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24 Prozent über dem Vorjahreswert: Zahl der Firmenpleiten in Deutschland ist auch Anfang 2025 hoch
Das ergibt sich aus dem Insolvenztrend des IWH-Instituts. Die Zahl der Pleiten bewege sich weiter auf deutlich erhöhtem Niveau, im Februar und März sei aber nicht mit einem wesentlichen Anstieg zu rechnen.
Stand:
In der Konjunkturschwäche bleibt die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auch Anfang 2025 hoch. Im Januar habe es 1342 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften gegeben und damit so viele wie im November und Dezember, teilte das IWH-Institut aus Halle am Donnerstag zu seinem monatlichen Insolvenztrend mit.
Dies seien 24 Prozent mehr als im Januar 2024. „Der aktuelle Wert liegt zudem 49 Prozent über dem durchschnittlichen Januarwert der Jahre 2016 bis 2019, also vor der Corona-Pandemie.“
Die Zahl der Pleiten bewege sich damit weiter auf deutlich erhöhtem Niveau. IWH-Fachmann Steffen Müller betonte allerdings: „Für die Monate Februar und März ist nicht mit einem wesentlichen Anstieg der Insolvenzzahlen zu rechnen.“
Schließungen großer Arbeitgeber führen häufig zu erheblichen und dauerhaften Einkommens- und Lohnverlusten bei den dazugehörigen Beschäftigten. Die Zahl der von Großinsolvenzen betroffenen Jobs liefert laut IWH zudem eine gute Annäherung an die Gesamtzahl der von Insolvenz betroffenen Arbeitsplätze.
Dem IWH-Insolvenztrend zufolge waren im Januar in den größten zehn Prozent der insolventen Unternehmen knapp 13.500 Arbeitsplätze betroffen. Damit liegt die Zahl der betroffenen Beschäftigten 20 Prozent niedriger als im Dezember und in etwa auf dem Niveau von Januar 2024 - „aber 110 Prozent über dem Durchschnitt eines typischen Januars der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019“.
Die deutsche Wirtschaft ist 2023 und 2024 jeweils geschrumpft und dürfte in diesem Jahr allenfalls leicht wachsen. Die lange konjunkturelle Durststrecke hat für ein spürbares Anziehen der Firmenpleiten gesorgt. (Reuters)
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