zum Hauptinhalt
Zürich spielt mit den Eisbären. Jake Hildebrand ist geschlagen.

© IMAGO/dieBildmanufaktur/IMAGO/Andreas Haas

Zuschauerrekorde, aber keine Titel: Warum die DEL auf internationaler Ebene scheitert

Wieder einmal findet die entscheidende Phase in der Champions Hockey League ohne Teams aus der Deutschen Eishockey-Liga statt. Dafür gibt es Gründe.

Claus Vetter
Ein Kommentar von Claus Vetter

Stand:

Am Ende der Live-Übertragung des vorerst letzten Champions-League-Auftrittes der Fischtown Pinguins haute der Kommentator auf Magentasport noch mal so richtig einen raus. Bremerhaven habe „richtig Werbung für das deutsche Eishockey“ gemacht. Mit kaum deutschen Spielern im Team wohlgemerkt, gegen ein Team von Servette Genf, in dem sechs Finnen die Hauptrolle spielen, nicht aber Schweizer Spieler.

Dass sowohl Bremerhaven (2:2 am Dienstag daheim, 0:4 zwei Wochen zuvor in Genf) und Meister Eisbären Berlin (dem 3:4 gegen Zürich folgte am Dienstag ein 4:5 in Zürich), gegen Schweizer Teams im Viertelfinale der Champions Hockey League ausschieden, wirft eher ein schlechtes Licht auf die Deutsche Eishockey-Liga (DEL), denn auf das deutsche Eishockey. Genau sowenig wirft es ein gutes Licht auf das Schweizer Eishockey. Die Duelle zwischen DEL-Teams und Schweizer Teams haben lediglich gezeigt, dass in der National League die besseren (weil besser bezahlten) ausländischen Profis unter Vertrag sind.

Daran lässt sich aus DEL-Sicht, außer mit Geld, so viel so schnell nicht viel ändern. Es sollte aber mal zum Nachdenken anregen. Vielleicht würde es in der deutschen Liga mehr Sinn machen, viel Geld für vier oder fünf gute Ausländer auszugeben, anstatt sich zehn Ausländer in den Kader zu holen oder sich darüber zu freuen, dass etwa ein stramm auf die 40 zugehender US-Amerikaner endlich einen deutschen Pass erhalten hat und ihn dann als deutschen Spieler zu verpflichten (wie vor Kurzem die Düsseldorfer EG im Fall Ryan McKiernan).

Aus Warte der Deutschen Eishockey Liga ist es natürlich betrüblich, dass auch im zehnten Jahr der CHL wieder keiner ihrer Vertreter um den Titel in dem auch für die Eishockey-Fans immer attraktiver werdenden Wettbewerb (die Zuschauerzahlen sind allerorten gestiegen) spielen kann. Bislang hat es nur RB München einmal ins Finale geschafft und das ist tatsächlich eine trübe Bilanz für die Eishockey-Liga, die in Europa den höchsten Zuschauerschnitt hat.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })