
© Foto: Volvo
Volvo EX30 Cross Country: Einer für alle Fälle
Der schwedische Hersteller bietet den vollelektrischen Kompakt-SUV nun als robuste Outdoor-Version mit Allradantrieb, viel Bodenfreiheit und Komfort an
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Der Winter ist der Feind der elektrisch angetriebenen Autos. Das hat gerade erst wieder der ADAC in einem großen Test belegt. In der Kälte schrumpft die Reichweite vieler Modelle erheblich, weil in der unterkühlten Batterie die Elektronen nicht mehr so recht fleißig unterwegs sind. Da braucht es Vorkonditionierung und Wärmepumpe, um die Batterie fit zu halten, weiss Volvo; schließlich gehört die Herausforderung Winter zur Unternehmensgeschichte. Ausdruck dessen, dass die Schweden auch im Winter unterwegs sein wollen, ist die über 25 Jahre gewachsene Tradition der Cross-Country-Versionen. Dabei galt immer: Es gibt nur einen Cross Country in der Modellplatte. Den Beginn machte 1997 der V70, letztes Modell war der seit Frühjahr 2024 nicht mehr gebaute V60.
Nun bietet Volvo also für den kleinen vollelektrischen Kompakt-SUV EX30 eine „robuste Abenteuer-Version“. Das vor einem Jahr eingeführte Modell, das sich mit nur 4,23 Meter Länge, großer Wendigkeit und one-pedal-drive insbesondere für den Stadtverkehr eignet, ist bereits ein Bestseller. Als Cross Country kommt der EX30 mit höhergelegter Karosserie und mehr Bodenfreiheit sowie mit Allrad-Antrieb für jene „Wochenend-Entdecker“, die mit der ganzen Familie auch auf unwegsamen, schlammigen Wegen oder knöcheltiefen Schnee sicher unterwegs sein möchten. „Natur erleben und respektieren, aber nicht erobern“, betont Volvo ein verantwortungsvolles und emissionsfreies Fahren in Zeiten des Klimawandels.
Immer sicher unterwegs
In der Tat bewegt sich der Cross Country beim Fahrtest im harschen schwedischen Winter wie in seinem angestammten Element. Mit vorgeheiztem Innenraum und warmen Lenkrad sowie mit bequemen Sitzen. Und vor allem: Trotz verschneiter Straßen mit verharschten Spurrillen und zuweilen blanken Eispfützen, sind die Nutzer*innen immer mit einem sicheren Gefühl unterwegs. Selbst schreckhafte Tritte aufs Bremspedal bei unverhofft auftauchenden Hindernissen bringen den EX30 dank seines hervorragenden Fahrwerks nicht aus der Ruhe - geschweige denn ins trudeln oder rutschen.

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Beim Fahrtest auf einem zugefrorenem See, dessen Oberfläche in der Mittagsonne nahezu spiegelblank ist, wedelt der agile Wagen souverän um die Hindernisse – auch wenn die elektronische Fahrdynamikregelung ESC unter Volllast laufen muss, um jeden Ausbruch aus der Spur zu unterbinden. Was das ESC leistet, kann man erleben, wenn es ausgeschaltet ist: Dann kann man den Cross Country wie auf einer Rennstrecke um die Ecken driften lassen.
Volvo macht offenbar einiges richtig. Der Gesamtkonzern verzeichnete 2024 weltweit ein weiteres Rekordjahr mit 764.000 ausgelieferten Fahrzeugen; auch in Deutschland erreichte das Unternehmen mit 63.000 Zulassungen einen Zuwachs von deutlichen39 Prozent auf einen insgesamt rückläufigen PKW-Markt. Dazu beigetragen hat die Erneuerung der Modellpalette. Ganz neu als Top-Modell ist der vollektrische SUV EX90, auch das bisherige Flaggschiff XC90 ist für alle Nutzer, die sich noch nicht von einem Verbrenner verabschieden möchten, komplett als Plug-in-Hybrid modernisiert worden. Denn ganz so rasch mit der vollständigen Elektrifizierung wie einst angekündigt geht es auch nicht bei Volvo. Das Ziel, bis 2030 nur noch elektrische Modelle auf den Markt zu bringen, wurde im Herbst 2024 kassiert.
Dennoch ist Volvo in Deutschland nach den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes die erfolgreichste Importmarke bei Elektro- und Plug-in-Hybridantrieben: Zwei Drittel aller neu zugelassenen Volvo-Modelle sind extern aufladbar. Und von jedem Modell gibt es eine Version als Plug-in-Hybrid oder vollelektrisch. Als Plug-in-Hybrid fährt bisher auch die Oberklasse-Limousine S90, die gerade erst von „Auto-Bild“ als bestes Importauto 2024 ausgezeichnet wurde. Volvo wird aber Anfang März mit der ES90 Limousine einen vollelektrischen Nachfolger vorstellen. Auch der Mittelklasse-SUV XC60, - seit Einführung im Jahr 2017 mit mehr als anderthalb Millionen Fahrzeugen das meistverkaufte Modell von Volvo - kommt ab April umfassend aufgewertet zu den Kunden. Bisher gibt es dem XC60 als Verbrenner mit Mild-Hybrid oder als Plug-in-Hybrid. Zu hören ist aus dem Unternehmen, dass im Herbst 2025 auch eine vollelektrische Version vorgestellt werden soll.
Allradantrieb mit zwei Motoren
Der Kompakt-SUV EX30 verfügt als allrad-getriebener Cross Country nun über den leistungsstarken Twin Motor Performance AWD, die 315 kW (428 PS) leisten. Die beiden Elektromotoren packen an Vorder- und Hinterachse an, um bei schwierigen und rutschigen Bedingungen für mehr Sicherheit und Stabilität zu sorgen. Zudem ist die Bodenfreiheit auf 19 Zentimeter erhöht, um auch unwegsames Gelände zu bewältigen. Als Zubehör stehen zudem spezielle 18 Zoll große Geländereifen zur Verfügung.
Der Front- und Heckstoßfänger des eleganten Outdoor-Wagens sind in Mattgrau gehalten. Ein Unterfahrschutz an Front und Heck sowie verbreiterte Radhäuser vervollständigen den robusten Look. Die Farbpalette umfasst vier Außenlackierungen, jeweils serienmäßig in Verbindung mit einem schwarzen Kontrastdach.
Kompakt, aber mit viel Raum
Außen kompakt und drinnen ein angenehm großzügiges Raumgefühl. Das kleine, leicht eckige Lenkrad und die guten Sitze mit festen Wangen passen gut zum skandinavisch-minimalistischen Design, das trotz vieler recycelbarer Materialien nicht billig wirkt.

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Der EX30 Cross Country basiert auf der Top-Ausstattungslinie Ultra. Alle cleveren Lösungen, wie die Soundbar an der Armaturentafel, welche die Lautsprecher in den Türen zugunsten großer Ablagefächer überflüssig macht, gibt es auch weiterhin. Der obere Teil der vielseitigen Mittelkonsole kann herausgezogen und als Getränkehalter genutzt werden; wenn er nach hinten verschoben wird, entsteht mehr Stauraum. Ein großes Staufach befindet sich zudem am Boden zwischen Fahrer und Beifahrer. Auch das Handschuhfach ist zentral platziert und somit sowohl für den Fahrer als auch für den Beifahrer leicht zugänglich. Für die Fondpassagiere gibt es ein praktisches Staufach, das unter dem Mitteltunnel
herausgezogen werden kann. Kompaktwagen-gemäß ist das Ladevolumen mit 318 bis 904 Liter. (Zusätzliche Informationen über den EX30 lesen Sie hier.)
Zentrales Info-Display
Reinsetzen, losfahren – so intuitiv und einfach zu bedienen kommt der EX30 daher. Dabei ist vieles erst einmal überraschend. Ein Fahrerinfo-Display gibt es nicht – sämtliche Infos und Einstellungen gibt es nur auf dem 12,3-Zoll großen Touchdisplay über der Mittelkonsole – bis hin zur Geschwindigkeitsanzeige. Auch Knöpfe sind out.
Der EX30 Cross Country ist mit dem Android Automotive Infotainmentsystem und integrierten Google-Services wie dem Kartendienst Google Maps ausgerüstet. Außerdem gibt es ein regelmäßiges over-the-air-update für die Software, um die Systeme ständig auf dem neuesten Stand zu halten.

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Dank der Vorkonditionierung des Innenraums können die Passagiere immer in ein angenehm warmes Auto einsteigen. Wie auch der normale EX30 ist der Cross Country serienmäßig mit Wärmepumpe, Klimaanlage und Standheizung mit Timer-Funktion ausgerüstet. Zur Serienausstattung gehören außerdem eine Sitzheizung vorn sowie eine Lenkradheizung.
Abbremsen bis zum Stillstand
Eine Vielzahl von Assistenzsystemen unterstreichen Volvos Anspruch, alle Verkehrsteilnehmer*innen bestmöglich zu schützen. Die Sicherheits- und Assistenzsysteme mit Brems- und Lenkunterstützung vermeiden Kollisionen mit entgegenkommenden Fahrzeugen, Fußgängern und Radfahrern. Das Fahrer-Monitoring-System erkennt zudem, wenn der Fahrer abgelenkt oder müde ist, und gibt entsprechende Warnhinweise. Schon in der Basisausstattung Core gibt es den „Emergency Stop Assist“, der den Wagen selbstständig bis zum Stillstand abbremst, wenn der Fahrer nicht reagiert – etwa weil er ohnmächtig geworden ist.
Der Cross Country ist zudem mit dem „Park Assist Pilot“ ausgestattet, der freie Parkplätze selbstständig erkennt und die vorgeschlagenen Parkplätze im Display anzeigt. Der Assistent parkt das Auto automatisch ein, indem es die Lenkung, das Gaspedal, die Bremsen und die Schaltvorgänge übernimmt.
Reichweite 427 Kilometer
Der EX30 Cross Country kann mit einer Batterieladung bis zu 427 Kilometer zurücklegen; das Aufladen der 69 kWh starken Batterie von 10 auf 80 Prozent dauert an Schnellladestationen mit 153 kW Ladeleistung nur 26 Minuten. Die Basisversion des normalen EX30 wird von einem Elektromotor mit 200 kW (272 PS) an der Hinterachse angetrieben. Schon dieser Basisantrieb verpasst mit 343 Newtonmeter dem EX30, der für einen batterie-getriebenen Wagen leichten 1850 Kilo Gewicht hat, eine beeindruckende Beschleunigung. In der Basisversion wird für den EX30 eine Reichweite von 339 Kilometer angegeben.
Für die Extended Range Version des normalen EX30 mit einer Batterieleistung von 69 kWh werden 476 Kilometer Reichweite angegeben. Der Stromverbrauch für den Cross Country wird von Volvo mit 18,7 kWh pro hundert Kilometer angegeben. Die brutal kalte Witterung schlug sich beim Fahrtest natürlich in einem auf über 20 kWh erhöhten Verbrauch nieder.
Rätselhafte Linien am Frontstoßfänger
Der Cross Country kann ab sofort zum Preis von 57.290 Euro bestellt werden. Zusätzlich gibt es für den Cross Country auch spezielles Outdoor-Zubehör wie einen Dachträger oder besondere Felgen. Der EX30 ist in der Basisversion für 39.790 Euro zu haben.
Wer sich übrigens fragt, was die rätselhaften Linien bedeuten, die in den Frontstoßfänger eingraviert sind: Diese zeichnen die Topografie des Kebnekaise-Massivs nach, des mit 2097 Metern höchsten schwedischen Bergs, welcher den Volvo Designern als Inspiration diente.
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