
© Staatliche Museen zu Berlin / Ethnologisches Museum / Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss / Maria Altnau
„Beziehungsweise Familie“: Neues Jahresthema im Humboldt Forum
Im Berliner Stadtschloss beteiligen sich erstmals alle Akteure am Jahresthema. In den kommenden Monaten wartet auf Interessierte ein volles Programm.
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Eigentlich sind die Akteure im Humboldt Forum ja auch eine Art Familie. Jedenfalls teilen sich die Stiftung Humboldt Forum, das Ethnologische Museum, das Museum für Asiatische Kunst, das Stadtmuseum und die Humboldt-Universität die Flächen im Berliner Stadtschloss, sind also miteinander verbunden in Freud und Leid.
Da liegt es nahe, das neue Jahresprogramm „Beziehungsweise Familie“ so zu gestalten, dass – erstmals – alle beteiligt sind: „akteursübergreifend“, wie es im Museumssprech heißt. Wer jetzt, am Eröffnungswochenende der neuen Sonderausstellung, oder in den kommenden Wochen und Monaten ins Humboldt Forum geht, wird somit nicht nur im Erdgeschoss, sondern auch in anderen Teilen des Hauses Bezüge zum Jahresthema finden.
In den Dauerausstellungen werden Objekte hervorgehoben, die mit dem sehr weit gefassten Thema „Familie“ in Verbindung stehen, etwa das Versammlungshaus der Männer aus Palau im Ethnologischen Museum oder das Relief „Die Weltflucht des Prinzen Siddharta“ im Museum für Asiatische Kunst. Im „Hörraum“ dürfen die Besucher die Augen schließen und Wiegenliedern aus aller Welt lauschen.
Von Agrar- zu Konsumgesellschaften
Besonders in Asien wandeln sich die Familienstrukturen rasant: In Südkorea sind die Geburtenraten negativ, China kämpft mit den Folgen der Ein-Kind-Politik, Japan mit Überalterung. In drei Ausstellungen im Museum für Asiatische Kunst (jeweils ab 28. November) setzen sich Künstlerinnen und Künstler mit diesen Fragen auseinander.
„Was macht es mit Gesellschaften, wenn sie sich in so kurzer Zeit von Agrar- zu westlich orientierten Konsumgesellschaften wandeln?“, fragt Maria Sobotka, Kuratorin im Museum für Asiatische Kunst, und nennt ein praktisches Beispiel: Den japanischen „Hot Pot“, eigentlich ein Eintopf-Gericht für ganze Familien, gibt es neuerdings auch in der Ein-Personen-Variante.
Immer mehr Frauen entschieden sich gegen Ehe und Kinder, und die Frage dränge: Wie können Gesellschaften ein Umfeld schaffen, in dem Frauen sich wohlfühlen?
Auch am Eröffnungswochenende können Besuchende in den Räumen der Museen Inspiration empfangen: Zum Beispiel wird die Künstlerin Kristy Nataraja an drei Stationen im Ethnologischen Museum mit einer Tanzperformance, inspiriert vom Animationstanz, Hip-Hop und traditionellen indischen Tanzstilen, geschlechtliche Rollen hinterfragen und einen „Raum entstehen lassen, in dem neue Formen von Verbundenheit möglich sind“.
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