werden im Match alles danach ausrichten, was das Beste für uns ist, die drei Punkte zu holen“, sagte Tuchel. Winter-Neuzugang Eric Dier, der vor einer guten Woche von Tottenham Hotspur für ein halbes Jahr ausgeliehen worden war, wird sich deshalb für ein mögliches Debüt gedulden müssen. In der Anfangsformation sind Dayot Upamecano und Matthijs de Ligt als Innenverteidiger gesetzt. Minjae Kim fehlt weiter wegen seiner Abstellung zum Asien-Cup.

Dier (30) hatte zuletzt wegen der Geburt seines ersten Kindes gefehlt, ist jetzt wieder im Training. Nach der Geburt des vierten gemeinsamen Kindes mit Ehefrau Lina konnte auch der 28 Jahre alte Joshua Kimmich nach seiner Abwesenheit im Kurz-Trainingslager in Portugal die finale Vorbereitung auf den Rückrundenstart mit dem Team in München bestreiten. Er ist gegen die Hanseaten fest eingeplant.

Tuchel schließt weitere Transfers im Winter nicht aus

„Wir hatten eine gute Zeit, auch rund um die Trainingseinheiten“, sagte Tuchel über die Tage an der Algarve, „die Trainingseinheiten waren auf einem absoluten Top-Niveau, jetzt ist es an der Zeit, das auch konstant in den Spielen auf den Platz zu bringen.“

Ob nach Dier ein weiterer Wintertransfer kommt, ließ Tuchel am Samstag offen. „Wenn es die Möglichkeit gibt, Spieler noch zu verpflichten, von denen wir wie bei Eric nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich überzeugt sind, dass sie der Gruppe weiterhelfen, dann sind wir offen dafür, das zu tun“, sagte Tuchel. „Das Paket muss ein großes sein, weil wir uns auf einem hohen Niveau befinden.“

Namen wie die von Nordi Mukiele (26 Jahre/Paris Saint-Germain) oder Kieran Trippier (33/Newcastle United) mochte Tuchel „nicht kommentieren“. Gegen Bremen dürfte einmal mehr Konrad Laimer rechts hinten aushelfen. Auch wenn kein neuer Spieler mehr komme, „werden wir keinen Millimeter von unseren Zielen abrücken“, sagte Tuchel. Der Marokkaner Noussair Mazraoui fehlt den Münchnern nach Verletzung wegen seiner Abstellung zum Afrika-Cup.

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