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Auslaufmodell: Australische 5-Dollar-Scheine mit Queen-Porträt.

© AP/dpa/Mark Baker

Update

Aborigines statt Charles III.: Australien verbannt britische Monarchen von Geldscheinen

Nach dem Tod von Elizabeth II. wird das Land künftig keine britischen Monarchen mehr auf Banknoten haben. Stattdessen soll künftig ein Indigenen-Motiv beim Bezahlen aufblitzen.

| Update:

Das Porträt der gestorbenen Queen Elizabeth II. auf der australischen Fünf-Dollar-Banknote wird künftig durch ein Design ersetzt, das die Kultur und Geschichte der Ureinwohner würdigt. Das teilte die australische Zentralbank am Donnerstag mit.

König Charles III. wird damit nicht die Geldscheine des Commonwealth-Staates zieren. „Dieser Entscheidung des Aufsichtsrats der Zentralbank gingen Beratungen mit der australischen Regierung voraus, die diese Änderung unterstützt“, hieß es.

Das Porträt der Queen wird seit 1992 auf die Banknoten gedruckt. Die Bank will für die künftige Gestaltung der Banknote Vertreter der indigenen Bevölkerung konsultieren. Andere Scheine und Münzen in Down Under zeigen bereits berühmte Persönlichkeiten und Kunstwerke der Aborigines.

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Es wird laut Zentralbank aber noch einige Jahre dauern, bis die neuen Noten in Umlauf kommen. Bis dahin sollen die Fünf-Dollar-Scheine mit dem Antlitz der Queen weiter gedruckt werden. Sie werden auch anschließend weiter ihre Gültigkeit behalten.

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Mit Einführung der neuen Fünf-Dollar-Note wird dann auf keiner australischen Banknote mehr ein britischer Monarch zu sehen sein. Staatsoberhaupt von Australien ist auch heutzutage noch der jeweilige britische Monarch, aktuell also König Charles III.

Der Tod der Queen im September vergangenen Jahres hatte in Australien die Diskussion um die Monarchie neu entflammt. Indigene Gruppen protestierten gegen das Königshaus, sie machen die Monarchie mitverantwortlich für Kolonialverbrechen.

Kontroverse zwischen Monarchisten und Republikanern

Auch die aktuelle Ankündigung der Zentralbank löste in Australien eine Kontroverse zwischen Monarchisten und Anhängern einer Republik aus. Die Republikanische Bewegung (ARM) begrüßte den Schritt. Sie verwies darauf, dass Australiens Ureinwohner schon 65.000 Jahre auf dem fünften Kontinent lebten, bevor die ersten britischen Siedler eintrafen.

Australien glaube an die Meritokratie, wonach Amtsträger nach ihren Leistungen ausgewählt werden, erklärte ARM-Chef Craig Foster. Die Vorstellung, dass ein „nicht gewählter König anstelle von Führern und Ältesten der First Nations und bedeutenden Australiern“ die einheimische Währung schmücken solle, sei durch nichts mehr zu rechtfertigen.

Die Liga der Monarchisten bezeichnete die Entscheidung hingegen als „gewissermaßen Neokommunismus in Aktion“. „Bevor ein Referendum darüber abgehalten wird, ob das Volk den König als Souverän beibehalten oder sich für einen Präsidenten entscheidet, hat diese Regierung willkürlich beschlossen, den Kopf des Königs von der australischen Fünf-Dollar-Note zu entfernen“, erklärte sie. Das sei gewiss nicht demokratisch.

Ein Referendum, Australien in eine Republik umzuwandeln, war 1999 knapp gescheitert. Der heutige Labor-Premierminister Anthony Albanese befürwortet zwar grundsätzlich eine Republik, hatte aber nach dem Tod der Queen erklärt, die Frage nach einer Abschaffung der Monarchie stelle sich derzeit nicht. (dpa, AFP)

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