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Diogo Jota starb ebenso wie sein Bruder bei einem Verkehrsunfall in Spanien.

© Robert Michael/dpa

Zum Tod von Diogo Jota: Sie liebten ihn für seine Kreativität und Selbstlosigkeit

Der Unfalltod des Ausnahmespielers Diogo Jota vom FC Liverpool macht viele Fußballfans traurig. Mit 28 Jahren hatte er noch viel vor – auf und neben dem Platz.

Stand:

Am Donnerstagmorgen standen viele Menschen in Großbritannien unter Schock. In den TV-Nachrichten war plötzlich nichts mehr vom politischen Eklat um den neuesten Gesetzesentwurf der Regierung zu sehen.

Stattdessen sprach man über den plötzlichen Tod von Diogo Jota, einem Fußballspieler, der nicht nur in Liverpool ein großer Sympathieträger war. Jota war bei einem Verkehrsunfall in Spanien ums Leben gekommen. Auch sein 25 Jahre alter Bruder André Silva starb bei dem Crash. Diogo Jota hinterlässt seine Frau und drei Kinder.

Emotionales Statement des FC Liverpool

Der englische Fußballmeister FC Liverpool teilte in einem Statement mit: „Der Liverpool Football Club ist erschüttert über den tragischen Tod von Diogo Jota.“ Der Klub werde sich vorerst nicht weiter dazu äußern, hieß es, und bat darum, „die Privatsphäre der Familie, Freunde, Teamkollegen und Vereinsmitarbeiter von Diogo und André zu respektieren, während sie versuchen, mit diesem unvorstellbaren Verlust umzugehen. Wir werden ihnen weiterhin unsere volle Unterstützung zukommen lassen“.

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Am Donnerstagvormittag strömten viele Fans zu den Stadien in Liverpool und Wolverhampton, um Kränze, Trikots und andere Ehrungen niederzulegen. Auch der Premierminister Keir Starmer sprach bei einem Auftritt in London von „erschreckenden Nachrichten“.

Diogo José Teixeira da Silva wurde 1996 in Massarelos, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Porto, geboren. Schon als Jugendspieler entschied er sich, unter dem Namen „Diogo J“ zu spielen, um sich von anderen mit dem weit verbreiteten Nachnamen Silva zu unterscheiden. Jota ist das portugiesische Wort für den Buchstaben.

Unter diesem Namen stieg er durch die Nachwuchsakademie bei Paços de Ferreira in den Profifußball auf, wechselte dann schon mit 19 zum spanischen Giganten Atlético Madrid und später per Leihe zum FC Porto.

In Wolverhampton wurde er zum Fan-Liebling

Erst auf der Insel nahm Jotas Karriere aber richtig Fahrt auf. 2017 wechselte er wiederum per Leihe zu den Wolverhampton Wanderers, ein Jahr später wurde er fest verpflichtet. In insgesamt drei Jahren bei den Wolves wurde er zum Fan-Liebling, führte den Klub zunächst zum Aufstieg und später in die Europa League.

Gerade für seinen Fleiß, seine selbstlose Arbeit gegen den Ball und seine Bescheidenheit liebte man den Portugiesen in der alten Industriestadt nördlich von Birmingham. Vor allem glänzte Jota aber als Kreativspieler, der auch aus den schwierigsten Positionen den Abschluss suchte und das Tor fand. Bei den Wolves bleibt vor allem sein Siegtor gegen Manchester United im Viertelfinale des FA Cups 2019 in Erinnerung, wo er nach einem brillanten Sololauf den Ball am nahen Pfosten einschoss.

Nicht umsonst war die Vorfreude in Liverpool riesig, als Jota 2020 mit einem Wechsel zum damals frisch gebackenen Meister in Verbindung gebracht wurde. Die Fans mussten lange auf die Unterschrift warten und wurden am Ende für ihre Geduld belohnt.

Auch in Liverpool wurde er nämlich zu einem Spieler, der sich einen besonderen Platz in den Herzen der Fans erarbeitete. Dort schätzte man seine Selbstlosigkeit auf dem Platz und seine Freundlichkeit im Umgang mit den Anhängern. Auch schoss er wichtige, unvergessliche Tore: eins per Hackentrick im Derby gegen Manchester United, dann mal zwei im Halbfinale des EFL Cups gegen Arsenal.

In den vergangenen Jahren hatte Jota mit Verletzungen zu kämpfen, konnte seinen Stammplatz nicht immer verteidigen. Doch er blieb ein wichtiger Teil des Kaders, der in der vergangenen Saison Meister wurde, und eine populäre Figur in der Kabine und auf den Rängen.

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