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Ein Deutschlandticket.

© dpa/Boris Roessler

25 Prozent mehr Fahrgäste im Juni: DB-Regio sieht im Deutschlandticket „einen großen Erfolg“

Die DB-Regio-Chefin bezeichnet das Deutschlandticket als die „neue Mobilität“. Sie appelliert an die Politik, den Preis stabil zu halten. Der Fahrgastverband Pro Bahn ist weniger euphorisch.

Das Deutschlandticket im Nahverkehr ist laut DB-Regio-Chefin Evelyn Palla „jetzt bereits ein großer Erfolg“. Es sei „einfach, kostengünstig, ökologisch sinnvoll und digital. Das ist die neue Mobilität im öffentlichen Nahverkehr“, sagte Palla dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Sonntag).

„Im Juni sind 25 Prozent mehr Menschen mit unseren Zügen gefahren als noch im April. Und nicht nur das: sie haben auch deutlich längere Strecken im öffentlichen Nahverkehr zurückgelegt.“

Besonders die Ausflugsrouten Richtung Meer und Berge seien in der Ferienzeit sehr beliebt, sagte Palla. Sie appellierte an Bund und Länder, den Preis von 49 Euro auch im kommenden Jahr stabil zu halten.

„Das Deutschlandticket soll ja weiter attraktiv sein, also wünschen wir uns, dass der Preis weiterhin leistbar bleibt und vielen Menschen Zugang zu täglicher Mobilität ermöglicht.“

Ehrenvorsitzender von Pro Bahn: kein „wirklich großer“ Erfolg

Für den Ehrenvorsitzenden des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, ist das Ticket dagegen kein „wirklich großer“ Erfolg. Ein großer Teil der Neukunden habe das System ohnehin zwischendurch genutzt, etwa mit Tageskarten und Einzelfahrscheinen, sagte Naumann der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Montag): „Dass man wirklich Menschen in großen Mengen von der Straße in den öffentlichen Personennahverkehr gelockt hat, ist nicht passiert.“

Gleichwohl sei das Deutschlandticket für viele Menschen eine deutliche Verbesserung, „weil die Nutzung des ÖPNV billiger und einfacher geworden ist“. Das Hauptproblem bleibt nach Naumanns Einschätzung jedoch, dass viel Geld in eine Tarifsubvention gesteckt werde statt in den Ausbau.

Der Verkehrsexperte der Unions-Bundestagsfraktion, Thomas Bareiß (CDU), warnt vor weiter steigenden Kosten. Es sei vollkommen offen, wie es mit dem Deutschlandticket weitergehe, sagte er der „Rheinischen Post“ (Montag). „Schon laufen die ersten Wetten, wann die ersten Preiserhöhungen kommen werden und das 49-Euro-Ticket Geschichte sein wird.“

Das 49-Euro-Ticket kommt nach den Worten von Bareiß vor allem den Großstädtern zugute. In ländlichen Regionen habe sich das Angebot an öffentlichem Bus- und Bahnverkehr bereits verschlechtert. (epd)

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