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Luxusimmobilien in Metropolen: Wo wird es teurer, wo günstiger?
Die Beraterfirma Savills hat die Preise für Premium-Objekte in der ersten Jahreshälfte 2024 untersucht. Wie sich die Preise weltweit entwickeln und was für die Zukunft erwartet wird.
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Einzigartige Lage, äußerst hochwertige Ausstattung: Das zeichnet in der Regel Premium-Immobilien aus. Der Preis für diese Wohnform ist in der ersten Jahreshälfte 2024 in den Metropolen weltweit um 0,8 Prozent gestiegen – und liegt damit über dem für das laufende Jahr insgesamt prognostizierten Wachstum von 0,6 Prozent. Das schreibt die Beraterfirma Savills in einer Pressemitteilung. Im Savills Prime Residential World Cities Index wurden 30 Weltstädte analysiert.
Allerdings verläuft die Entwicklung nicht überall gleich. Das stärkste Kapitalwertwachstum verzeichneten Städte in Südeuropa, Lissabon liegt mit einem Plus von 4,2 Prozent an der Spitze, gefolgt von Amsterdam, Madrid und Athen mit jeweils über drei Prozent.
Andernorts hingegen sind die Preise gefallen, am stärksten in Los Angeles. Auch in Berlin sind Luxusimmobilien aktuell 0,8 Prozent weniger wert. Laut Savills liege das daran, dass einem erweiterten Angebot in einigen Bezirken keine entsprechend steigende Nachfrage gegenübersteht. Aber: „Angesichts der starken Fundamentaldaten der lokalen Wohnimmobilienmärkte hält Savills auch in diesen Städten wieder steigende Preise für möglich“, heißt es.
Trend zur Selbstnutzung
Amerikaner seien in Südeuropa aufgrund eines vergleichsweise starken Dollars zu einer wichtigen Käuferschicht geworden, doch auch deutsche Käufer sähen sich zunehmend außerhalb der Bundesrepublik um – und nutzen entsprechend einem globalen Trend die Immobilie immer häufiger auch selbst.
„Viele Deutsche sehen in Destinationen wie Südeuropa und Dubai nicht nur eine Investition, sondern einen Ort zu Emigration, um langfristig höhere Lebensqualität und Exklusivität zu genießen“, sagt Thomas Zabel, Managing Director der Savills Residential Agency Deutschland.
In den USA hätten anhaltend hohe Zinssätze und eine vorherrschende 30-jährige Zinsbindung dagegen den Immobilienmarkt zum Erliegen gebracht. In drei von vier analysierten US-Städten sind die Preise für Premium-Wohnungen gesunken, nur in San Francisco sind sie um 0,7 Prozent gestiegen.
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In Asien stünden sich zwei Gruppen gegenüber. Bangkok, Sydney und Mumbai verzeichneten ein Preiswachstum von über 2,5 Prozent, in China hingegen sei das Vertrauen der Käufer trotz staatlicher Stützungsmaßnahmen kaum zurückgekehrt. Transaktionen in fünf untersuchten Märkten seien rückläufig, nur in Shanghai würden sie mit 0,1 Prozent leicht wachsen.
In Hongkong habe die Rücknahme staatlicher Eingriffe zwar die Verkäufe im mittleren Segment angekurbelt, im Premium-Segment blieben sie aber aufgrund der hohen und an die Sätze der US-Notenbank gekoppelten Zinsen und einer geringen Zahl von Käufern aus Festlandchina verhalten.
Für die zweite Jahreshälfte 2024 prognostiziert Savills ein durchschnittliches Preiswachstum für Luxusimmobilien von 0,5 Prozent, insgesamt für das ganze Jahr also 1,3 Prozent. In Amsterdam, Lissabon und Barcelona kurbele die anhaltende Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage das Preiswachstum weiter an, erwartet werden zwischen zwei und vier Prozent in der zweiten Jahreshälfte.
Savills ist nach eigenen Angaben in Deutschland mit 450 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in sieben Büros präsent, weltweit arbeiten 40.000 Berater in 70 Ländern für das Unternehmen.
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