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Brandenburg: "Big-Brother": Die Siegerin ist die beste Werbung für Eichwalde

Alida hat ihren Heimatort Eichwalde zwar nicht in ein Fieber, aber zumindest in Hochstimmung versetzt. So kommentierte Bürgermeister Dieter Klischies gestern den Sieg der 23-jährigen Studentin bei der zweiten Staffel der "Big-Brother"-Sendung.

Alida hat ihren Heimatort Eichwalde zwar nicht in ein Fieber, aber zumindest in Hochstimmung versetzt. So kommentierte Bürgermeister Dieter Klischies gestern den Sieg der 23-jährigen Studentin bei der zweiten Staffel der "Big-Brother"-Sendung. "Überall ist Eichwalde in aller Munde. Eine bessere Werbung hätte sich unsere Gemeinde gar nicht vorstellen können", sagte ein sichtlich gut gelaunter SPD-Politiker. Natürlich werde der Ort Alida würdig empfangen. Die Einzelheiten müssten aber bestimmt mit der Vermarktungsfirma abgesprochen werden. Auf jeden Fall freue sich Eichwalde über seine berühmte Bewohnerin. "Erstens aus Brandenburg, zweitens eine Frau und drittens wohl auch international die erste weibliche Siegerin dieses Sendeformats", zählte Klischies die Gründe auf.

Die Familie lebe seit langer Zeit in Eichwalde. Schon die Großeltern hätten sich in dem bürgerlich geprägten Vorort wohl gefühlt. Anfangs habe er zwar gegen die Sende-Idee seine Bedenken gehabt. "Aber je mehr Bewohner den Container verließen und unsere Alida sich in der Spitzengruppe hielt, desto größer wurde das Interesse im Ort", erzählte der Bürgermeister. "Das Finale habe ich mir im Fernsehen nicht entgehen lassen." So ähnlich antworteten viele rund ums Rathaus befragte Einwohner am Nachmittag. "Als nur noch fünf Leute im Container saßen, haben wir in der ganzen Familie die Daumen für Alida gedrückt", meinte eine ältere Frau. Ihre zehnjährige Enkelin zeigte sich sogar als echter Fan und rasselte die Namen sämtlicher Teilnehmer der ersten und zweiten Staffel herunter. Drei junge Damen nannten ohne Umscheife den Grund für ihre Begeisterung. "Mensch, 250 000 Mark. So viel Kohle möchte ich auch mal in den Händen halten", meinte eines der Mädchen.

Die Gemeinde will nicht an die Siegerin herantreten, um etwas vom Geldsegen für ihre Zwecke abzuzweigen. "Alida ist Studentin. Da wird sie das Geld schon brauchen können", unterstrich der Ortschef. Er will die überregionale Aufmerksamkeit der Medien gleich für das wichtigste Anliegen von Eichwalde ausnutzen. Im Kampf gegen den geplanten Großflughafen in Schönefeld diktiert er den Reportern seine Argumente in den Block. Das Dorf habe seine Einwohnerzahl in den letzten Jahren stark vergrößert und komme heute auf rund 5800 Menschen. Mit einer Fläche von nur 2,74 Quadratkilometern sei Eichwalde der dichtbesiedeltste Orte Brandenburgs. "Die größte Teil der Kommune liegt in der Lärmzone. Da werden diejenigen, die es sich leisten können, abwandern." Viele Plakate in den Straßen kündigten nicht vom Alida-Sieg, sondern vom Widerstand gegen einen Großflughafen.

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