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Wirtschaft: Achtung, Washington

Die Europäer sind mal wieder nicht aufrichtig. Zwar „widersprechen“ sie den Bemühungen Irans um die Atombombe.

Die Europäer sind mal wieder nicht aufrichtig. Zwar „widersprechen“ sie den Bemühungen Irans um die Atombombe. Insgeheim finden sie aber, dass sie mit einer Atommacht Iran gut leben können, ebenso wie mit dem nuklear gerüsteten Nordkorea. Daher sagte der britische Außenminister Jack Straw, er sehe nicht, „wie ein militärisches Vorgehen gegen den Iran gerechtfertigt wäre“. Und der deutsche Außenminister Joschka Fischer lobte die guten Beziehungen zu Teheran und behandelte die Atomfrage als Lappalie.

Wenn Europa das Problem lösen will, indem es Iran zum Verzicht auf die Bombe auffordert, bringt dies gar nichts. Offiziell hat Teheran Atomwaffen schon abgeschworen. Nötig ist Realismus. Die Europäer sollen glauben, dass ein atomar gerüsteter Iran für sie die bessere Lösung ist. Dass Westeuropa bald in Reichweite iranischer Raketen liegen könnte, ist ihr Problem. Doch die USA mit dem Kampf gegen den Terror und dem Willen zu mehr Demokratie in Nahost können dies nicht ignorieren. Das heißt nicht, dass Amerika nun alle Diplomatie verwerfen und Iran angreifen sollte. Washington muss sich aber über Irans Ziele und Europas Motive klar sein. Wer sich auf Europas Strategie einlässt, erreicht nur eins: Atomwaffen für den Iran.

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