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Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: International ist der FC Bayern derzeit nicht konkurrenzfähig
In Rotterdam zeigen die Münchner ihr schwächstes Spiel in dieser Saison. Was wieder einmal grundsätzliche Fragen nach der Qualität des Kaders aufwirft.

Stand:
Wie gut sind diese Bayern wirklich? In Rotterdam zeigten sie die schwächste Leistung in dieser Saison. Sie lagen früh zurück, wirkten defensiv wacklig und nach Rückstand fiel ihnen außer hohen Bällen in den gegnerischen Strafraum nicht viel ein. Und wenn sich doch einmal eine Chance ergab, fehlte vor dem Tor die Kaltschnäuzigkeit.
In der Champions League haben die Münchner nun drei Niederlagen kassiert, allesamt auswärts. Das 0:1 bei Aston Villa ging noch als Ausrutscher durch und beim 1:4 in Barcelona lief beim Gegner offensiv fast alles. Das 0:3 bei Feyenoord Rotterdam vom Mittwoch markierte nun jedoch den Tiefpunkt in dieser Vorrunde.
Feyenoord ist wahrlich kein europäisches Schwergewicht und die Bayern mit derart einfachen Mitteln in Verlegenheit zu bringen, wirft Fragen auf. Wieso unterlaufen den Innenverteidigern regelmäßig grobe Schnitzer? Warum ziehen die offensiven Außen immer wieder nach innen? Und was ist eigentlich mit Harry Kane?
Kane trifft derzeit nur noch vom Elfmeterpunkt, in Rotterdam ließ er in der ersten Halbzeit die dicke Ausgleichschance liegen. Und bei aller spielerischen Qualität, die auch gegen Feyenoord sichtbar wurde, braucht es trotzdem noch einen treffsicheren Stürmer.
Nun werden die Bayern wohl die Top acht verpassen und in die Play-offs müssen. Und angesichts der Mannschaften, die in der endlosen Tabelle dieser Liga im Mittelfeld stehen, kann das auch ein schweres Kaliber werden. Dazu kommt: Bayer Leverkusen würde in der Bundesliga ausgerechnet zwischen diesen beiden Spielen warten.
Noch behalten alle in München die Ruhe, Vincent Kompanys Spielstil steht nicht zur Diskussion. Das ist einerseits eine gute Nachricht, auf der anderen Seite richtet sich der Fokus somit auf die Mannschaft. Reicht die Qualität, um nicht nur in der Bundesliga vorneweg zu marschieren, sondern auch international konkurrenzfähig zu sein?
Der Auftritt von Rotterdam dürfte alle Zweifler bestätigen. Zumal die Erwartungserhaltung auch in München selbst eine ganz andere ist. In der Champions League aber klafft beim FC Bayern zwischen Anspruch und Wirklichkeit derzeit eine gewaltige Lücke. Und diese zu schließen, dürfte keine leichte Aufgabe werden.
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