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Sport: Zusage nach Absage

Huub Stevens kommt zum HSV, Felix Magath nicht

Am Freitagmittag nahm der Kiosk von gegenüber seinen Aufsteller vom Fußweg. „HSV kämpft um Magath“, war dort zu lesen – die Schlagzeile einer Boulevardzeitung. Der Kampf war vergeblich. „Felix Magath hat mir in einem Telefonat am Morgen seine Absage mitgeteilt“, sagte Sportchef Dietmar Beiersdorfer. Stattdessen wird nun Huub Stevens neuer Trainer des stark abstiegsbedrohten Hamburger SV. Der 53 Jahre alte Niederländer, der als Trainer von Hertha BSC und Schalke 04 schon in der Bundesliga gearbeitet hat, erhält einen Vertrag bis 2008.

Der Niederländer traf am Freitagabend im Mannschaftshotel in Berlin ein, in dem der Hamburger SV vor dem heutigen Spiel bei Hertha BSC logiert. Erst am Abend gab Stevens im Fernsehen bekannt, dass er bei dem Spiel gegen seinen ehemaligen Klub, anders als er es ursprünglich geplant hatte, auf der Trainerbank sitzen werde. „Ich werde doch auf die Bank gehen, auch wenn ich noch nicht so viel Einfluss nehmen kann“, sagte Huub Stevens.

Das Abschlusstraining gestern leitete Karsten Bäron, der Trainer der Regionalligamannschaft. Stevens sagte am Abend: „Ich will der Mannschaft die nötige Unterstützung geben in den nächsten 15 Endspielen.“

Der von Bayern München entlassene Magath verhandelte am Donnerstagmorgen in Hamburg, flog nach der zweiten Verhandlungsrunde am Donnerstagnachmittag zurück nach München und sagte von dort aus am Freitag ab. „Bevor der Hamburger SV am Donnerstag die Gespräche mit mir aufgenommen hat, war sich der Verein bereits mit einem anderen Trainer einig. Da gebietet es mein Berufsethos, dem Kollegen den Job nicht wegzunehmen“, begründete Magath seine Absage. „Ich bin ja auch Vizepräsident des Bundes deutscher Fußballlehrer.“ Magath sagte, er habe erst kurz vor Ende der Verhandlungen mit dem HSV erfahren, dass der Klub zuvor mit Stevens einig geworden sei.

Schon vor dem Spiel gegen Energie Cottbus (1:1) am Mittwoch soll ein unterschriftsreifer Vertrag für Huub Stevens vorgelegen haben für den Fall, dass der Hamburger SV nicht gewinnt. Doch als Magath frei wurde, hat sich dem Vernehmen nach vor allem Vorstandschef Bernd Hoffmann heftig um den früheren Hamburger Spieler bemüht. Magath schien nicht abgeneigt, doch es kam anders.

Durch Magaths Absage wurde Huub Stevens für den Hamburger SV wieder zur ersten Wahl. Stevens arbeitete zuletzt bei Roda Kerkrade in Holland, ganz problemlos kam er dort allerdings nicht aus seinem laufendem Arbeitsvertrag heraus. „Wir mussten noch etwas nett sein zu Roda Kerkrade“, sagt HSV-Sprecher Jörn Wolf.

Aus München kam schon mal die Absolution für den neuen Trainer. „Huub Stevens ist der richtige Mann und wird den HSV vor dem Abstieg retten“, sagte der Beinahe-Trainer des Hamburger SV Felix Magath.

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